Bis 01.07.08: Goliath, Traumhund mit trauriger Vergangenheit, *2000

jakob

Hallo,
ich wollte euch mal meinen Pflegehund Goliath vorstellen. Goliath kommt aus Griechenland und war früher Versuchshund an der Universität, als er eingschläfert werden sollte hat eine Mitarbeiterin des Tierschutzvereins ihn freigekauft und ins Tierheim gebracht. Dort hat er die letzten 3 Jahre verbracht.

Er ist geschätze acht Jahre alt, 60cm hoch und hat ein blindes Auge, auch das andere ist getrübt, was ihn aber nicht behindert, er sieht gut und läuft auch nirgendwo gegen. Selbst Leckerchen aus der Luft fangen ist eine seiner leichtesten Übungen!

Er wird gegen Leishmaniose behandelt, bei der letzten Untersuchung, bei der auch das Knochenmark punktiert wurde konnte aber kein Titer mehr festgestellt werden.
Ansonsten ist er fit wie ein Turnschuh, schafft auch längere Spaziergänge, fordert sie aber nicht ein.

Er war auch von Anfang an absolut zuverlässig stubenrein, selbst nach 10 Stunden Nachtruhe (und selbst dann muss man ihn explizit auffordern sich aus dem Körbchen zu erheben, er ist ein ausgesprochener Langschläfer) ist noch kein Malheur passiert. Draußen macht er sein Häufchen wie selbstverständlich niemals auf den Gehsteig sondern immer nur auf Grünflächen.

An der Leine gehen klappt wirklich toll, er zieht nur ganz selten mal wenn er etwas besonders interessantes sieht oder riecht. Im Wald und im Feld läuft er zur Sicherheit an der 8m-Flexi, da er bei Hasen und Katzen doch etwas dazu neigt, die Beherrschung zu verlieren. Er jagt aber nur auf Sicht, d.h. wenn direkt vor ihm etwas hochgeht will er hinterher. Ansonsten sind Spaziergänge mit ihm einfach nur die pure Entspannung, er bummelt gelassen neben einem her und lässt sich auch gut abrufen. Jogger, Radfahrer,
Nordic-Walker, Reiter und Rehe lassen ihn völlig unbeeindruckt. Überhaupt ist er
total verkehrssicher; Autos, Motorräder und auch LKWs findet er völlig normal.

Er versteht sich auch mit wirklich allen Hunden, er ist freundlich und selbstbewusst, falls ihn jemand blöd anmacht geht er einfach weiter. Manche Rüden dominiert er ganz gern durch Aufreiten oder indem er ihnen den Kopf oder die Pfote auf den Rücken legt, lässt sich aber vom anderen problemlos in die Schranken weisen.

Im Haus ist er vollkommen unauffällig, wenn nichts los ist legt er sich hin und döst. Auch Besucher werden freundlich empfangen, ich habe ihn übrigens noch nie bellen gehört. Desweiteren bettelt er überhaupt nicht am Tisch, er wartet brav, bis wir fertig gegessen haben um sich dann sein Leckerchen abzuholen. Auch draußen frisst er nichts, was so auf der Straße rumliegt.

Wir haben gestern auch schon Bekanntschaft mit den Nachbarskindern (3+:cool: und einer lärmenden Grundschulklasse auf Wandertag gemacht, ich konnte keine Unsicherheitsreaktionen feststellen.

An der Katzenverträglichkeit arbeiten wir noch und können auch schon kleine (im Anbetracht der kurzen Zeit eigentlich große) Erfolge verbuchen: wir machen es so, dass wir es unterbinden, dass er die Katzen fixiert, da er sich dann sehr aufheizt, ganz starr wird und stark zu hecheln beginnt um letztendlich knurrend auf die Katzen zuzustürzen.
Am Anfang mussten wir ihn dafür mit der Leine wegziehen und haben ihn dann sobald er den Blick von den Katzen abwandte und zu uns kam mit einem Leckerchen belohnt. Mittlerweile klappt das manchmal sogar schon auf ein Pfeifen hin, ohne dass man an der Leine zupfen muss. Auch ansonsten bleibt er nun schon immer öfter einfach liegen, selbst wenn die Katzen vor der Glastür sitzen. Ich denke, bis zum Katzenfreund ist es mit ihm noch ein Stückchen Arbeit, aber ich habe das Gefühl, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Alles in allem ist er einfach nur ein großer verschmuster Wuschelbär, sehr leichtführig und souverän, ein absoluter Traumhund!

Die Fotos im Anhang zeigen ihn noch in Griechenland, aktuelle Fotos, auf denen man viel besser erkennen kann, was für ein wunderschöner Hund er eigentlich ist, reiche ich nach!


Kontakt: Andrea Herhold und Michael Kleina, Tel: 05405-609858, Mobil: 0179-2234776
Email: [email protected]
 

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  • 27. April 2024
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Hi jakob ... hast du hier schon mal geguckt?
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So, hier kommt mal ein Update zu meinem Pflegehund Goliath:

Goliath- oder: es war einmal ein armer Hund
Goli entpuppt sich immer weiter als echter Schatz, ein ungeschliffener Rohdiamant sozusagen. Anfänglich war er schüchtern, aber mittlerweile spürt man immer deutlicher, wie er aufblüht. Jeden Tag überwindet er sich ein Stückchen aufs neue und ich bin immer gerührt, welches Vertrauen er einem entgegenbringt. Denn auf jede neue Aufgabe lässt er sich ein, ist immer bereit, sein Bestes zu geben. Als er kam, kannte er nicht einmal Treppen; vor ein paar Tagen bin ich mit ihm in der Rushhour Zug gefahren und am Kölner Hauptbahnhof umgestiegen. Mich beeindruckte, mit welcher Selbstverständlichkeit er mir folgte und auf Zuruf in den Waggon sprang, denn für ihn ist es aufgrund seiner eingeschränkten Sehkraft immer ein Sprung ins Ungewisse, weil er nicht räumlich sehen und damit Entfernungen nicht abschätzen kann. Und das ist nicht sein einziges Handicap: er hat schlechte Zähne, fast kein Fell mehr und morgens sind die Knochen steif. Ja, viele Leute kommen voller Mitleid auf mich zu, und sagen, was für ein armer Hund er doch sei. Aber das ist er ganz und gar nicht: Goliath freut sich über sein neues Leben und macht aus allem das Beste. Er stellt niemals Ansprüche sondern gibt sich immer mit dem zufrieden, was er hat. Er tanzt vor Freude und schmeißt seine Beinchen in die Höhe wenn es spazieren geht oder er ein Stück Schnitzel in seinem Napf liegen sieht und fordert es doch niemals ein, er bettelt noch nicht einmal am Tisch und weiß seit dem ersten „Nein“, dass Katzenfutter nicht für Hunde ist. (Er würde wohl lieber die Katzen als das Katzenfutter fressen und wäre daher nicht für einen Haushalt mit Katzen geeignet) Stubenrein sein, Autofahren, alleine bleiben, an der Leine gehen? Goli tat so, als ob er nie was anderes gemacht hätte. Überhaupt ist ein Spaziergang mit Goli angenehm, man sollte es nur nicht zu eilig haben. Gemütlich bummelt er von Strauch zu Strauch, schnüffelt mal hier und mal da. Fahrradfahrer, Reiter oder Nordic – Walker können ihn hierbei nicht aus der Ruhe bringen. Auch Begegnungen mit anderen Hunden verlaufen immer entspannt, auch wenn er manche große unkastrierte Rüden nicht so nett findet. Er brummelt dann kurz, geht aber auf Zuruf dann anständig weiter. Nur Spielen tut er gar nicht, weder mit Spielzeug noch mit anderen Hunden, vermutlich hat er das niemals lernen dürfen. Das sind die Momente, in denen ich mich daran erinnere, was Goli einmal war: ein armer Hund.
Das einzige, was ihm jetzt noch fehlt, ist eine eigene Familie, eine die ihn nimmt, wie er ist. Eine alte Hundepersönlichkeit mit der sie vielleicht keinen Schönheitspreis gewinnt, aber dafür den besten Freund, den ein Mensch sich wünschen kann.

Trotzdem sollte Goliath in hundeerfahrene Hände kommen, denn wenn er sich einmal eingelebt hat kann er Schutztrieb entwickeln, der sich jedoch kontrollieren lässt (er kläfft nicht und bewacht nicht aber er ist nicht mit jedem Besucher einverstanden).
 
könnte bitte einer der mods die kategorie in "pflegestelle gesucht" ändern?

ich habe im nachrückverfahren einen praktikumsplatz bekommen, leider beginnt dieser schon am 1.7., d.h. ich suche für goli ganz dringend einen neuen pflegeplatz
 
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