Ich würde mal sagen, die fällt in die Kategorie, die PerlRonin beschrieben hat:
Sie würde gern was anderes machen (schnell loslaufen), das geht aber nicht, und sie fällt in dieser aufgedrehten Situation in eine komplett andere Verhaltenskette.
Das ist kein Widerspruch zu dem, was Ganslosser gesagt hat (finde ich zumindest
Der Hund möchte schnell loslaufen, kann aber nicht. Das Hirn sucht sich ein Ventil. Das kann wildes In-die-Luft-Schnappen sein, wenn sich sonst nichts findet. Möglicherweise kann daran durch gesteigerte Selbstkontolle oder auch extrem aversiv gearbeitet werden, aber ich halte es nicht für unmöglich, dass es dann nicht nur bei Garri zu einem Triebstau kommt. Der Hund würde ja "normalerweise" das Verhalten nicht zeigen, sondern "nur" (erklärend) weil der Stress zu groß für ihn ist.
(Möglicherweise ist in Ruhrladys Fall die TH-Situation so extrem für ihn, dass er trotz dieser Situation als völlig "alltagsfest" gelten kann.)
Es kann aber auch wildes In-den-Kong-Beißen sein, wenn der sich grade anfindet - warum sollte solches - ich sag mal "Überlauf-Verhalten" (im Gegensatz zu Übersprung... bei Garri hab ich immer den Eindruck, das Hirn läuft ihm über) nicht zumindest auf etwas Verwandtes umlenkbar sein?
Der Unterschied zu Mattys Riesenschnauzer ist mE nur einer: Der kriegt aufgrund seiner Behinderung unter Umständen "plötzlich" Stress, und dass er dann schnappt, ist, sagt TB, kaum zu vermeiden.
RLs Hündin bekam immer im TH-Korridor Stress und zeigte das Verhalten (das ich ansonsten recht ähnlich finde) immer in dieser Situation.
In diesem Fall ist man als Hundeführer aber drauf vorbereitet, man weiß, was kommt und im Prinzip auch, was der Auslöser ist, und kann das Verhalten leicht umlenken oder kanalisieren.
Denn wie sie ja selbst schreibt: Geschnappt und gebissen hat der Hund dann immer noch. Nur in den Kong. Und? Für den Hund ist das kein Unterschied. Erleichterung verschafft ihm beides.