Das ist schon richtig, daß mein Chef mir nicht vorschreiben kann, was ich mit meinem verdienten Geld anfangen soll. Die Betonung liegt aber auf "verdient". Ich hab' was dafür geleistet, ihm meine Arbeitskraft zur Verfügung gestellt.
Wenn ich einem Penner auf der Straße was gebe, dann mache ich das freiwillig, er hat dafür nix geleistet (im Sinne von Gegenleistung an mich, manche halten es ja schon für eine Leistung, den ganzen Tag aufrecht irgendwo rumstehen zu können).
Also ist es da meiner Ansicht nach schon angemessen, wenn ich von ihm erwarte, daß er das, was ich ihm gebe, für die Zwecke verwendet, die ich dafür vorsehe. Und da ich das bei Geld nicht gewährleistet sehen würde, gibt es von mir auch keins für ihn. Logische Schlußfolgerung, oder?
Oder du gibst statt Geld Lebensmittel - wäre doch auch ne Möglichkeit.
Allerdings denke ich, dass wir uns die Welt falsch vorstellen. Es ist eben nicht so dass Alles in Ordnung ist in diesem Lande. Für die Meisten sind die größten Probleme die, dass sie zu lange auf ein neues Auto sparen müssen oder aber die Playstation ihren Geist aufgibt.
Es gibt aber auch Menschen die am oder sogar im Abgrund leben. Unsere Gesellschaft (un damit auch uns) interessiert das im Grunde wenig bis gar nicht und sie wird auch nicht wirklich helfen weil unsere Welt auf Egoismus aufbaut. Jeder ist sich selbst nicht nur der nächste sondern auch der Einzige. Meiner Meinung nach eine Folge des dekadenten Kapitalismus und seiner Marktwirtschaft, der nur funktioniert wenn es Menschen gibt, die ganz unten auf der Treppe stehen.
RTL ist da ein gutes Beispiel, denn der Sender hätte den Bericht nicht gebracht wenn er sich nicht verkaufen würde. Einschaltquoten bringen Werbepartner und die bringen Geld. Welche Wege (besonders) die Privaten (nicht nur RTL) offensichtlich beschreiten um solche "Dokumentationen" zu bekommen möchte ich nicht genauer erläutern - auch aus reinem Egoismus - ich rege mich nämlich sonst nur zu sehr auf. Warum verkauft sich der Bericht sich nun aber? Weil wir uns daran schauerlich ergötzen möchten, dass es Menschen gibt, denen es wesentlich schlechter geht als uns.
Ich sehe übrigens kaum fern.
Ach ja - die Hunde waren ja auch noch da....
Denen geht es im übrigen durch jede Menge Essensabfälle besser als man meint - und sie leben artgerechter als mancher verhätschelte Sofarutscher.