Politiker fordern: Gassi gehen nur mit Pinkelholz
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Von S. SCHAMANN, U. STEINSCHEK und M. JAHSNOWSKI
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Da blickt auch "Sissy" angewidert weg. Und Frauchen Marie-Louise Anderson, 58, aus Kreuzberg glaubt: Smog tötet doch viel mehr Bäume
Fotos: Spikermann; Schubert; Bachmann
Was braucht der Berliner zum Gassigehen? Klar, Hund, Leine, Regenschirm, manchmal Maulkorb. Und ein Pinkelholz!
Zuerst klingt es einfach lustig, was Britta Sutorius sich ausgedacht hat. Der Vorschlag der Bezirksverordneten der Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg: "Die Hundebesitzer sollten ein großes Stück Holz mit zum Gassigehen nehmen. Da können die Hunde gegen pinkeln -und nicht gegen Bäume."
Musiker Zine, 38: "Ich kann doch meinem Umaguma nicht vorschreiben, wo er seine Marke setzt
Es geht darum, Berlins Baumbestand zu retten: Über 102000 Hunde strullern täglich gegen den einen oder anderen Lieblingsbaum, meist bekommt der erste Stamm im Straßenzug am meisten ab.
Und bis zu zwei Liter säurehaltigen Urin pro Vierbeiner hält der dickste Eichenstamm nicht stand: Rinde und Wurzel werden angegriffen, der Baum stirbt langsam. "An vielen Stämmen sind Schäden schon deutlich sichtbar", so Sutorius.
"Diese Forderung ist absurd, wir Menschen machen mehr Natur kaputt: Beate, 43, mit ihrer Josephine
"Wenns so weiter geht, muss in Berlin bald jeder zehnte Baum gefällt werden."
Auch Dirk Lamprecht würde einen Modellversuch mit Pinkelholz befürworten. Der Baustadtrat in Mitte: "Es gibt jede Menge Straßenzüge, die massiv vom Urin-Problem betroffen sind. Wäre toll, wenn sich das Pinkelholz als Alternative herausstellt."
Überraschend: Auch Hunde-Experten halten die Idee für sinnvoll und umsetzbar. Carola Ruff, Sprecherin vom Tierheim Lankwitz: "Man kann jeden Hund trainieren, an einem bestimmten Platz Pipi zu machen. Wenn es sein muss, auch an einem Stück Holz."
Trotzdem bezweifelt sie, dass sich die Idee durchsetzt: "Hundebesitzer sind viel zu faul, immer einen Holzpfahl mit sich rumzuschleppen."
--------------------------------------------------------------------------------http://www.bz-berlin.de/bz/news/cb12gassi.htm
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Von S. SCHAMANN, U. STEINSCHEK und M. JAHSNOWSKI
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Da blickt auch "Sissy" angewidert weg. Und Frauchen Marie-Louise Anderson, 58, aus Kreuzberg glaubt: Smog tötet doch viel mehr Bäume
Fotos: Spikermann; Schubert; Bachmann
Was braucht der Berliner zum Gassigehen? Klar, Hund, Leine, Regenschirm, manchmal Maulkorb. Und ein Pinkelholz!
Zuerst klingt es einfach lustig, was Britta Sutorius sich ausgedacht hat. Der Vorschlag der Bezirksverordneten der Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg: "Die Hundebesitzer sollten ein großes Stück Holz mit zum Gassigehen nehmen. Da können die Hunde gegen pinkeln -und nicht gegen Bäume."
Musiker Zine, 38: "Ich kann doch meinem Umaguma nicht vorschreiben, wo er seine Marke setzt
Es geht darum, Berlins Baumbestand zu retten: Über 102000 Hunde strullern täglich gegen den einen oder anderen Lieblingsbaum, meist bekommt der erste Stamm im Straßenzug am meisten ab.
Und bis zu zwei Liter säurehaltigen Urin pro Vierbeiner hält der dickste Eichenstamm nicht stand: Rinde und Wurzel werden angegriffen, der Baum stirbt langsam. "An vielen Stämmen sind Schäden schon deutlich sichtbar", so Sutorius.
"Diese Forderung ist absurd, wir Menschen machen mehr Natur kaputt: Beate, 43, mit ihrer Josephine
"Wenns so weiter geht, muss in Berlin bald jeder zehnte Baum gefällt werden."
Auch Dirk Lamprecht würde einen Modellversuch mit Pinkelholz befürworten. Der Baustadtrat in Mitte: "Es gibt jede Menge Straßenzüge, die massiv vom Urin-Problem betroffen sind. Wäre toll, wenn sich das Pinkelholz als Alternative herausstellt."
Überraschend: Auch Hunde-Experten halten die Idee für sinnvoll und umsetzbar. Carola Ruff, Sprecherin vom Tierheim Lankwitz: "Man kann jeden Hund trainieren, an einem bestimmten Platz Pipi zu machen. Wenn es sein muss, auch an einem Stück Holz."
Trotzdem bezweifelt sie, dass sich die Idee durchsetzt: "Hundebesitzer sind viel zu faul, immer einen Holzpfahl mit sich rumzuschleppen."
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