Forstamt fordert: Auslaufgebiet für Hunde beschränken

WHeimann


Donnerstag, 12. April 2001

Forstamt fordert: Auslaufgebiet für Hunde beschränken

«Die Hundeauslaufgebiete müssen weg von den Seen», fordert Elmar Kilz vom Forstamt Grunewald. Ein entsprechender Antrag der Berliner Forsten liegt der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bereits vor. Der Grund für den Antrag sei laut Kilz, dass die beliebten Ausflugsziele Grunewaldsee und Schlachtensee schlichtweg überfüllt seien. Jogger, Radfahrer, Spaziergängern und Hundebesitzer kämen sich immer häufiger in die Quere, zumal die Zahl der Hunde in den vergangenen Jahren stark zugenommen habe.
«Es hilft hier nur die Entzerrung», so Kilz. Sein Wunsch ist es, dass die Vierbeiner demnächst nur noch östlich der Onkel-Tom-Straße und der Koenigsallee von der Leine dürfen.
Außerdem werden die Berliner Forsten ein Informationsblatt bei der Polizei, den Bürger- und den Umweltämtern auslegen, das Verhaltensregeln für Hundebesitzer enthält. «Ein Hundeauslaufgebiet bedeutet nicht, dass man sich an keine Regeln halten muss», sagt Kilz. «Eine davon ist, dass der Besitzer seinen Hund jederzeit unter Kontrolle haben muss.»
Immer wieder komme es vor, dass Hunde Wildtiere töten oder sogar Menschen anfallen. «Auffällig ist die zunehmende Uneinsichtigkeit vieler Hundehalter», sagt Kilz. Nach seinen Worten werden Förster, die gegenüber Spaziergängern im Wald Weisungsrechte besitzen, von Hundebesitzern oft nicht mehr als Autorität akzeptiert. riek


WHeimann
Hundeschule des Tierschutzverein Iserlohn e.V.

Jetzt mit AWARD-Vergabe
 
  • 3. Mai 2024
  • #Anzeige
Hi WHeimann ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 21 Personen
#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Und dazu noch (gleiche Quelle :(
«Die Kontrolle über den Hund fehlt oft völlig»
Förster wollen Einschränkung der Auslaufgebiete
Von Rieke Hümpel

Zehlendorf - Es gibt doch nichts Erholsameres für einen gestressten Stadtmenschen, als einen Spaziergang an einem Waldsee: Die Ruhe, die Stille, die Vogelstimmen - einfach herrlich! Oder? «Von Erholung kann zumindest in den Hundeauslaufgebieten am Schlachtensee und am Grunewaldsee wohl kaum noch die Rede sein», sagt Elmar Kilz vom Forstamt Grunewald.

Ja, als Spaziergänger hat man es dort nicht leicht: Konzentration ist gefragt. Ein unüberlegter Schritt und man wird vom Radfahrer überrollt, vom Jogger überrannt. Oder man fällt über einen nassen Hund. «Die Hundeauslaufgebiete müssen weg von den Seen!», fordert Kilz. Dies hätten die Berliner Forsten bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bereits beantragt. Vierbeiner sollen demnach in Zukunft nur noch östlich der Linie Onkel-Tom-Straße und Koenigsallee von der Leine gelassen werden dürfen. «Entzerrung» heißt das Zauberwort.

«Sollen doch die Leute, die nicht mit Hunden können, in die Waldgebiete gehen, in denen Leinenzwang herrscht. Davon gibt es doch wirklich genug», empört sich Carola Wozniak, die mit ihrem elfjährigen Rottweiler-Schnauzer-Mischling am Schlachtensee unterwegs ist.

«Das Hauptproblem ist, dass immer mehr Hundebesitzer meinen, ein Auslaufgebiet bedeute, dass man sich an keinerlei Regeln zu halten habe. Und die Kontrolle über den eigenen Hund fehlt oft völlig», entgegnet Kilz. Förster zum Beispiel würden oftmals überhaupt nicht mehr als Autorität Ernst genommen. Bobtail-Besitzer Michael Vollperg hat sogar von einer Unterschriftenliste gegen den für den Schlachtensee zuständigen Förster gehört: «Weil er Trampelwege mit Gehölz versperrt hat, soll der Förster nun in seine Schranken verwiesen werden.»

«Wir nehmen teilweise schon Polizisten mit, die den Hundebesitzern erklären müssen, dass der Förster der Polizist im Wald ist», sagt Kilz. «Nach dem Landeswaldgesetz kann der Förster gegenüber Uneinsichtigen sogar ein Betretungsverbot für den Grunewald aussprechen, oder nach der Hundeverordnung den Hund dem Bezirksveterinär vorführen lassen.» Weitere Maßnahmen, wie Maulkorb- und Leinenzwang auch in den Hundeauslaufgebieten, können folgen.

Demnächst wird in den Bürgerämtern ein Informationsblatt der Berliner Forsten ausliegen, das die Verhaltensregeln für die Hundebesitzer noch einmal zusammenfasst. «Ich bin kein Hundehasser, aber Hunde, die unkontrolliert herumlaufen, sind eine große Gefahr», sagt der Verfasser des Info-Blattes, Elmar Kilz.

Vor zwei Jahren musste eine Reiterin sterben, weil ein Hund sie vom Pferd riss. Manche Förster berichten auch immer wieder von gerissenen Wildtieren. Sie machen deshalb die Hundebesitzer darauf aufmerksam, dass ein zum Wildern neigender Hund unbedingt einen Maulkorb tragen muss.

Carola Wozniak ruft ihre Scuffi heran: «Hundebesitzer sollten auf ihre Eignung getestet werden. Ein Hund muss gehorchen. Seine Erziehung ist kein Kinderspiel.» Wäre ein Hundeführerschein also die Lösung? Kristine Haarmann, Besitzerin eines Dalmatiners, hat da so ihre Zweifel. Für sie spiegelt sich in den Problemen die Gesellschaft wider. «Warum sollten gerade die Hundebesitzer, die sich nicht an die Regeln im Wald halten, ihren Vierbeiner ordnungsgemäß anmelden?»

Steuerlich erfasst waren im Dezember 1999 laut dem Statistischen Landesamt 102 555 Hunde in Berlin. Das sind rund 11 000 mehr als noch 1992. Tendenz steigend. Angesichts dessen schlägt der Forstbeamte Elmar Kilz für die «Stadt der Singles» eine «menschliche Lösung» vor: «Sollen die Leute doch lieber Kinder kriegen als Hunde kaufen.»









rotti-salto.gif
rottruns.gif
 
Wenn dir die Beiträge zum Thema „Forstamt fordert: Auslaufgebiet für Hunde beschränken“ in der Kategorie „Presse / Medien“ gefallen haben, du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, mach doch einfach bei uns mit und melde dich kostenlos und unverbindlich an: Registrierte Mitglieder genießen u. a. die folgenden Vorteile:
  • kostenlose Mitgliedschaft in einer seit 1999 bestehenden Community
  • schnelle Hilfe bei Problemen und direkter Austausch mit tausenden Mitgliedern
  • neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • Alben erstellen, Bilder und Videos hochladen und teilen
  • Anzeige von Profilen, Benutzerbildern, Signaturen und Dateianhängen (z.B. Bilder, PDFs, usw.)
  • Nutzung der foreneigenen „Schnackbox“ (Chat)
  • deutlich weniger Werbung
  • und vieles mehr ...

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

Podifan
Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können.
Antworten
0
Aufrufe
402
Podifan
Podifan
mr.wichtig
Antworten
67
Aufrufe
5K
Laura-Wolf
Laura-Wolf
E
Ich käme erst mal gar nicht auf die Idee, dass spielen mit meinem Hund vor allem über Spielzeig läuft. In einem Fall wie diesem würde ich erst mal darauf verzichten, mich interessant machen und wirklich dem Hund ganz ohne Hilfsmittel spielen. Wenn das wieder gut klappt, kommt auch mal das...
Antworten
26
Aufrufe
1K
matty
bxjunkie
Angesichts der stetig steigenden Einnahmen aus der Hundesteuer erneuert der Deutsche Tierschutzbund seine Forderung nach mehr Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können.. Bundesweit durchbrachen die kommunalen Einnahmen durch die Hundesteuer 2021 erstmalig die 400...
Antworten
0
Aufrufe
208
bxjunkie
bxjunkie
R
Bzw. wäre das ein Fall für mich als TH den Hund ggf wieder abzuholen...
Antworten
53
Aufrufe
3K
Candavio
Candavio
Zurück
Oben Unten