Ich glaube das Einzige was wirklich - neben Maulkorb als Symptombekämpfung - hilft, ist Training des aggressiven Hundes. Der kann ja durchaus anzeigen, was ihm nicht passt und den anderen wegjagen und evtl. sogar etwas zwicken - aber mehr ist halt nicht.
Ansätze und Angebote gab es hier ja schon genug, ich kenne mich mit den Details zugegeben nicht aus. Würde mich aber interessieren, wie man sowas wieder in den Griff bekommt.
Nun, mit einem AmBull und einem Dobermann wirst Du diese Einstellung evtl. nochmal überdenken, wenn diese Hunde ausgewachsen sind und Du dann feststellen musst, dass sie trotz guter Sozialisation im Erwachsenenalter unverträglich sind mit gleichgeschlechtlichen Artgenossen... muss nicht passieren, aber die Wahrscheinlichkeit ist bei diesen Rassen doch ziemlich groß...
Training mit meiner artgenossenaggressiven Doberdame habe ich 5 Jahre lang praktiziert, quasi ab Übernahme... ohne Unterbrechung, 3 x die Woche Hundeplatz, zusätzlich dazu verschiedene Hundeschulen, Einzel- und Gruppentrainer, Raufergruppe... nach fast 6 Jahren ununterbrochenem Trainings habe ich aufgegeben und sie akzeptiert wie sie war, nämlich unverträglich mit fremden Hunden.
Meine Hündin wurde 14 Jahre alt und sie blieb bis zuletzt mit fremden, uns begegnenden Hunden absolut unverträglich und sie wäre sofort ins Beschädigungsbeißen gegangen.
Meine Hündin hatte übrigens die Begleithundeprüfung mit Bestnoten bestanden, sie hatte zu LHV-Zeiten die Maulkorbbefreiung und Leinenbefreiung, ich konnte sie auf dem Platz und zwischen ihr bekannten Hunden abgeleint führen, sie hatte besten Gehorsam und lebte mit verschiedenen Hunden friedlich zusammen, auch mit Pflegehunden hatte sie kein Problem. Nur mit jedem fremden Hund, der uns beim Gassigehen zu nahe kam... Sie machte keinen Unterschied zwischen Rüde, Hündin, Welpe, Kastrat... war ihr völlig schnuppe.
Und sie hat nur ein einziges Mal einen anderen Hund erwischt und Löcher in den getackert, da war sie an der Leine, der Schäferhund war freilaufend auf uns zu gestürmt, hatte mich angegriffen, mich mitsamt meinem Fahrrad, das ich als Schutz zwischen ihm und mir und meiner Hündin quer stehen hatte, umgeworfen und die beiden haben sich dann quasi auf mir drauf gefetzt.
Ansonsten ist meine angeleinte Hündin von freilaufenden Tutnixen mindestens 5 x tierarztreif gebissen worden (während ich verhindert habe, dass meine zulangen konnte bzw. einmal trug sie sogar einen Maulkorb, das war zu LHV-Zeiten vor ihrer Maulkorbbefreiung), die Halter der Tutnixe haben sich dann, während ich meinen verletzten Hund versorgt habe, stillschweigend verkrümelt. Auf den Kosten bin ich immer sitzen geblieben.
Sorry, aber ich habe es damals nicht eingesehen und würde es auch heute nicht einsehen, meiner Hündin ständig einen Maulkorb aufzuziehen nur weil andere Leute ihre Hunde nicht im Griff haben. Definitiv nicht.
Jeder ist für einen Hund verantwortlich und sollte den so im Griff haben, dass er eben nicht zu angeleinten Hunden hin rennt. Wenn das nicht klappt, gehört so ein Hund an die Leine, punkt und aus.
Gruß
tessa