21.01.2001
"Das ist Tierquälerei!"
Goch. "Was wir hier machen, ist Tierquälerei!", rief Mario Salzwedel auf dem Marktplatz - und alle Umstehenden stimmten eifrig nickend zu. Sogenannte Kampfhundehalter trafen sich Samstag zu einer Demo und Info-Veranstaltung. Sie demonstrierten gegen die "Kampfhundeverordnung" und informierten darüber, welche Hunde als Kampfhunde bezeichnet werden - und wie brav diese eigentlich sind.
Geduldig und friedlich legten sich die Hunde auf den Marktplatz, ließen sich streicheln und gaben keinen Mucks von sich. Herrchen und Frauchen gaben sich da weitaus kampflustiger: "Dass wir ihnen Maulkörbe anziehen müssen, ist Tierquälerei", ärgerte sich Salzwedel, der Initiator der Veranstaltung. Natascha Renz, extra angereist aus Essen: "Meine Doggen Ciro und Cela kommen nur schwer mit dem Maulkorb zurecht."
Doch Maulkorbpflicht und Leinenzwang für Hunde der Anlage 1 (werden als gefährlich eingestuft und dürfen in NRW nur noch unter bestimmten Voraussetzungen erworben werden) waren nicht das einzige, wogegen sich die Hundehalter wehrten. Dagmar Salzwedel aus Goch: "Mein Mann und ich haben das Ganze organisiert, weil hier über die Köpfe hinweg entschieden wird. Die Politiker haben einfach behauptet: ,Wir wollen keine Kampfhunde in Goch haben!´ Vor zehn Jahren waren die Hunde nicht gefährlich - und jetzt auf einmal?" Tierärztin Jutta Spahn aus Kleve bestätigte: "Diese großen Hunde sind nicht auffälliger als andere. Nach Rassen zu urteilen, ist problematisch." Man war sich einig: "Man sollte lieber einen Hunde-Führerschein einführen, denn das Problem liegt am oberen Ende der Leine. Das hat nur mit Erziehung zu tun."
"Die Veranstaltung ist ein Erfolg, weil die Leute sehen, welche Hunde sich hinter der Liste verbergen", so die Initiatorin. Aber die Gocher seien eh verständnisvoll, es gebe keine Probleme zwischen Hundehaltern und Passanten. "Das Problem sind die Politiker, jedenfalls die Stadtverwaltung", so Salzwedel. "Wir haben alle schriftlich eingeladen. Von Bärbel Höhn kam sogar ein Entschuldigungsschreiben, FDP und SPD-Vertreter sind hier, aber Bürgermeister und CDU haben sich nicht sehen lassen. Das ist enttäuschend!" Ruth Schneeberger
"Das ist Tierquälerei!"
Goch. "Was wir hier machen, ist Tierquälerei!", rief Mario Salzwedel auf dem Marktplatz - und alle Umstehenden stimmten eifrig nickend zu. Sogenannte Kampfhundehalter trafen sich Samstag zu einer Demo und Info-Veranstaltung. Sie demonstrierten gegen die "Kampfhundeverordnung" und informierten darüber, welche Hunde als Kampfhunde bezeichnet werden - und wie brav diese eigentlich sind.
Geduldig und friedlich legten sich die Hunde auf den Marktplatz, ließen sich streicheln und gaben keinen Mucks von sich. Herrchen und Frauchen gaben sich da weitaus kampflustiger: "Dass wir ihnen Maulkörbe anziehen müssen, ist Tierquälerei", ärgerte sich Salzwedel, der Initiator der Veranstaltung. Natascha Renz, extra angereist aus Essen: "Meine Doggen Ciro und Cela kommen nur schwer mit dem Maulkorb zurecht."
Doch Maulkorbpflicht und Leinenzwang für Hunde der Anlage 1 (werden als gefährlich eingestuft und dürfen in NRW nur noch unter bestimmten Voraussetzungen erworben werden) waren nicht das einzige, wogegen sich die Hundehalter wehrten. Dagmar Salzwedel aus Goch: "Mein Mann und ich haben das Ganze organisiert, weil hier über die Köpfe hinweg entschieden wird. Die Politiker haben einfach behauptet: ,Wir wollen keine Kampfhunde in Goch haben!´ Vor zehn Jahren waren die Hunde nicht gefährlich - und jetzt auf einmal?" Tierärztin Jutta Spahn aus Kleve bestätigte: "Diese großen Hunde sind nicht auffälliger als andere. Nach Rassen zu urteilen, ist problematisch." Man war sich einig: "Man sollte lieber einen Hunde-Führerschein einführen, denn das Problem liegt am oberen Ende der Leine. Das hat nur mit Erziehung zu tun."
"Die Veranstaltung ist ein Erfolg, weil die Leute sehen, welche Hunde sich hinter der Liste verbergen", so die Initiatorin. Aber die Gocher seien eh verständnisvoll, es gebe keine Probleme zwischen Hundehaltern und Passanten. "Das Problem sind die Politiker, jedenfalls die Stadtverwaltung", so Salzwedel. "Wir haben alle schriftlich eingeladen. Von Bärbel Höhn kam sogar ein Entschuldigungsschreiben, FDP und SPD-Vertreter sind hier, aber Bürgermeister und CDU haben sich nicht sehen lassen. Das ist enttäuschend!" Ruth Schneeberger