das ist echt heavy, Margit, und vielleicht auch deshalb so bedrückend, weil Fabian selbst noch so klein ist und die Vorstellung, es könnte einen selbst treffen, einem den Atem raubt ...
Danke, Biggy, genauso geht es mir im Moment.
Ist nicht fair, denn mir fehlt ja eigentlich gar nichts. Oder zumindest
glaube ich das im Moment, und das ging allen anderen Betroffenen ja im Grunde genauso... (Das ist wieder so eine gedankliche Endlosspirale.)
Dazu kommen dann noch die "anderen" Fälle - die, wo man rein vom Alter her nicht so überrascht ist, die darum aber auch nicht weniger traurig sind.
Teils mischt es sich dann wieder: Meine Schwägerin etwa zweifelt gerade an ihrem Kinderwunsch, weil ihr Vater schwer an Krebs erkrankt ist. Dabei würde der sich sehr Enkelkinder wünschen und hofft verzeifelt, wenigstens eins noch zu erleben. (Was aber ehrlich gesagt auch bei sofortigem Eintritt der SS unwahrscheinlich wäre...)
Verstehen kann ich
beide - aber insgesamt könnte ich auch darüber nur heulen.
das Schlimme in meinen Augen an Krebs ist, dass er so unberechenbar ist, sich kaum irgendwelchen Statistiken beugt und mitunter heimtückisch dort weiter wütet, wo man ihn sicher besiegt glaubt ...
So sieht's aus.
Und im Moment bin ich davon
umgeben!
Dass es in der Generation meiner Eltern in der Ecke, wo ich aufgewachsen bin, ungewöhnlich viele Krebserkrankungen gibt, ist ein Punkt, den ich schon mit einbezogen habe... ist halt ländlich, und als Tschernobyl war, war gerade Ernte- und Urlaubszeit.
Aber ansonsten ist mein Freundeskreis recht gemischt - regional und was das Alter angeht. Und da trifft es jetzt meine Generation.
von außen kann man/frau wenig helfen, mitunter sind aber gute Zuhörer von Nöten, jene, die nicht nur gemeinsam optimistisch in die Zukunft schauen wollen, sondern sich auch an den rabenschwarzen Tagen anhören, was wäre wenn, eben das, was mancher fürchtet, aber worüber keiner reden will ...
Wenn man denn gelassen wird.
Da habe ich ein ganz starkes Versagensgefühl. Weil ich weiß, dass ich das
gekonnt hätte (und in vielen anderen Fällen ja auch
getan habe), aber in einem ganz konkreten Fall nicht geschafft habe. Nun war die Betreffende auch selbst immer sehr darauf aus, eben optimistisch in die Zukunft zu schauen und zu tun, als
gäbe es noch eine... und dann habe ich "mitgespielt", und es nie geschafft, zu fragen, was ihr zB
lieber wäre.
Und ich habe mich (großer Fehler, denn eigentlich wusste ich es besser!) auch darauf eingelassen, ihr zu "glauben", es sei alles so normal wie es nur geht und es wäre noch Zeit für alles mögliche. Also zB Zeit für einen Anruf wirklich bis man endgültig weiß, wann man denn nun Urlaub hat und besprechen kann, ob ein Besuch möglich ist oder nicht. Was man halt
normalerweise so tut. Was sind da schon 2 Wochen? Oder auch mal 3, wenn der Arbeitgeber vom GG nicht aus dem Quark kommt?
Im Zweifelsfall ne ganze Welt, denn nach diesen 3 Wochen war die Person einfach nicht mehr da.
Und der Rest ihrer Familie will (was dann auch zu respektieren ist) lieber mit sich allein mit allem fertig werden oder was auch immer. Und ist ja auch nicht für meine Probleme zuständig... die ja auch mehr meinem Verhalten geschuldet sind als dem von irgendwem anders.
Ist mir gerade alles ein bisschen zu viel.