Mein Vater ist vor 10 Tagen an COPD gestorben.
Ich bin immernoch irgendwie gelähmt, kann nicht trauern, weil ich es nicht begreife.
Ich durfte seinen Wunsch am Krankenbett bzw Sterbebett nicht erfüllen (sein Auto winterfit machen) weil meine Mutter es nicht wollte, weil "es sich nicht mehr lohnt". Obwohl ich auch alle Kosten dafür tragen wollte.
Immerhin konnte ich ihm sein geliebtes Fußball schauen ans Sterbebett bringen, mit Tablet, Sim Karten Router, Powerbank, unlimitiertes Datenvolumen. Und ihm heimlich Geld zustecken, damit er seiner Lieblingspflegerin "Trinkgeld" geben konnte. Sie hat sich so gut um ihn gekümmert und er hat von ihr geschwärmt.
Sein Zustand hat sich plötzlich stark verschlechtert, diese Info hat mich von meiner Familie erst erreicht als er bereits verstorben ist. An seinem Todestag wollte ich ihn eigentlich wieder besuchen. Ich wusste nicht, dass er bereits 2 Tage auf der Intensivstation lag. Ich war arbeiten, Doppelschichten, 8-24Uhr...
Ich konnte mich nur noch von meinem toten Vater verabschieden.
Nun ist natürlich das einzige Erbe, das liebste Erinnerungsstück, sein geliebtes Auto.
Meine Familie wollte es verkaufen, an den Händler. (Keiner von ihnen kann Auto fahren! & ich fungiere seit Jahren als Taxi)
Zumindest konnte ich das verhindern, habe das Auto bewerten lassen und habe es gekauft, alleine um seinen Wunsch zu erfüllen. Es ist jetzt winterfit, hat Winterreifen bekommen und ist fahrbereit. Ich hoffe er freut sich darüber.
Ich sitze nun hier, habe 2 Autos, eins davon übelst überfinanziert, mit Schäden, das mit dem Wert um 6000€ unterhalb der Ablöse steht. Einem Kredit, mit dem ich sein Auto gekauft habe und habe keine Ahnung wie ich das schaffen soll.
Ich kann meine Familie im Moment nicht wirklich ertragen. Sie haben mir vorgeworfen, dass ich an Tagen von Doppelschichten und Überstunden und selbst bezahlter Fortbildung nicht da war.
Irgendwie muss man das alles finanzieren, was sie nicht wollten. (Sky, DAZN, Notrufknopf, Tablet, SimRouter, Datenvolumen)
Aber das schlimmste ist, dass ich über seinen Zustand nicht informiert wurde. Dafür hätte jeder Verständnis gehabt, ich hätte mir frei nehmen können und müssen. Hätte ich es gewusst...