Eingreifen oder nicht eingreifen?

joerrebroet

10 Jahre Mitglied
Hallo zusammen,

ich weiß, dieses Thema ist hier schon das ein oder andere Mal angeschnitten worden, aber ich habe auch mit Hilfe der Suchfunktion keine befriedigende Antwort auf diese grundsätzliche Frage gefunden, daher nochmal:
Sollte bei einem Rangordnungskampf eingegriffen werden, oder nicht?

Ich bin in Begriff mir einen SoKa aus dem Tierheim zu holen, nachdem ich meine Ridgebackhündin letztes Jahr einschläfern musste. Auf diesem Wege habe ich letzte Woche den Sachkundenachweis gemacht.
Frage 10 des Fragenkataloges: Ihr Hund ist in eine Beißerei mit einem gleich großen Hund verwickelt. Wie verhalten Sie sich?
Richtige Anwort: Sie treten zurück und lassen dem Schicksahl seinen Lauf, alles andere könnte für mich und meinen Hund gefährlich werden.

Beim durchblättern des Forums habe ich den Eindruck bekommen dass hier allgemein das Eingreifen und sofortige Unterbinden als richtig angenommen wird, was für mich auf anhieb auch sinnvoller erscheint. Ich sehe jedoch die Gefahr, dass zwei Hunde die sich regelmäßig begegnen, die nie wirklich die Rangordnung klären können, niemals Frieden schließen.

Ich frage deshalb weil mein direkter Nachbar eine Labrador-Hündin hat, welche Zaunnachbar meiner Stafford-Hündin sein würde. Bei einem Treffen der beiden zeichnete sich schon ab, dass die beiden wohl nie "dicke Freunde" werden würden. Ich befürchte jedoch dass wenn jegliche Rangordnungs-Rangelei zwischen den beiden unterdrückt wird, aggressionen aufgestaut werden und die zwei sich in einem unbeobachteten Augenblick evtl. total zerpflücken oder sich pausenlos durch den Zaun angiften.

Natürlich würde ich auch sofort eingreifen wenn ich sehen würde dass die Rauferei aus dem Ruder läuft und evtl ein Hund verlätzt werden könnte. Und ich würde auch eingreifen wenn einer der Hunde die Demuts-Singnale des anderen ignoriert und somit scheinbar nicht vernünftig sozialisiert ist (siehe http://forum.ksgemeinde.de/showthread.php?t=57399)
Bei meiner Ridgeback-Hündin habe ich die Erfahrung gemacht dass es sinnvoll sein kann die Rangordnung klären zu lassen, damit die Spannung zwischen den Kontrahenten nachlässt.

Wie ist das im Wolfsrudel? Greift dort der Rudelführer immer ein wenn zwei Rangniedrige ihren Rang ausmachen?

Bin gespannt auf Eure Antworten.

Gruß,


joerrebroet
 
  • 6. Mai 2024
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Hi joerrebroet ... hast du hier schon mal geguckt?
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Es ist ein großer Unterschied, ob es um zwei sich fremde Hunde geht oder um Hunde eines Rudels - der Zaunnachbar ist sicherlich kein Rudelmitglied ;) !

Ein Rudel bilden nur Hunde einer Familie bzw. solche die lange zusammenleben und zusammengewachsen sind.

Rechtlich betrachtet, was die Frage im Test angeht, darfst Du Dich nicht einmischen - Streitereien zwischen Zaunnachbarn würde ich in jedem Fall über den Gehorsam zu unterbinden versuchen, da hat nichts ausgetragen zu werden.

Bei Hunden in der Familie muss man gut abwägen, je nach Situation und Lage, denke ich. Solange es nicht wirklich bis aufs Blut geht würde ich sie machen lassen und mich nicht eimischen, das macht es ggf. nur noch schlimmer dann - Beschädigungskämpfe würde ich aber nicht zulassen, da stehe ich als Rudelführer vor.

Draussen lase ich meine Hunde generell nichts mit fremden Hunden ausmachen und greife da ggf. ein - denn das hat mit Rangordnung im eigentlichen Sinne üblicherweise nichts zu tun.
 
  • 6. Mai 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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joerrebroet schrieb:
Natürlich würde ich auch sofort eingreifen wenn ich sehen würde dass die Rauferei aus dem Ruder läuft und evtl ein Hund verlätzt werden könnte. Und ich würde auch eingreifen wenn einer der Hunde die Demuts-Singnale des anderen ignoriert und somit scheinbar nicht vernünftig sozialisiert ist (siehe http://forum.ksgemeinde.de/showthread.php?t=57399)


dann machst du doch eigentlich schon alles richtig, sofern diese rauferei aus dem spiel heraus entstanden ist und nicht schon von anfang an agression vorhanden war, so wie das bei nachbarshund ja der fall ist, da würd ich gar nichts "ausfechten" lassen, weil ich denke mal es ist ne reviersache und hat nichts mit "ich bin der bestimmer" zu tun.

mfg gunar
 
Hallo :hallo:

Meine Erfahrung ist es, dass wenn man bei kämpfenden Hunden dazuwischen geht erst recht die Verletzungen entstehen. Weiterhin ist es auch für den Menschen ein Risiko einzugreifen, da viele Hunde nicht darauf achten wohin sie beißen...(bin selbst schon bei so einer Situation gebissen worden)

Früher war ich davon überzeugt, dass die Hunde das unter sich austragen müssen, damit die Rangordnung geregelt ist und Ruhe herrscht. Heute sehe ich das nicht mehr so. Fazit von meinem jungen Rüden war nämlich, dass er sich in immer mehr Kloppereien gestzürzt hat...allerdings aus Angst, nach dem Motte bevor der anfängt mache ich das. Ich habe sehr lange gebraucht das wieder rauszubekommen. Ich halte es inzwischen so, dass ich jeden Anflug von Aggressionen unterbinde und ihm beigebracht habe mehr Beschwichtigungssingnale einzusetzten.

Das soll aber nicht heißen, dass ein Austragen eines Konfliktes vielleicht eine Bereinigung der Situation bringen kann. Möglich ist dass, ich habe es aber nicht sehr oft erlebt, meist waren anschließend die Begegnungen noch angespannter. Man muss sich immer überlegen, welche Motivation die Aggression hat.
Meine Erfahrungen bei Hündinnen war, dass wenn sie sich von vorneherein nicht leiden können, es nie was wird. Dementsprechend hat es auch überhaupt nichts gebracht einen Kapf austragen zu lassen. Nebenbei bemerkt finde ich, dass Hündinnen sich teilweise noch brutaler kloppen als Hündinnen.

Wenn ich eine Keilerein von vorneherein verhindern kann, tu ich es. Das ist für mich die beste Lösung. Ist eine Keilerei im Gange, entscheide ich intuitiv. Entweder ich gehe beherzt dazwischen(meist wenn ich sehe, dass ein Hund klar unterlegen ist und der andere nicht aufhört)oder ich lasse es, gehe weg und rufe meinen Hund. Was ich auf keinen Fall machen würde, daneben stehen zu bleiben und herum zu brüllen. Das heißt die gesamt Situation noch an.
Hätte ich zwei Hunde im Haus, welche sich permanent messen, würde ich überlegen mich von einem zu trennen(bevor ich überlegt habe, ob es nicht an mir liegt).

lg
 
m.E. bis du für einen fremden Hund nicht der Rudelführer, wenn du auf einen fremden Hund durch dein Auftreten bedrohlich wirkst, kann es sein das er kneift, kannst aber evtl auch gebissen werden

wenn mein Hund an der Leine von einem anderen angefallen wird, würde ich notfalls reintreten, aber niemals mit den Händen greifen

hab das zum Glück erst einmal machen müssen, da hat ein Dalmatiner meine Püppi (damals Am Cocker Spaniel) angefallen, gab nen satten Tritt für den Kollegen, dass er abgehoben ist,

wenn die Hunde sich kennen und nur ein Spiel in Zoff ausartet, reicht normalerweise eine anständige Ansage oder was daneben scheppern lassen
 
  • 6. Mai 2024
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@ joerrebroet

Schön das du dich einem Soka annehme willst. Deine Frage nach der Rangordnung ist nicht so leicht zu beantworten.

Untersuchungen in den letzten Jahren zu Rangordnung sind nicht so leicht zu interpretierten. Vorallem was das Referenzsystem dem Wolfsrudel angeht. Da die meisten Untersuchungen an in Gefangenschaft gehaltenen Tieren stattfanden. Welche unter einem permanenten Stress stehen und dadurch leichter reizbar und aggressiver waren und sind.

Nach meinem Kenntnisstand gibt es in freilebenden Wolfsrudels keine Rangordnungskämpfe. Da diese auf einer Familienstruktur aufbauen und die Rudelmitglieden schon seit dem Welpenalter in ihre Rangposition reinwachsen. Nur im Welpen- und Jungwolfalter gibt es grössere Rangeleien.

Das heisst aber nicht das es keine tätigen und hochgefährliche Raufereien bei Wölfen gibt. Zwischen fremden Famielenstrukturen sind die Kämpfe oft tötlich. Dieses sind aber keine Rangordnungskämpfe. Soweit gibt es aber keine Rangordnungskämpfe bei adulten Wölfen im eigenen Rudel.

Was heisst das jetzt für deinen Hund?!

Du hast geschrieben das du dir einen Stafford zulegen willst. Diese Hunde sind mitunter schon mal sehr rauflustig. Sie provozieren nicht, aber gehen auch keiner Provokation aus dem Weg. Du legst dir einen ausgewachsenen Hund zu (so wie ich das mitbekommen habe). Wo du nicht genau weisst wie er genau auf andere Hunde reagier. Ich rate dir sei die erste Zeit vorsichtig und bringe gegebenenfalls einen Sichtschutz der auch hoch genug ist an deinem Zaun zum Nachbarn an.

Meiner Meinung nach ist jeder Konflikt zwischen Hunden kein Rangordnungskampf. Es geht hier um keine Position in der Familienstrukur. Mein Hund hat keinen Konflikt mit einer anderen Familienstruktur zu beginnen. Wozu bin ich der Rudelführer? Das ist m.E. zu unterbinden.

Vielleicht hat dir das ein ganz klein wenig weiter geholfen.

MfG Aristoteles :hallo:
 
joerrebroet Ich frage deshalb weil mein direkter Nachbar eine Labrador-Hündin hat schrieb:
Hi joerrebroet,:hallo:
Amy, hat es sehr verständnisvoll erklärt; dem stimme ich auch zu!

Zu Deinem Text oben möchte ich Dir doch noch meine Gedanken mitteilen:
"Deine Gedanken, Befürchtugen und Ängste, versuche bitte über positives Training mit Deiner Hündin abzubauen.(Hundeplatz oder privater Hundetrainer)
@"Deine Gedanken übertragen sich auf Deine Hündin!"
Sie empfindet Deine Unsicherheit, interpretiert diese und reagiert darauf mit Abwehr oder Verteidigung.
@Du joerrebroet, bist ihr Rudelführer, vermittel Du Deiner Hündin Souverenität und Sicherheit in jeder erdenklichen, alltäglichen Situation. :)
@schließe mit der Hündin vom Nachbarn Frieden oder ignoriere sie souverän, auch dies Haltung versteht Deine Hündin direkt.
@eine Austragung der Rangordung kommt überhaupt nicht in Frage da Du alleine der Rudelführer bist und nicht Deine Hündin und weil wie schon beschrieben die Hündin vom Nachbarn; nicht zu Deinem Rudel zählt.;)
@dies nenne ich souverän, da Deine Hündin nur so lernt Dich als Rudelführer zu respektiern und zu akzeptieren.
@jeder Hund aus zweiter Hand, weis eine konsequente & souveräne Führung
zu schätzen und zu lieben.:love:
LG Tina
 
joerrebroet schrieb:
Frage 10 des Fragenkataloges: Ihr Hund ist in eine Beißerei mit einem gleich großen Hund verwickelt. Wie verhalten Sie sich?
Richtige Anwort: Sie treten zurück und lassen dem Schicksahl seinen Lauf, alles andere könnte für mich und meinen Hund gefährlich werden.
Angesichts der anderen Antwortalternativen:

a) Sie packen ihn am Hals und Rückenfell und ziehen ihn aus dem Geschehen.
b) Sie versuchen gemeinsam mit ihm den Gegner zu verjagen.
c) Sie ziehen an der Leine und schlagen notfalls auf ihn ein.


ist das schon die richtige Antwort.

Allerdings - wie Amy schon bemerkte - hat diese Situation gar nichts mit der Rangordnung in einem Rudel oder einer Gruppe zu tun.

Die Situation, dass zwei Hündinnen, die sich nicht grün sind, mit Sicht- und Nasenkontakt auf ihrem eigenen Revier gegenüberstehen, wirst Du nicht dadurch auflösen können, dass Du "sie das austragen" lässt. Ich würde den Stress für die Hunde gar nicht erst entstehen lassen und einen stabilen Sichtschutz anbringen.
 
Hallo.
Beißen sich 2 Hunde und sind 2 Erwachsene dabei, kenne ich es so, daß jeder seinen (oder auch irgendeinen) an der Rute packt und wegzieht, haben die Hunde keine Rute, nimmt man die Hinterläufe, sie verlieren dadurch das Gleichgewicht.

Ist man alleine mit sich beißenden Hunden sollte man nicht mit Händen oder gar Füßen eingreifen, es allenfals mit nem Eimer Wasser oder Sand versuchen, alles andere wäre zu gefährlich. Die Hunde merken nicht wen sie dann evtl. gerade beißen.

Vorgestern musste ich eine Ausnahme machen, ich war alleine mit meinen Hunden on Tour, irgendein Hund kam aus dem Rapsfeld auf uns zu gestürmt. Er hat sich geradewegs auf meine Hündin gestürzt. Habe ihm in die Rippen und in die Weichteile getreten, die Rechnung ging zum Glück auf.
Anpacken war nicht drin, da ich nicht nur mehr mich in Gefahr bringen würde.
Der Hund soll hier schon einige Tage sein Unwesen treiben, niemand weiß wohin er gehört, Halsband usw. trägt er nicht.Man geht davon aus das er ausgesetzt ist.
Nun tragen beide meiner Hunde nen Stachelhalsband falsch herum, also mit Dornen nach außen und ich trage ein 50 cm langes Starkstromkabel mit Schlaufe bei mir - schaut echt neckisch aus.

LG
Sandra
 
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