Alles verkappte Veterinäre, oder was??

Liebe Leute, wißt Ihr womit ich hier echt ein Problem habe? Mit den Fragen und den Antworten die hier im Gesundheitsforum gestellt werden!!! Da fragt jemand nach, warum sein Hund Haarausfall oder Pickel hat, Knubbel oder Falten, warum er lahmt oder schwer atmet, warum die Augen Tränen, warum der Urin nicht gelb ist oder ob er vielleicht nen Pups quersitzen hat! Und dann hageln von allen Seiten gutgemeinte Ferndiagnosen. Mann-Mann, damit könnt ihr alle mehr als mein Tierarzt, denn bei dem muß ich samt Hund immer persönlich aufschlagen. Wenn Eure Hunde etwas haben, seien es Schmerzen beim Laufen, Fressen, Wasserlassen, irgendwelche Hautveränderungen oder plötzliche Geschwüre, dann gehören die zum Tierarzt und nicht hier ins Forum!!!!
Wenn jemand eine Diagnose hat, wie Inkontinenz, HD, OCD, Spontilose oder weiß ich was, dann kann er ja gerne andere nach ihren Erfahrungen oder evtl. alternativen Behandlungsmethoden damit fragen. Wenn einer eine gute Salbe bei rissigen Ballen sucht oder ein Mittel für glänzendes Fell, dann ist es doch ok, aber bitteschön, seid Ihr alle Tierärzte? Oder könnt Ihr anderen nicht selbst entscheiden wann Eure Hunde zum TA müssen??
Was ist denn bis jetzt immer als Tenor der Hilfe rausgekommen? "Geh zum Tierarzt!" Also bitte überlegt einfach mal was für Eure Tiere besser ist, über dieses Forum 10 verschiedene Ferndiagnosen zu bekommen, oder ein Besuch beim TA Eures Vertrauen??

Gruß Lupo

Hallo Lupo,
zunächst hast Du sicher auf jeden Fall mal Recht, bei Problemen zu TA, nur ists manchmal auch ganz hilfreich, wenn man noch andere Leute befragt. Habe jetzt schon mehr als einmal gelesen, dass eben ein TA nicht auf eine bestimmte Diagnose gekommen ist, und daraufhin dann jemand den TA gewechselt ... und dann war das Forum sicher wieder sehr nützlich. Ich trau halt TA auch nicht mehr als Humanmedizinern, und bei denen ists sicher besser, sich anderweitig auch noch zu informieren

Gruss Samaya

Hui, Lupo, warum so wütend?
Ich kann nur sagen, daß wir alle bestimmt unsere Hunde beim TA vorstellen, sollte es nötig sein. Da ich aber keinen Arzt für allwissend halte, kann es doch nicht schaden, vorab mal zu fragen, ob jemand vielleicht schon Erfahrung mit bestimmten Symptomen hat. Oder mich nach einer Diagnose nach alternativen Heilmitteln zu erkundigen.
Das bedeutet doch nicht, daß ich meine, mir damit den TA-Besuch sparen zu können.
Ich halte die Gemeindemitglieder alle für verantwortungsbewußt genug, daß sie im Krankheitsfall den TA aufsuchen!

Gruß
Alexis

Hallo Lupo.

Ich schließe mich Samayas Meinung an. Ich gehe mit meinen Tieren auch lieber einmal zuviel als zuwenig zum TA (bekomme inzwischen Mengenrabatt mit meinem Kleintierzoo). Aber es ist auch hilfreich, mehrere ursächliche Möglichkeiten zu kennen, um den TA evtl. darauf ansprechen zu können.
Ich habe mit meinem Großen 11 Monate lang Tierarzt-Touren ohne Ende gehabt, wegen seiner Pickel und Hautveränderungen. Kein TA konnte ihm helfen, alle haben mir nur Geld abgeknöpft, für nicht wirkende Medikamente (insgesamt über 2000,-- DM).
Im Nachhinein stellte sich die ganze Hautgeschichte als Juvenile Akne heraus, die zwar lästig und unschön ist, aber keiner Behandlung bedarf und verschwindet, sobald die Pubertät vorbei ist.
Was wäre ich froh gewesen, so einen Tip während der Behandlung zu bekommen, den ich dann mit meinem TA hätte besprechen können.

Gruß
tessa

Hallo Samaya,
ich stimme dir zu wenn es um eine bereits diagnostizierte Krankheit und deren Behandlung geht. Beispiel Inkontinenz: Wenn meine Hündin nun tröppelt und ich würde hier fragen: Was kann das sein?? Dann gibt es ein Spektrum von: Bakterien, Entzündung, hormonelbedingt, Blasenschwäche, Tumor und weiß ich nicht noch was. Zum TA muß ich sowieso, besser früh als zu spät! Wenn es schon diagnostiziert ist und die Behandlung z.B. nicht richtig anschlägt, sagen wir mit Caniphedrin (oder so ähnlich!), und die Hündin dann trotzdem undicht ist, kann ich verstehen wenn hier gefragt wird:"Hat damit jemand Erfahrung, gibts noch was anderes, hat schonmal einer die Kollagenspritzen probiert?"
Hautprobleme z.B. können durch Milben, Bakterien, Stoffwechselstörungen, Fettleibigkeit, Allergien (Gräser genauso wie Futtermittel) und tausend anderer Dinge entstehen, eine eindeutige Diagnose ist nur über einen Tierarzt zu stellen, nicht über ein Forum! Wenn ich mit meinem Tierarzt nicht zufrieden bin, gehe ich zu einem anderen, telefoniere die Praxen durch, frage nach Spezialgebieten, oder fahre in eine Uniklinik!
Wenn einer von Euch seinem Hund eine künstliche Hüfte einsetzen will oder jemand die Vor- und Nachteile einer Kastration wissen möchte, natürlich kann darüber ein Erfahrungsaustausch stattfinden. Aber doch bitte keine Diagnosen und Medikamentenempfehlung für Erstbehandlungen!!
Das ist es was ich meine, nichts anderes!!


Gruß Lupo

Hi Lupo,

ich weiß, daß ich einmal Glück bei einer Sache hatte, die so mal im Gespräch nebenbei angesprochen wurde. Da kam der Vorschlag w/ Schilddrüsenunterfunktion, da es die beim Podenco wohl häufiger gäbe. Meine Tierärztin, in die ich vollstes Vertrauen habe und die ich bereits seit ca. 15 Jahre mit meinem mittleren Zoo belästige (ich glaube, die Sache mit dem Dauerabo / Mengenrabatt gilt bei mir auch - irgendwann fragen die nach, wie es mir geht, wenn ich mal länger nicht da war) guckte mich ungläubig an, als ich sagte, daß ich das Blut von Isis auf Schilddrüsenfunktion untersuchen lassen wollte, aber da es mein Geld ist, haben wir es gemacht, und siehe da - sie hat eine leichte Unterfunktion, obwohl sie absolut nicht der Typ dafür ist! Und ganz nebenbei, ihre Haut hat sich deutlich verbessert.
Also - manchmal bringen solche Tipps wirklich etwas! Es ist ja klar (hoffe ich), daß sie dann mit dem TA des Vertrauens besprochen werden - aber der kann ja auch nicht immer alles so im Kopf haben!

Josi mit Anhang

Hey Lupo!

Du hast sicher Recht, dass der TA besser entscheiden kann, was dem Tier fehlt und dann helfen kann. Ich glaub aber nicht, dass hier irgendwer ist, der dieses Forum als Ersatz für Tierarztbesuche "missbraucht".

Aber manchmal hab ich eben eine Frage bzgl. Gesundheit, bei der meine Mutter nicht gleich mit meinem Hund zum TA fährt. Z. B. damals, als er nach der Impfung eine dicke Schnauze bekommen hat. Da waren wir ja grad eben erst beim TA und der hat ihn durchgecheckt und nichts gefunden. Mein Hund ist also kerngesund, aber er hat eine dicke Schnauze. Und da hab ich euch halt gefragt, was das sein könnte.

Nur so als Beispiel jetzt, ich weiß ja nicht, ob du mich auch damit gemeint hast. Aber du weißt ja sicher, dass ich nicht einfach mein Tier ins Auto setzen und mit ihm zum TA fahren kann, so wie die meisten von uns.

Ich geb hier eigentlich selten Tips in dieser Rubrik, weil ich eben nichts weiß. (außer "Geh zum TA!") Aber manchmal stelle ich eben Fragen, wenn es um Dinge geht, die mich zwar interessieren, aber für die man nicht gleich den Notarzt rufen muß.

Ansonsten stimme ich auch meinen Vorrednern zu.

Gruß



Claudy&Joey

[email protected]

*nach kurzem Kopfschütteln wegen der mir sauer aufstoßenden momentanen Aggressivität/Sensibilität im Forum*

Ich war bis jetzt zweimal froh um diese "verkappten" Ratschläge:
1. Thema Ohrenentzündung - ich weiß, daß es eine Ohrenentzündung ist und habe festgestellt, daß die Ringelblumen-Medikamente bei Kayla ebenso helfen wie das ständig vom Tierarzt verschriebene Sorolan. Den Tip habe ich zwar von Suho, aber er stand einen Tag später hier unter GESUNDHEIT.
2. Thema Demodex - daß diese Krankheit nicht zwangsläufig immer wieder kehren muß, habe ich jetzt übermittelt bekommen und werde beim nächsten Ausbruch entweder das Angebot von Astrid oder den Heilpraktiker in Anspruch nehmen - Dank diesem Forum.

Übrigens ist Astrid eine sehr kompetente Ansprechpartnerin in Thema Gesundheit und aus Erfahrung konnten schon viele Tierärzte lernen. Ich habe diese Erfahrung gerade bei Ratten gemacht, von denen ich Dank unseres "Medizintip"-Bereiches der Vereinszeitschrift oft typische Dinge weiß, die mancher Tierarzt nicht kannte (z.b. rotes Nasensekret, das oft mit Blut verwechselt wird und dann auf Kreislauf behandelt). Sicher haben viele langjährige Hundehalter Tips und Tricks auf Lager und einige Erfahrung mit Symptomen, was den Tierarztbesuch nicht unbedingt erspart.

Also, dieser Forumsbereich wird nicht gestrichen!


shevoice

[Dieser Beitrag wurde von shevoice am 23. Januar 2001 editiert.]

Hallo Lupo,

was regst du dich denn so auf???

Ich versuche, soweit es in meiner Möglichkeit liegt, den hier Anwesenden zu helfen. Wie mir scheint, ist mir das bei einigen auch tatsächlich schon gelungen. Natürlich ist es schwierig Ferndiagnosen zu treffen, aber ich versuche mein Bestes.

Nur als Beispiel: Der Hund von Alexis hatte eine Allergie. Ich riet ihr nach einigem Hinterfragen, das Nickelhalsband vom Hund zu entfernen. Siehe da, es hat funktioniert. Das war vielleicht nur eine Kleinigkeit, aber ich denke ich konnte Alexis damit helfen.
Dann war die Sache mit Roland. Seine Bullmastiff Junghündin hat über drei Monate Antibiotika bekommen, und bei Absetzen hat sie jedes Mal eine Lungenentzündung bekommen. Ich habe mich mit ihm kurz geschlossen, und er ist in eine TA-Klinik gefahren, welche ich ihm empfohlen habe. Ich konnte zwar nicht sagen was das sein könnte, aber ich habe dadurch was gelernt, und dem Tier konnte geholfen werden. Wer weiß was mit dem Wauzi passiert wäre!

Weißt du, ich steh manchmal auch hier und überlege, und muß dann sagen Leute geht zum TA, aber warum sollten die Leute sich hier nicht auch mal ihren Kummer von der Seele reden???

Ach so und ich wiederhole es immer wieder ich bin nicht Allwissend.

Liebe Grüße

Astrid und die Sabberbande

www.de-adit.de

Hallo Astrid,

das hat mir damals sehr geholfen!
Natürlich werde ich bei mir unklaren Dingen meinen Hund dem TA vorstellen, wenn es mir notwendig erscheint, aber Tips von jemandem mit großer Erfahrung werde ich weiterhin als sehr wertvoll und in den meisten Fällen auch als nützlich schätzen!

Lieben Gruß
Alexis

Hi zusammen

Liebe Astrid, bzw. Alexis und Shevoice: Das wollte ich aber meinen. Wer nicht redet, dem kann nicht geholfen werden. In diesem Forum gibt es Hundehalter, deren Erfahrung sicherlich schon einigen hier hat weiterhelfen können.

Im übrigen: Wenn, gälte diese "Kritik" doch sicherlich auch der Rubrik "Erziehung/Verhalten" - oder sind das alle dann "verkappte Hundeausbilder"?

Also mal ehrlich.


Liebe Grüße

Sabine

Och Lupo,

nicht gleich so sauer reagieren. Ich zum Beispiel muß für jeden Rat dankbar sein, weil meine eine Hündin die Tierärzte zum fressen gerne hat. Das ist ein Problem, wenn man einen Hund aufnimmt, dessen Vorgeschichte man nicht kennt. Ich muß meine Xena sogar selber impfen, da sie beim Tierarzt immer so irre reagiert. Gott sei dank hat mein Tierarzt so viel vertrauen zu mir, daß ich bei ihr immer eine Ferndiagnose (nicht falsch verstehen. Ich meine ich schildere ihre Symtome) stellen kann.

Manuela und ihr Trio