Naja, also...
Ich glaube kaum, daß so etwas irgendwer behaupten würde. So realistisch ist wohl auch der schwärzeste Schwarze (gibt's solche überhaupt noch?).
Die Grünen sind eben NOCH in der Position, sich als an jeder bisherigen politischen Misere Unschuldige inszenieren zu können, oder schlimmstenfalls als die Partei, die als winzig kleiner Juniorpartner ja quasi mal "gezwungen" war, die eine oder andere bittere SPD-Pille mit zu schlucken.
Deshalb können sie sich wunderbar als die Besseren, als die Macher, die Veränderer und Verbesserer verkaufen - NOCH. Aber ab Herbst wird sich das wohl ändern, wenn sie tatsächlich als stärkste Kraft aus der nächsten Bundestagswahl hervor gehen.
Nachdem die erste Euphorie der Grünenwähler dann verflogen ist, wird es zuerst den Wechselwählern, viel später dann auch so manchem grünen Stammwähler dämmern, daß nichts besser, aber einiges NOCH schlechter laufen wird.
Zunächst wird man die Schuld noch dem Koalitionspartner zuschieben - wer auch immer das dann sein wird - der ja wahlweise ständig blockiert oder zumindest stark beschränkt hat, usw. Aber irgendwann wird es jedem, der nicht völlig verstrahlt ist, zumindest im Stillen dämmern.
Spätestens dann, wenn man auch selbst mal direkt vom Grünen Wahn betroffen und massiv von "Grüner Realpolitik" eingeschränkt wird, kommt die Einsicht, daß "die" alle tatsächlich nur machtbesessene Scheinriesen sind, ganz egal, ob schwarz oder rot oder grün...
Aber bis zu dieser kollektiven Erkenntnis läuft noch viel schmutziges Wasser den Rhein hinunter.