Meine Erfahrung ist nicht, dass es die Zielstellung unverträglicher Hunde ist Schaden zu verursachen, auch, wen es solche Fälle mit Sicherheit gibt und ich kenne einige Hunde, die
in einer Hundegruppe leben und unterwegs mit fremden unverträglich sind. Das sind 2 Paar Schuhe.
Absolut.
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun und da liegt es auch oft gar nicht am Hundehalter, sondern an der der Mentalität des Hundes.
Es mag Hunde geben bei denen man erzieherisch gegen wirken kann, bei anderen aber ist das nicht möglich, obwohl sie bestens sozialisiert wurden.
Manche Hunde, vor allem bestimmter Rassen, entwickeln sicher charakterlich einfach so, unabhängig von der Erziehung.
Die meisten kann man sicher vernünftig händelbar bekommen, wenn man sich bemüht, das heißt aber nicht, dass sie fremde Hunde in ihrer unmittelbaren Reichweite mögen und bei einer sich bietenden Gelegenheit das auch zum Ausdruck bringen wollen.
Früher wollte ich das nicht glauben, ich hatte vor Cira nur Tutnixe, die mit jedem Hund konnten und war bis dahin auch felsenfest der Meinung es läge ausschließlich an der Erziehung und Führung.
Cira hat mir gezeigt, dass ich mich geirrt habe.
Sie war die ersten 2,5 Jahre auch ein argloses Sonnenscheinchen und hat sich eher unterbuttern lassen, als mal eine Ansage zu machen, wenn einer ein bißchen dreister wurde.
Ich habe mit Argusaugen darauf aufgepasst, dass alle Hunde-Kontakte positiv verlaufen.
Trotzdem änderte sich ihr Verhalten von Läufigkeit zu Läufigkeit zusehends, ohne dass ich es verhindern konnte.
Dabei halte ich meinen Hund eigentlich für sehr gut sozialisiert.
Mit Hunden die sie gut kennengelernt hat kommt sie auch bestens klar (es dauert aber bis jemand dazu zählt), doch will sie, seit sie erwachsen wurde, nicht mehr, dass ihr fremde Hunde zu nahe kommen.
Bei manchen Rassen wurde/wird bei der Selektion besonders auch auf Verträglichkeit geachtet - trotzdem gibt es auch da mal Unverträgliche.
Bei manchen anderen Rassen hingegensteht der Schutz und die Abwehr von fremden Tieren und Menschen bei der Verwendung und Zucht im Vordergrund.
Ich denke denen kann man das auch nicht mal eben wieder aberziehen.
Sie sind ihrer Familie mit Mensch und Tier absolut loyal gegenüber, empfinden Fremdlinge aber i.d.R. als feindliche Eindringlinge, die es zu vertreiben gilt.
Meine ist in fremden Gebieten z.B. viel toleranter gegen andere Hunde ist, als in unserem täglichen Auslaufgebiet.
Das Problem ist, das sehr viele HH mit ihrem Wissen auf dem Stand sind, den ich ebenfalls als Tutnix-Halter vertreten habe und überzeugt davon, Hunde die mit anderen Hunden nicht verträglich sind, wären alle Produkte einer völlig falschen Erziehung, Bestien mit denen man sich aus der Öffentlichkeit fernzuhalten hätte.
Genau eine solche Begegnung hatte ich gestern auch.
Gerade dass ich gebeten hatte die spielenden Hunde nicht zu meiner rennen zu lassen, brachte die 5 HH ganz besonders gegen uns auf.
Wie konnte ich nur verlangen ihre Freiheit dermaßen einzuschränken?
Sie waren übrigens auf der anderen Bachseite und ihre Hunde machten die Anstalten über die Brücke zu uns zu rennen. als ich rief sie möchten sie dahalten.
Auf meine Frage hin, was ich noch tun solle, außer sie zu bitten ihre Hunde nicht an meinen heran zu lassen, bekam ich die Antwort, dass ich hier im Wald nichts zu suchen hätte, mit einem solchen Drecksköter (beschrieb ich auch schon in "Schlaue Sprüche").
Bis dahin hatten wir friedlich auf der Bank gesessen, Cira angeleint und kurz gehalten neben uns.
Als ein Irish Terrier an der Flexi, trotz jeder Menge Platz und der Aufforderung den Hund doch bitte kurz zu nehmen, keinen halben Meter unter ihrer Nase, zu ihr ziehend vorbeitappte, war Schluss mit der Contenance meines Hundes und die der Leute.
Viele HH scheinen sich gar nicht vorstellen zu können, dass es einen guten Grund gibt, warum ein Hund angeleint ist.
Für sie scheint die Welt ein einziges Hundesommersonnenwunderland zu sein, in dem plüschige Hündchen sich alle gegenseitig liebhaben.
Im krassen Gegensatz zu ihnen selbst, da wird gepöbelt, gezetert, gedroht, andere Hunde, die nicht ins Schema F passen sollen abgestochen werden und deren Halter kriegen die Fr.... poliert. Alles gestern erlebt und anhören müssen, kein Witz.
Im Grunde genommen täte es allen gut, wenn jeder Einzelne der so denkt mal mit einem unverbesserlich Unverträglichen "gesegnet" würde, das würde den Horizont um einiges erweitern und die Sichtweise radikal verändern.
Ich bin mir sicher dann würde man sich unter HH auch als Tutnix-Halter mit mehr Rücksicht und Respekt begegnen.
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