Bei mir gibt es ein mal bis zwei die Woche eine kleine Portion Fleisch, ein mal Geflügel, ein mal Fisch. Wenig Wurst, viel Käse. Ich hab keine Mühe ausgewogen und vollwertig zu kochen, da ich Oecotrophologin bin.
Ich beherzige 5 mal am Tag, d.h. 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag. Schon allein deshalb bereite ich keine großen Mengen Fleisch zu. Ich würde sie Mengenmäßig gar nicht essen können.
Mein Mann ist was ich koche, also mitgefangen - mitgehangen.
Ich kaufe Fleisch aus artgerechter Haltung. Kompromiss mache ich bei meinen Hunden. Die bekommen Fleisch vom Schlachthof.
Das liegt zum einen daran das ich möchte das Tiere bis zum Verzehr ein vernünftiges Leben haben.
Zum anderen daran das der Geschmack von Fleisch aus Massentierhaltung deutlich schlechter ist, als von Fleisch von gut gehaltenen Tieren.
Ich verstehe nicht, außer aus finanziellen Gründen, wie man sich dieses deutlich schlechter schmeckende Fleisch zumuten kann.
Ich mache mir keinen Kopf wenn es mal nur 4 Portionen Obst und Gemüse sind. Was zum Beispiel heute der Fall ist. Zwei Quarkbällchen haben mich überfallen, die ich unbedingt aufessen mußte.
Die Relation und Gesamtmenge muß stimmen. Ich zähle keine Kalorien, achte aber auf mein Gewicht.
Meine Schwachstelle sind Süßigkeiten.
Bei den Ernährungsgewohnheiten neigt fast jeder dazu sich die Dinge schön zu reden. Ich habe lange Ernährungsberatung gemacht und ich habe 100 Kilo Damen erlebt, die sich angeblich überwiegend von Rohkost ernährten.
Diabetiker, die sich leider, leider immer wieder vertan haben und nicht behalten konnten, was sie essen dürfen und was nicht.
Gichtkranke, die nicht verstanden warum ihr Fleischkonsum so einen Einfluß auf ihre Gesundheit haben soll. Vor allem da sie doch kaum Fleisch essen würden.
Und dann gibt es noch all die anderen, die gesund sind, sich schlecht ernähren und der Ansicht sind nie die Quittung dafür zu bekommen.
Da fragt man sich wo all die Kranken herkommen. Artheriosklerose, Typ 2 Diabetes, Adipositas, u.s.w.
Die Menschen belügen sich weil es bequem ist. Weil sie das Problem vielleicht erst in 20/30 Jahren haben oder vielleicht auch gar nicht?
Schließlich ist Lieschen Müller ja 90 geworden und hat jeden Tag Buttercremetorte oder, oder... gegessen.
Es gibt so viele Kochsendungen und es kommt sowenig dabei rum. Jeder weiß angeblich was zu tun ist, aber die wenigsten tun es.
Ich hab immer wieder erzählt bekommen, das diese ganze “Ernährungssache“ ja viel zu kompliziert ist.
Man kann nicht ausgewogen und schmackhaft kochen, wenn man es nicht gelernt hat und es gilt immer noch “Übung macht den Meister“.
Natürlich schmeckt den Leuten das mühsam selbst gekochte nicht, wenn sie es nach einer Kochsendung einmal zubereiten und den Dreh noch nicht raus haben. Dann sind sie enttäuscht, das Rezept landet in der Schublade und es heißt, ne, das ist mir alles zu kompliziert.
Einer der größten Fehler unserer Gesellschaft ist den Kindern in der Schule alles mögliche bei zu bringen, aber keinen Kochunterricht mehr zugeben.