Einschläfern eines TS-Hundes

Gilette

Hallo,
gerade eben hat mich (mal wieder) eine Dame angerufen, die seit nunmehr 3/4 Jahr einen Hund aus dem Tierschutz hat - und massive Probleme.
Von Anfang an:
SIE ist eine Hausfrau im besten Alter mit drei Kindern zw. 8 und 12 Jahren, der Mann ist Dienstlich oft unterwegs. Somit sollte ein Hund einziehen. Die Dame wandte sich an eine "Tierhilfe" im Ort, was das genau für eine Orga ist weiß ich noch nicht genau. Jedenfalls bekam sie eine Hündin, ca. 1/2 Jahr alt, Mischling mit ca. 3/4 Chow-chow. Eine sehr nette Hündin, Vorgeschichte lt. TS-Dame: Wurde von einem Ehepaar gehalten, oft tagelang alleinegelassen, natürlich nicht sozialisiert oder geprägt. Ob die Hündin beschlagnahmt wurde oder abgegeben wurde ist nicht bekannt. Die Hündin war natürlich nicht stubenrein und panikt wenn sie auf dem Gehsteig läuft. Das, ebenso wie das Leinenziehen, wurde aber im Lauf der Zeit immer besser. Für einen Chow sehr ungewöhnlich freundete sie sich schnell mit den Kindern an. Bindung besserte sich etwas, ist aber immer noch sehr dürftig, so daß man sie draußen eigentlich nicht ableinen kann.
Nachdem die neue Besitzerin schon ob dieser "normalen" Probleme ziemlich gefordert warergaben sich im Lauf der Zeit immer mehr Probleme. Die Hündin war schon immer etwas stumpf im Fell und begann nun sich massiv aufzukratzen und aufzubeißen. Wieder mal war Frauchen am Ende, und auch diesesmal konnte ich sie davon überzeugen den Hund nicht abzugeben. Bei diversen TÄ ergab sich nun daß die Hündin auf so ziemlich ALLES allergisch reagiert, Futter- und Grasmilben, Fleischproteine etc. Das ganze Schema eben. Schon allein das machte die Besitzerin natürlich noch mehr fertig, von den beinahe 800 Euro TA-Kosten ganz abgesehen...
Und nun hat sie wieder angerufen. Die Hündin hat die Kinder und sie schon mehrfach aus heiterem Himmel (angeblich, ich war nicht dabei) angesprungen und gezwickt und gerade eben Ihren Mann ernsthaft in die Hand gebissen. Außerdem reagiert sie seit einigen Wochen auch sporadisch grundlos agressiv auf andere Hunde, Fahrradfahrer etc.
Sie hat daraufhin bei der TS-Dame angerufen um den Hund zurückzugeben. Diese lehnt jedoch eine Übernahme kategorisch ab, beschimpfte die neue Halterin am Telefon und macht sie für alles verantwortlich. Angeblich wäre der Hund stubenrein gewesen, absolut lieb und gut erzogen, kerngesund....
Die neue Halterin ist fix und alle und meinte, daß sie den Hund dann wohl einschläfern lassen würde, womit das Gespräch dann total ausartete, die TS-Dame meinte nämlich, es wurde im Übernahmevertrag vereinbart, daß dies ausgeschlossen sei und sie würde dann natürlich angezeit und auf "eine Menge Geld" verklagt werden.
Ich selbst habe den Vertrag noch nicht gesehen, fahre aber gleich morgen mal hin um mir den Hund, die Kinder und den Vertrag mal genauer anzuschauen.
Frage: Sind solche Klauseln im Vertrag überhaupt rechtswirksam? Welche Möglichkeiten bleiben der neuen Halterin?
Achtung: Dies soll keine moralische Diskussion übers Einschläfern werden.
Hier geht es um eine Hundeunerfahrene Familie, die aus Herzensgründen einen Hund aus dem Tierschutz aufnehmen wollte und nun tief enttäuscht ist. Sie haben sich die Abgabe/Einschläferung sicher nicht leicht gemacht aber die Dame hat mittlerweile Angst um sich und ihre Kinder und fühlt sich von der "Tierhilfe" alleingelassen.
Weitere Fragen kann ich gerne morgen beantworten.
 
  • 27. April 2024
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Hi Gilette ... hast du hier schon mal geguckt?
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gibt es keinen anderen TSV in ihrer nähe, mit dem sie sich mal kurzschliessen kann?
 
Ich kann mir nicht vorstellen, daß so eine Klausel legitim ist, wenn die Orga sich gleichzeitig weigert, den Hund zurückzunehmen. Könntest Du herausfinden, welche Orga es ist und mir (gern auch per PN) mitteilen? Danke Dir. :)

Ansonsten wende Dich mal an die diversen Chow Chow Nothilfen (findest Du auf Couch gesucht in der Linkliste), vielleicht können die helfen.

Hier scheint mal wieder der Hund das Opfer zu werden, und das sollte man doch verhindern... Statt der Frau einfach zu sagen, die Klausel ist sicher unwirksam und am nächsten Tag steht sie beim TA auf der Matte....
 
Zum Thema des Vertrages würde ich mich auch an ein anderes Tierheim wenden.

Aber sag mal, so wie ich Dein Posting gelesen habe scheint die Agressivität ja nun plötzlich aufgetreten zu sein.
Kann da ein gesundheitliches Problem dahinter stecken, vielleicht hat die Hündin Schmerzen?
Bei sowas kommt es ja nicht selten zu solchen Verhaltensänderungen.
 
Gilette schrieb:
Die neue Halterin ist fix und alle und meinte, daß sie den Hund dann wohl einschläfern lassen würde, womit das Gespräch dann total ausartete, die TS-Dame meinte nämlich, es wurde im Übernahmevertrag vereinbart, daß dies ausgeschlossen sei und sie würde dann natürlich angezeit und auf "eine Menge Geld" verklagt werden.
Ich selbst habe den Vertrag noch nicht gesehen, fahre aber gleich morgen mal hin um mir den Hund, die Kinder und den Vertrag mal genauer anzuschauen.
Frage: Sind solche Klauseln im Vertrag überhaupt rechtswirksam? Welche Möglichkeiten bleiben der neuen Halterin?
Um dazu etwas sagen zu können, müsste man den Vertrag in seiner Gesamtheit kennen. Hast du die Möglichkeit, den Vertrag einzuscannen und mir per Mail zu schicken?
 
Hallo, erstmal danke. Bislang weiß ich über den Vertrag oder die Orga gar nichts, auch das Verhalten des Hundes kann ich mir eigentlich nicht erklären. Deswegen werde ich später auch mal hinfahren um mir den Sachverhalt in seiner Gesamtheit anzusehen. Ich hab mich allerdings erst für nachmittags angemeldet, da sind die Kinder auch zuhause, schließlich spielen sie eine nicht unbedeutende Rolle. Daß die Hündin aufgrund von Schmerzen austickt war auch mein erster Gedanke, wie gesagt ich schau es mir mal an und werde auch versuchen zu vermitteln. Bin ja schließlich auch kein Freund vom Einschläfern.... Der Tip mit einer anderen Orga ist gut, denn von der Dame, wo die Halterin den Hund her hat hab ich bislang nichts positives gehört.
Ich halte Euch auf dem Laufenden. Danke einstweilen.
 
ZUM GLÜCK... wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird. War gestern bei der Familie und hab mir alles angeschaut. Der Hund tickt weder völlig aus noch ist die Allergie soo schlimm, einfach ist die Situation aber deswegen nicht. Ausführlich:
Der Hund hat sich mittlerweile eingelebt und kontrolliert die Familie. Fertich.
Eine absolut liebe Hündin, die keinen festen Platz hat sondern da liegt wo sie meint - zumeist natürlich an strategisch wichtigen Plätzen. Kommt ihr jemand zu nahe, springt sie hoch und schnappt. Wenns klingelt rennt sie natürlich zur Tür, läßt sich auch nicht zurückrufen. Die Futterschüssel auf den Boden zu stellen ist kaum möglich weil sie sich auffführt wie eine Wilde. Beim Spielen, Leckerli nehmen, Gassi gehen.... muß es nach ihrem Kopf gehen - sonst springt sie hoch und schnappt. Frauchen sagt "sitz" - Hund sitzt - wenn er mag. Wenn nicht folgt auf die nächste Einwirkung ein Schnappen. Also alles ganz typische Sachen. Und mit dem Mann... der ist halt selten zu Hause (halbes Jahr Arbeit/10 Tage Urlaub), und eigentlich hat sie Angst vor ihm (Sie ist generell Fremden gegenüber sehr scheu), andererseits bewegt der Kerle sich aber vollkommen ungezwungen in IHREM Zuhause, also schnappt sie von hinten, oft in die Knöchel, um sich flugs unter den Tisch zu verziehen.
Ihr seht also, eine Menge Arbeit zwar, aber zu schaffen wenn man dran arbeitet. Allerdings hat die Sache einen Haken:
Die Frau ist eine absolute Streßperfektionistin, die Supermutti schlechthin, alles Tiptop. Diesen Perfektionismus bezahlt sie dafür, daß die Nerven streßbedingt einfach immer wieder mal abschalten. Sicher wißt ihr daß z.B. ein Hörsturz die Folge von Streß sein kann. Nun, bei ihr geht das so weit, daß sie Schlaganfallähnliche Ausfälle hat, daß z.B. Lähmungen auftreten.
Deswegen hat ihr Therapeut ihr auch einen Hund "verschrieben", damit sie raus kommt in die Natur und beim Gassigehen mal abschalten kann. Eigentlich ja eine gute Idee - aber nicht mit diesem Hund. Ich habe ihr nun angeboten daß sie den Hund eine Zeit zu mir geben kann (1 Woche oder auch 3 Wochen) um sich in dieser Zeit in aller Ruhe Gedanken zu machen ob sie den Streß auf sich nehmen will und den Hund behalten, dann würde ich sie selbstverständlich unterstützen, oder ob sie es einfach nicht packt, dann werde ich den Hund vermitteln. Mal sehen, ich schau die Tage mal wieder hin und halte Euch auf dem Laufenden.
Ist jedenfalls echt Schade, ein an und für sich toller Hund - aber die Frau ist psychich einfach derart angekratzt, da wird man schon nervös und hibbelig wenn man nur ein paar Stunden mit ihr zusammen ist. Bin ich froh, daß ich nicht versuche pefekt zu sein...
 
Die Hündin ist vermittelt, lebt jetzt bei einer Bekannten/Vereinskollegin von mir als Zweithund zu einer Labi-Hündin. Die beiden verstehen sich gut, Trennungsschmerz gab es keinen, sie baut auch schon Bindung auf. Sämtliche Probleme, die die vorige Besitzerin hatte, traten weder bei mir auf, noch bei ihrem neuen Frauchen. Bis aufs Anknurren, aber so schnell konnte sie gar nicht gucken wie sie eine gewatscht kriegte. Seitdem ist der Käse gegessen. Die "Allergie" wird auch stetig besser. Schon komisch, wie man einen Hund gaga machen kann...
 
:)

Holt die Frau sich denn wieder einen neuen Hund?
 
Na ich hoffe doch nicht, ich würde ihr jedenfalls keinen vermitteln. Aber rein rechtlich natürlich möglich.
 
Wäre ja schlimm wenn sie die Familie noch einen Hund holt und denn dann auch so "kaputt" macht. Ohne der Family zu nahe treten zu wollen, aber Erziehung hat der Hund nicht wirklich genossen, oder? Besser wäre es dass die keinen Hund mehr bekommen, für die Family und für den Hund.

Dass der Chow Chow jetzt ein neues zu Hause gefunden hat freut mich wirklich ungemein für den Hund!!! Das ist echt super!!! Gut gemacht!!! :D

Wünsche weiterhin alles alles Gute.
 
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