Das Territorium der Streuner in Costa Rica

"Nein, ich glaube nicht an das Idyll von Hundegruppen solcher Größe. Hunde sind Rudeltiere, keine Herdentiere. Und sie sind nicht frei von innerartlichen Konflikten. Das wissen wir alle, dachte ich."
Zitat Ende
Wieso sollten wir das nicht wissen?
Jedoch zu dem, wie die Hunde sonst leben, macht es ganz sicher diesen Unterschied.
Ich weiß aus eigenen Erleben in sehr vielen Jahren, dass Hunde, die über viele Jahre
allein in einem Zimmer/Zwinger leben und ganz selten mal soziale Zuwendung bekommen kaum Lebensqualität haben. Diese Körperhaltung und die Gesichter, die ich da bei den allermeisten Hunden sehe, haben sie extrem selten, wenn überhaupt. Ein langes Leben mit ganz wenig Lebensqualität ist schon sehr traurig in meinen Augen und nicht erstrebenswert.
(Dazu kommt, dass man es hier oft leicht ändern könnte, weil die materiellen Voraussetzungen, Ausläufe und Menschen, die dich darum kümmern, da wären.)

Und ich schreibe von Langzeitbewohnern in einigen Tierheimen keinesfalls von Hunden in den vielen Tierheimen, die sich wirklich auch sozial um die Hunde kümmern und alles leisten, was in ihrer Kraft steht.
 
  • 27. April 2024
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Hi matty ... hast du hier schon mal geguckt?
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Aber dass es Hunden in dem einen Extrem (Einzelzwinger etc.) schlecht geht, heißt doch nicht zwangsläufig, dass es ihnen im anderen Extrem (große Herden) automatisch gut geht?

So große Herden mögen für die Hunde, für die das funktioniert, gut sein.
Andere werden da aber ganz schnell auch zum Mobbingopfer und wenn ein Hund anfängt zu mobben, ziehen viele nach. Das hat man ja auch in der verhältnismäßig kleinen Gruppe von toubab gut gesehen. Die musste deshalb zB auch eine Hündin auslagern.

Und für diese Mobbingopfer ist das Leben in solchen Herden vermutlich die Hölle. Fällt dann unter 'bissel Schwund ist immer' oder so...
 
Aber dass es Hunden in dem einen Extrem (Einzelzwinger etc.) schlecht geht, heißt doch nicht zwangsläufig, dass es ihnen im anderen Extrem (große Herden) automatisch gut geht?

So große Herden mögen für die Hunde, für die das funktioniert, gut sein.
Andere werden da aber ganz schnell auch zum Mobbingopfer und wenn ein Hund anfängt zu mobben, ziehen viele nach. Das hat man ja auch in der verhältnismäßig kleinen Gruppe von toubab gut gesehen. Die musste deshalb zB auch eine Hündin auslagern.

Und für diese Mobbingopfer ist das Leben in solchen Herden vermutlich die Hölle. Fällt dann unter 'bissel Schwund ist immer' oder so...
Ja, darüber habe ich auch nachgedacht. Aber es muss halt zum Hund passen und man muss sich die Persönlichkeit Hund anschauen, hinschauen halt.
Ich habe mir Ausdruck und Körperhaltung vieler Hunde angesehen und manche der Hunde, von denen ich schreibe, würde schon ganz schön viel Risiko dafür auf sich nehmen.

Weil ich mehr als 25 Jahre live erlebt habe, wie auch solche Hund sich so verändern können dass man sie nicht mehr wieder erkennt, weiß ob ich ziemlich genau, was sie vorher durchgemacht haben.
 
Aus dem Bereich heraus nehmen, wird im Video auch angedeutet.
Alternativ ein Leben mit sicher kaum Lebensqualität?
 
1800 Hunde in Gruppen mit dreistelliger Größe, und du sprichst von einer Haltung, die zum Hund passen muss und wo man sich die (einzelne) Persönlichkeit anschauen muss? Wie soll das gehen?
Hast du mal den Personalschlüssel ausgerechnet?
Von den Räumlichkeiten, um alles auszusortieren, was nicht passt, mal ganz abgesehen.

So beeindruckend das Engagement und die Leistung dieses Paares einerseits ist, finde ich doch, dass man nicht vor lauter Euphorie unterlassen sollte, diese Massenansammlung mit kritischem, realistischem Blick zu betrachten. Und wie gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, dass dabei nicht immer wieder Hunde unter die Räder kommen.

Und die "Werbung" damit, dass dies das weltweit größte Projekt seiner Art ist, hat für mich auch ein G'schmäckle, um es mal vorsichtig auszudrücken.
 
Ich schrieb ja als Eingangspost, dass auch für mich viele Fragen offen bleiben.
Aber dort überhaupt den Versuch zu unternehmen, etwas anzustoßen, Aufmerksamkeit für das Leid dieser Tiere vor Ort zu erwecken, das Kastrationsproblem zur Sprache zu bringen und das alles auf sich zu nehmen, das bedeutet schon was.
Aus der Ferne mich hinzusetzen und eine Liste zu erarbeiten, was alles nicht richtig läuft, wo die Gefahren für den einzelnen Hund liegen könnten, das könnte ich auch.
 
Und für diese Mobbingopfer ist das Leben in solchen Herden vermutlich die Hölle. Fällt dann unter 'bissel Schwund ist immer' oder so...

Die werden aber für gewöhnlich auf den Straßen von den anderen Hunden leider auch gemobbt - ist zumindest hier in Europa so, das dürfte in Sri Lanka ähnlich sein. Einen Weg, der für alle supi ist, gibt es wohl leider nicht. Klar, gibt es bei dem Projekt Luft nach oben - aber für die gegebenen Verhältnisse holen die schon ganz schön was raus, finde ich.

Am besten wäre, wenn all diese Hunde gar nicht erst geboren würden. Irgendwer muss das aber eben auch anstoßen. Diese Leute tun es. Auch wenn sie so mancher PC-Tierschützer (nicht zwangsläufig innerhalb der KSG) vermutlich mehr oder weniger direkt auch fürs Kastrieren rüffeln dürfte.

Klar, sie könnten die Tiere, die Hilfe benötigen, auch auf der Straße verrecken lassen und sich auf die Schulter klopfen, weil sie keine Animal Hoarder sind. Sie könnten auch weiter ihr eher wohlhabendes Leben führen, sich ein paar extra für sie produzierte Welpen anschaffen, denen möglichst perfekte Lebensbedingungen schaffen, sich für die Creme de la Creme der Hundehalter halten und über alle anderen die Nase rümpfen. Wäre es die richtige Rasse, fänden sie hier vielleicht sogar Zuspruch wegen der tollen Linie oder was auch immer. Weggucken, ignorieren und sich nur um sich selbst drehen, ist aber nun mal nicht jedermanns Sache.
 
Meine Frau war vor vielen Jahren insgesamt 5 Monate in Nicaragua und Costa Rica. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätten wir von dort unzählige Pferde, Hunde und Katzen gehabt. Es war schon sehr großes Leid. Aber es gab auch Tierschutzprojekte, kleinere natürlich, vor allem in Costa Rica, die von den USA finanziert wurden. Wie das allerdings jetzt aussieht, weiß ich natürlich nicht.
 
Nein?


“Ich habe oft auf meinem Heimweg Hunde auf der Straße gesehen. Wenn sie so aussahen, als ob sie Hilfe benötigen würden, nahm ich sie so lange bei mir daheim auf, bis ich sie gesund gepflegt und eine neue Familie für sie gefunden hatte.”

Als das Paar über 100 Hunde in seinem Garten aufgenommen hatte, musste ein neuer Plan her.


Steht so in dem verlinkten Artikel. Hab ich nicht erfunden.

Nein, aber du hast geschrieben, sie hätten 1.800 Hunde von den Straßen aufgesammelt. Und das ist meines Wissens eben nicht der Fall. Ein großer Teil wird auch gebracht. In dem Galileo-Film wird auch eine Abgabe gezeigt.

Kurz gesagt: Ich wollte nicht behaupten, dass sie selbst gar keine Hunde von der Straße mitgenommen haben, sondern dass sie nicht 1.800 Hunde eigeninitiativ aufgelesen haben. Wenn das anders rüberkam, bedaure ich das. Ich hätte schreiben sollen (und war überzeugt, es getan zu haben) "Es ist ja nicht die Rede davon gewesen, dass die Betreiber alle Hunde zusammensammeln." Mein Fehler. Sorry.
 
Die werden aber für gewöhnlich auf den Straßen von den anderen Hunden leider auch gemobbt - ist zumindest hier in Europa so, das dürfte in Sri Lanka ähnlich sein. Einen Weg, der für alle supi ist, gibt es wohl leider nicht
Haben aber Platz auszuweichen und ja, letztendlich, hält das die Population auch niedriger.
 
Haben aber Platz auszuweichen und ja, letztendlich, hält das die Population auch niedriger.

Dank dieser genialen Masche gibt es Millionen von Streunern in Costa Rica.

Die Theorie leuchtet mir sogar ein und mag vielleicht auch hinhauen, wenn die Hunde wirklich unter sich blieben und es keine Einflussfaktoren durch Menschen gäbe und nicht immer wieder diverse kaum kalkulierbare Faktoren hinzukämen, wie z.B. neue ausgesetzte Hunde, Tötungen, Revierverschiebungen durch Baumaßnahmen o.Ä. etc.pp. In der Praxis haut die "reguliert sich schon selber"-Theorie nach meinem Kenntnisstand so eher nicht hin.

Und das mit dem Ausweichen klappt so ja auch nicht immer. Schnell ist Hund im Revier der nächsten Gruppe gelandet (wo die Gefahr besteht, dass er als Eindringling nicht nur gemobbt, sondern hart attackiert wird) oder auf der Straße (unter dem LKW), beim giftverteilenden Immobilienspekulanten etc.pp. Ja, das mag so mancher als "Lauf der Dinge" o.Ä. abtun und mit der Schulter zucken oder unter Bedauern ein paar Krokodilstränchen verdrücken und dann aber einfach sein Ding weitermachen. Das ist aber eben nicht jedem gegeben. Warum man Leute, die sich aktiv engagieren, dann vom Schreibtisch aus runtermachen muss, erschließt sich mir nicht.
 
Warum man Leute, die sich aktiv engagieren, dann vom Schreibtisch aus runtermachen muss, erschließt sich mir nicht.
Warum man Leute, die einem völlig unkritischen "Bericht" nicht vorbehaltlos folgen, sondern ihn kritisch an dem messen, was man sonst so über das reale Zusammenleben von Hunden und die Funktionalität von Auffangeinrichtungen im Leben gehört, gelesen und erfahren hat, vom Schreitisch aus runtermachen muss, erschließt sich wiederum mir nicht.

Darf man, wenn es um Tierschutzprojekte geht, keine eigenen Gedanken, keine Bedenken mehr äußern? Nur Beifall klatschen?
 
Aber dort überhaupt den Versuch zu unternehmen, etwas anzustoßen, Aufmerksamkeit für das Leid dieser Tiere vor Ort zu erwecken, das Kastrationsproblem zur Sprache zu bringen und das alles auf sich zu nehmen, das bedeutet schon was.
Natürlich. Keine Frage. Es ist gigantisch, was die auf die Beine gestellt haben. Das heißt aber nicht, dass ich alle Bedenken, die mir kommen, ausblenden und jubeln muss. Und mir kommen halt (u.a.) die genannten Bedenken.
Aus der Ferne mich hinzusetzen und eine Liste zu erarbeiten, was alles nicht richtig läuft, wo die Gefahren für den einzelnen Hund liegen könnten, das könnte ich auch.
Tust du aber nicht, willst du auch nicht hören. Warum?
 
Weil es einfach ist und fast jeder kann.
Mir fällt da z.B. der Hundetrainer ein, den wir im Forum letztens diskutierten. Er nahm ein Video eines anderen, nahm das komplett auseinander, was fast jeder von uns auch gekonnt hätte und formulierte ständig, wie gut es es doch könne, ohne auch nur irgendwas vom wie preiszugeben, dto auf seiner Webseite.

Außerdem sieht man auch hier im Thema, wie schwierig das ist.
Als
Beispiel:
Ich kenne einen deutschen Auslandstierschutzverein, der genau so argumentiert und dessen Vorsitzende immer entsprechend abfällig über die übliche Haltungsform in dt. TH gesprochen hat, als Einzelhaft. Später, viele Jahre später, las ich dann von alles andere als paradiesischen Zuständen, und dass immer wieder Hunde dort zu Schaden kamen......
Ich hatte überhaupt nicht die Einzelhaltung kritisiert.
Es ging um Einzelhaltung bei fehlender sozialer Zuwendung, nämlich keine mit Ausnahme zwei- bis drei Mal wöchentlich 30 Minuten Gassi gehen. Das war auch klar formuliert.
Und das ist m.E. für ein.so hoch soziales Tier wie den Hund schon tierschutzrelevant.

...eider kenne ich deutsche Tierheimhunde, die jahrelang im Einzelzimmer leben, satt, alles sauber und maximal zwei bis dreimal in der Woche soziale Zuwendung bei 20 Minuten Gassi..
 
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