Das Emmi und der Autounfall

Kathi9674 · 30. November 2015

Hallo,

letzte Woche hatten wir einen Autounfall- uns ist (wir standen an der Ampel) jemand mit ziemlicher Wucht hinten draufgeknallt.

Uns ist allen nix passiert, aber erschrocken sind wir und vermutlich habe ich nicht ganz richtig reagiert, denn nachdem ich erst mal abgecheckt habe (alle da, alle heile?) hab ich meinen Hund genommen, der gezittert und geschlottert hat, hab ihn gestreichelt (möööp, ich weiss! aber sorry, ich war nicht ganz so logisch in dem Moment) und bin mit ihr ein paar Schritte gelaufen.

So, nun findet das Emmi Autofahren ja vom Grund auf schon nicht so grandios, aber seit dem Unfall findet sie Autofahren richtig...kagge.

Will sagen: sie sitzt und hechelt, zeigt Stresssymptome, wimpft und macht die klassischen Spitzgeräusche die ich schlecht beschreiben kann und setzt auch zum Winseln an und wenn ich sie dann nicht eintakte, fängt sie an, unruhig hin und her zu laufen- sie hat also echt Stress...

Ich unterbinde das und streichle sie wenn sie ruhig ist, Keks gibts wenn sie sich ruhig hinlegt.

Irgendwelche Tips, wie ich weiter verfahren (unbeabsichtigtes Wortspiel) soll?

Solange das Auto fährt, ist im Übrigen alles in Ordnng. Wenn es langsamer wird oder steht, wird sie unruhig. Einen Tag nach dem Unfall hat sie gejodelt, das ist schon deutlich besser, aber gut ist das Autofahren noch nicht, was Mist ist, weil es ja irgendwie noch nie so RICHTIG gut war.

Dankeschön!

Hi Kathi9674 ... hast du hier schon mal geguckt?

Biggy · 30. November 2015

nun ich denke, Du wirst da sehr viel auf die Zeit setzen müssen .....

klingt zwar blöde der Satz "die Zeit heilt alle Wunden", aber es ist oft so, dass nach Unfällen selbst Menschen von einem latenten Gefühl des Unwohlseins beim Fahren beschlichen werden und speziell in den Situationen, die dem Unfall unmittelbar vorausgingen, schon "die Luft anhalten" wenn sie bemerken, dass die aktuelle Gesamtsituation das Potential für eine Wiederholung des Unfallgeschehens hat (z.B. Du siehst an der Ampel, dass sich das Dir nachfolgende Auto sehr forsch nähert)

es gibt (ich glaube englische oder amerikanische) Studien, die nachweisen, dass der Geruch von Lavendel sehr beruhigend auf Hunde wirkt, die mit dem Autofahren ein Problem haben, vielleicht magst Du das ja unterstützend mal probieren

Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund...

Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite!

Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte!

LG Meike mit Benny

Kathi9674 · 30. November 2015

Hallo Biggy,

vielen Dank für Deine Antwort!

Lavendel? Cool, mag ich eh

Dann bedufte ich mal das Auto!

Liebe Grüße

Kathrin

Crabat · 30. November 2015

Evtl auch den Hund in einer Box fahren lassen, damit sie erstens nicht so herumsteppen kann und sich darüber aufspult und zweitens hilft vielen Hunden das etwas eingeschränkte Sichtfeld, das gedämpfte Licht und die "Höhle" um sich sicherer zu fühlen.

Kathi9674 · 30. November 2015

Crabat, weisste was- ich geh jetzt ne Box kaufen. Wir hatten eine, die war aber zu klein geworden (hmm ja ich hatte das schon auf dem Einkaufszettel, aber... und so weiter).

Recht haste!

Danke!

Danke für den Tipp, Meike! Die Online-Hundeschule werde ich mir gerne anschauen.

IgorAndersen · 30. November 2015

Ich würde auch zur Box raten! Diese sollte sie aber vorher schon in der Wohnung als äußerst angenehmen Rückzugsort kennengelernt haben.
Ist sie verfressen? Wenn ja, würde ich sie im Auto füttern, einfach um das neu positiv zu belegen.

Ansonsten bin ich nicht unbedingt der Meinung, dass du ihre Angst mit deinem Verhalten nach dem Unfall verstärkt hast. Dein Hund hatte ganz offensichtliche Stresssymptome und du hast darauf mit Zuwendung reagiert, das halte ich für ganz normal und ich glaube nicht, dass dein Hund dann dachte "Oh, mein Frauchen streichelt mich, das muss wirklich ganz ganz schrecklich grade sein!". Im Gegenteil, dein Hund fand es ganz ganz schrecklich und du hast seine Signale wahrgenommen, ihm körperliche Nähe geboten und ihn dann durch einen kurzen Gang abgelenkt.

hunnys · 30. November 2015

Unsere kleinste Hündin kam aus Serbien mit ein paar Wochen in einem wackeligen Anhänger und das für viele Stunden. Die ist wirklich geschädigt wenn wir kleine Strecken fahren geht es nur Autobahn und rumpeln da zittert sie und ist völlig fertig. Sei steigt aber brav ins Auto ein und zum Glück fahren wir nicht viel Autobahn aber sie wird jetzt 7 im April, das haben wir auch mit einer Box nicht rausgebracht. Unser neure Notfallhund stieg nicht ein und da hat sich mein Mann ins Auto gesetzt lange lange Zeit sind die beiden drinnen gesessen. War er ruhig kam ein Keks jetzt steigt er ein und fährt auch gerne. Setzt dich mit ihr ins stehende Auto und wenn sie entspannt und ruhig ist gibt's was super Leckers. Fahr dann aber nicht weg sondern steig wieder aus und nach einiger Zeit wiederholst du das Sitzen im stehenden Auto bei uns hat es geholfen.
Wird nach dem Geschehen etwas dauern.

Kathi9674 · 30. November 2015

IgorAndersen schrieb:
Ist sie verfressen? Wenn ja, würde ich sie im Auto füttern, einfach um das neu positiv zu belegen.

Box kennt sie und "kann" sie. Mir war das wichtig, weil ich ja hin und wieder mit ihr fliege.

Verfressen - ich wünschte sie wäre es. Leider ist sie das nicht

Das Leben wär so einfach, wenn sie diesbezüglich nach ihrer Vorgängerin kommen würde.

MaHeDo · 30. November 2015

Wenn sowas passiert, sei froh, wenn der Hund deine Nähe und Beruhigung zu lässt. Alles gut und mach dir deshalb doch bloss kein schlechtes Gewissen. Danach ein paar Schritte laufen zum Stressabbau, ich finde, du hast alles richtig gemacht.
Die Tipps wie Lavendel (liebe ich auch) und einer Box hast du schon bekommen und wenn sie bei deinen Übungen sogar schon den Keks annimmt, seid ihr doch auf einem guten Weg. Wird schon- und wahrscheinlich noch besser, wenn auch du den Schrecken überwunden hast.

Kathi9674 · 30. November 2015

hunnys schrieb:
Unsere kleinste Hündin kam aus Serbien mit ein paar Wochen in einem wackeligen Anhänger und das für viele Stunden. Die ist wirklich geschädigt wenn wir kleine Strecken fahren geht es nur Autobahn und rumpeln da zittert sie und ist völlig fertig. Sei steigt aber brav ins Auto ein und zum Glück fahren wir nicht viel Autobahn aber sie wird jetzt 7 im April, das haben wir auch mit einer Box nicht rausgebracht. Unser neure Notfallhund stieg nicht ein und da hat sich mein Mann ins Auto gesetzt lange lange Zeit sind die beiden drinnen gesessen. War er ruhig kam ein Keks jetzt steigt er ein und fährt auch gerne. Setzt dich mit ihr ins stehende Auto und wenn sie entspannt und ruhig ist gibt's was super Leckers. Fahr dann aber nicht weg sondern steig wieder aus und nach einiger Zeit wiederholst du das Sitzen im stehenden Auto bei uns hat es geholfen.
Wird nach dem Geschehen etwas dauern.

im stehenden Auto aka in der Garage oder mit nicht laufendem Motos gibt es keine Probleme. Nur wenn wir, wie bei dem Unfall, aus der Fahrt heraus auf etwas zurollen wie zB eine Ampel. Jetzt kannste auch nicht ewig mit laufendem Motor üben, weisst du was ich meine? Umweltschwein und so...

Deine arme Maus

Kathi9674 · 30. November 2015

MaHeDo schrieb:
Wenn sowas passiert, sei froh, wenn der Hund deine Nähe und Beruhigung zu lässt. Alles gut und mach dir deshalb doch bloss kein schlechtes Gewissen. Danach ein paar Schritte laufen zum Stressabbau, ich finde, du hast alles richtig gemacht.
Die Tipps wie Lavendel (liebe ich auch) und einer Box hast du schon bekommen und wenn sie bei deinen Übungen sogar schon den Keks annimmt, seid ihr doch auf einem guten Weg. Wird schon- und wahrscheinlich noch besser, wenn auch du den Schrecken überwunden hast.

Danke MaHeDo! *erleichtert*

Ach so, den Keks annehmen tut sie, ja. Aber fressen tut sie ihn NICHT. Eventuell bazzl ich doch besser mit Leberwurscht rum statt der Kekse....

lektoratte · 30. November 2015

Oder Fleischwurst... Irgendwas wird sie schon irgendwann wiedet mögen, und die leckereren Sachen etwas eher.

Ich finde übrigens auch, du hast nix falsch gemacht. Dein Hund ist nicht doof - der hatte sich vorher erschreckt, du ebenso, und verkrampft-angestrengtes "alles ist gut"- Geträller oder aufgesetzte Coolnes hätte er dir sowieso nicht geglaubt.

Finde die Reaktion vom Emmi auch relativ 'normal' - und würde (aus Erfahrung) so drei bis viervWochen rechnen, bis sich das Ganze so halbwegs normalisiert hat.

Box ist übrigens auch darum gut, weil sich so die Situation im Vergleich zum Unfall 'verändert' - das kann schon einiges ausmachen.

Alle Liebe!

IgorAndersen · 30. November 2015

Kathi9674 schrieb:
Box kennt sie und "kann" sie. Mir war das wichtig, weil ich ja hin und wieder mit ihr fliege.

Verfressen - ich wünschte sie wäre es. Leider ist sie das nicht Das Leben wär so einfach, wenn sie diesbezüglich nach ihrer Vorgängerin kommen würde.

Ich persönlich bin da rigoros, wenn ich einen Hund habe, der sich nicht gut belohnen lässt (weil er weder auf Futter noch auf Spielzeug steht) dann lasse ich ihn etwas hungern und lasse ihn dann für das Futter arbeiten, dann ist Futter auf einmal etwas wert für ihn. Wenn dein Hund gerne schmust, wäre es auch eine Möglichkeit die Kuschelstunden ins Auto zu verlegen, damit sie den Wagen mit Entspannung verknüpft. Ist aber die Frage ob das klappt.

Kathi9674 · 30. November 2015

Danke Lektoratte!

Box ist schon gekauft und steht jetzt erst mal im Wohnzimmer...

Ich bin beruhigt, dass ich es nicht soch so sehr verbockt habe wie ich gedacht habe.

Mit 4 Wochen kann ich absolut leben, ich kann auch mit nem Jahr leben, Hauptsache ich verbock es nicht - Unfall mit Hund hatte ich noch nie. Auf der anderen Seite denke ich, ich hätt jetzt alles durch, und wenn man Parallelen zur Vorgängerin zieht, ist ein turbulentes erstes Jahr ein Garant für ein sehr sehr sehr sehr langes Leben- zumindest hoffe ich das!

Liebe Grüße

Kathrin

MaHeDo · 30. November 2015

IgorAndersen schrieb:
Ich persönlich bin da rigoros, wenn ich einen Hund habe, der sich nicht gut belohnen lässt (weil er weder auf Futter noch auf Spielzeug steht) dann lasse ich ihn etwas hungern und lasse ihn dann für das Futter arbeiten, dann ist Futter auf einmal etwas wert für ihn. Wenn dein Hund gerne schmust, wäre es auch eine Möglichkeit die Kuschelstunden ins Auto zu verlegen, damit sie den Wagen mit Entspannung verknüpft. Ist aber die Frage ob das klappt.

Naja, in dem Fall geht es doch weniger um eine Belohnung für geleistete Dienste, die meine Hunde idR ohnehin meist nur durch ein "nettes Wort" bekommen, sondern eher um ein erzeugtes Wohlgefühl in einer Situation, die dem Hund derzeit so gar nicht geheuer ist. Wenn ich hungrig in eine für mich unangenehme Situation geschickt würde, hättest du eher einen Jeck am Hals als auf Kooperation hoffen zu können.

Kuscheln im Auto find ich auch gut. Eben derzeit alles forcieren, was der Hund liebt.

IgorAndersen · 30. November 2015

Lies mal:

Kathi9674 · 30. November 2015

IgorAndersen schrieb:
Ich persönlich bin da rigoros, wenn ich einen Hund habe, der sich nicht gut belohnen lässt (weil er weder auf Futter noch auf Spielzeug steht) dann lasse ich ihn etwas hungern und lasse ihn dann für das Futter arbeiten, dann ist Futter auf einmal etwas wert für ihn. Wenn dein Hund gerne schmust, wäre es auch eine Möglichkeit die Kuschelstunden ins Auto zu verlegen, damit sie den Wagen mit Entspannung verknüpft. Ist aber die Frage ob das klappt.

mhhh, ich weiss nicht ob Du den Thread von mir noch im Kopf hast oder ihn damals gelesen hast? Das mit dem hungern lassen und mit Futter belohnen hat dann dazu geführt, dass das Emmi nur noch nach Aufgabe etwas gefressen hat

)
Sie ist wirklich super super SUPER unverfressen. Kenne ich so auch nicht, war aber seit der ersten Sekunde so.

Kuscheln im Auto ist allerdings eine grandiose Idee, das müsste klappen, Streicheln war ihr immer schon lieber als Futter oder spielen. Mach ich! Danke!

IgorAndersen · 30. November 2015

MaHeDo schrieb:
Naja, in dem Fall geht es doch weniger um eine Belohnung für geleistete Dienste, die meine Hunde idR ohnehin meist nur durch ein "nettes Wort" bekommen, sondern eher um ein erzeugtes Wohlgefühl in einer Situation, die dem Hund derzeit so gar nicht geheuer ist. Wenn ich hungrig in eine für mich unangenehme Situation geschickt würde, hättest du eher einen Jeck am Hals als auf Kooperation hoffen zu können.
Kuscheln im Auto find ich auch gut. Eben derzeit alles forcieren, was der Hund liebt.

Da bin ich bei dir. Aber so meinte ich das auch nicht. Man müsste das getrennt bearbeiten. Erst müsste der Hund Futter wirklich zu schätzen lernen. Tut er das, auch wenn er nicht mehr hungert, dann könnte man die neue Verfressenheit nutzen um mit ihm an der Autosache zu arbeiten. Ich lasse meine Hunde ja nicht permanent hungern (genau genommen gar nicht), aber ich habe bei ihnen eine Haltung erzeugt, dass sie Futter super finden. Wobei ich das auch noch bei einem Hund machen musste, die anderen waren ohnehin verfressen.

IgorAndersen · 30. November 2015

Kathi9674 schrieb:
mhhh, ich weiss nicht ob Du den Thread von mir noch im Kopf hast oder ihn damals gelesen hast? Das mit dem hungern lassen und mit Futter belohnen hat dann dazu geführt, dass das Emmi nur noch nach Aufgabe etwas gefressen hat )
Sie ist wirklich super super SUPER unverfressen. Kenne ich so auch nicht, war aber seit der ersten Sekunde so.

Entweder vergessen, oder nicht gelesen.
Gibt so Individuen...

Kathi9674 · 30. November 2015

IgorAndersen schrieb:
Entweder vergessen, oder nicht gelesen.
Gibt so Individuen...

neee alles gut, hätt ich auch nicht erwartet!

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