Okay, ich gebe diesbezüglich nach. Ich kann nur für mich sprechen, und auf mich haben Bilder wesentlich eindringlicher gewirkt als alles, was ich vorher dazu gelesen oder gehört habe.
Ich sag ja: Die Menschen sind verschieden. - Zum Glück.
Aber ich finde es auch (und das wird mir jetzt wieder Widerspruch einbringen) auf eine gewisse Art feige, sich nicht mit dem auseinanderzusetzen, was wirklich hinter den Mauern der Schlachthöfe passiert.
Naja, wer sagt denn, dass das nicht passiert? - Nur weil es auf eine andere Art und Weise passiert?
Und unterm Strich: Was ist wohl letztlich effektiver und hilft mehr Tieren - Leute, die sich gezwungenermaßen mit dem Thema auseinandersetzen und dann abblocken, oder Leute, die sich aufgrund abstrakterer Informationen dafür entscheiden, kein oder weniger Fleisch zu essen?
Die Motivation ist doch letztlich für das Resultat egal.
Ich bin übrigens auch mit Hausschlachtung aufgewachsen, und mich hat das als Kind überhaupt nicht gejuckt, ich fand das spannend.
Und ich muss zugeben, dass ich diese Selbstverständlichkeit, dass man Tiere mögen kann und selbstredend bestmöglich behandelt, aber sie eben auch zum Verzehr tötet und isst, bis heute nicht verloren habe. Für mich reicht (bisher) "artgerechte Haltung und Schlachtung", und damit und einem recht stark reduzierten Fleischverzehr bin ich (für mich persönlich) zufrieden.
(Unzufrieden bin ich damit, dass es mit der artgerechten Haltung und Schlachtung eben hier nicht ganz so einfach ist. Konsequenterweise müsste ich eigentlich dann gar kein Fleisch essen. Tu ich aber nicht.)
---
Ich hatte früher mit dem GG ständig Diskussionen darüber, dass Milchprodukte viel zu teuer seien. Dann sah er eine Verbraucherschutzsendung (rein informativ) und nun muss ich die teuerste, fairste, keine Ahnung was Weidemilch kaufen, die hier irgendwo zu kriegen ist, weil es damit sowohl Kühen als auch Haltern noch am besten geht und die auch gesünder ist. - Und siehe da, bankrott sind wir darüber noch nicht geworden.
Ich beschwer mich sicherlich nicht...