pipe schrieb:
Im Eingang wäre gut, das ist ein wenig "ab vom Schuss" , er könnte wachen (was er gut macht) und er hat nicht so einen Überblick, es müßte auch nur einer an ihm vorbei, wenn er in den Keller möchte, was nicht so oft vorkommt, hätte aber den Nachteil, daß Hund wenig Familienanschluss hat, was ,denke ich, wichtig ist.....
Hmmh - erlaube mir, dir da zu widersprechen.
Natürlich muss ein Hund "Familienanschluss" haben. Den kann er aber haben, wenn er
nicht auf seinem Platz liegt. Sein Platz ist unter anderem ein
Rückzugsort. Wo auch mal Ruhe ist. Grad wenn der Hund nicht abschalten kann,
braucht er das.
Ich sag's mal anders: Mein Kind hat auch Familienanschluss... 3/4 der Spielsachen stehen im Wohnzimmer und sonstwo im Haus und Garten. Aber
schlafen tut es in seinem Zimmer in seinem Bett, und nicht im Wohnzimmer, wo der Fernseher steht.
Und wenn es mal in Ruhe malen will, geht es auch in sein Zimmer und macht die Tür zu.
Was du über die Platzanordnung geschrieben hast, klingt für mich absolut suboptimal - speziell der Teil mit der Küche und dem Kühlschrank. Es ist sicher nicht die "Ursache" für die Probleme... ganz bestimmt nicht. Es erleichtert aber die ganze Situation auch nicht.
Unser Hund hatte genau einen Ruheplatz (der dann mit Kind irgendwann keiner mehr war.)
Der konnte aber überall hin, solange er wollte, und hatte nicht überall einen Korb stehen. Im Wohnzimmer hat er sich auf den Teppich gelegt, in der Küche auf's PVC, im Schlafzimmer (nur tagsüber) vor die Fenstertür, um sich zu sonnen. Aber Ruheplatz mit Decke und Hundebett usw. - hatte er genau einen.
Der war zwar auch suboptimal, denn Hundi wollte bei uns Punkt 20:00 im Bett liegen und ratzen, und ich arbeite oft
auch spät abends noch... wenn ich mal viel zu tun hatte, war Hund am anderen Tag unausgeschlafen und entsprechend genervt. Aber tagsüber war er froh, eben nicht mehr im Weg liegen zu müssen.
Bekannte hatten einen Ruheplatz für den Hund in der hintersten Ecke vom Haus im Gästezimmer. Das hat der auch dankbar angenommen.
Zum Thema: "Hund behalten"... muss ich auch sagen, dass die Ausgangssituation sich für mich nicht sehr günstig liest. Ich weiß auch, wovon ich schreibe, denn mein Mann pendelt zufällig auch. (Und hat nachher übrigens nicht mal mehr was mit dem Hund gemacht - allerdings war es auch meine Entscheidung, ihn zu behalten. Also, den Hund.
)
Die räumliche Situation kommt mir arg beengt vor, der Hund hat mit vielem in eurem Haus ein Problem und
macht euch auch massive Probleme - die man unter anderem nur darum schwer angehen kann, weil der Platz begrenzt ist. Das ist eine denkbar schlechte Voraussetzung für ein entspanntes Miteinander. Und somit wird es schwieriger, ein solches zu erreichen.
Was auf keinen Fall klappen wird (das schreibe ich jetzt aus persönlicher Erfahrung) ist, einfach so weiterzumachen wie bisher, und zu hoffen, dass der Hund sich schon irgendwann, irgendwie, "durch einen guten Trainer, der den richtigen Knopf kennt", problemlos in den Haushalt einfügen wird. Könnte er das problemlos, würde er das auch tun.
Was man auf jeden Fall tun muss, schon aus Selbstschutz und um sich das Leben nicht unnötig schwer zu machen, ist, die Wohnung und alles Weitere so einzurichten, dass bestimmte vorhersehbare Probleme nicht immer wieder auftauchen. (Bitte glaub mir, ich habe lange (!) gebraucht, um das einzusehen.)
Ich würde eventuell den Hund tagsüber ins Wohnzimmer lassen, aber nur unter Aufsicht, einfach, um mehr Platz in der Wohnung zu haben. Wenn das wirklich nicht geht, dann halt nicht. (Wir hatten hier eine Nachbarskatze, die regelmäßig an unser Fenster gekommen ist - und so lange davor hin und hergetänzelt ist, bis der Hund sie auch wirklich gesehen hatte und anfing, Remmidemmi zu machen. Dann stolzierte sie von dannen. Die wusste also genau, da ist ne Scheibe. Ich hatte allerdings wie du schwerste Bedenken, dass die dann auch hält, denn der Hund vergaß diesen Umstand regelmäßig, wenn er die Katze sah...)
Und wie gesagt, mit dem Platz nochmal genau überlegen. Wenn der Keller beheizt ist, vielleicht dort?
Es spricht ja nichts dagegen, dass der Hund einen Platz für tagsüber hat, und einen Ruheplatz, auf den er auch geschickt wird, wenn er wirklich mal aus dem Weg sein soll. Dann vielleicht sogar mit Treppengitter.
Wie gesagt: Ein Hund braucht Familienanschluss, aber wenn die Familie mal entspannt essen oder ohne Gefahr für Leib und Leben kochen will, darf Hund auch gern mal eine halbe Stunde oder länger allein sein. Daran ist noch kein Hund seelisch verkümmert - es hat aber schon den Seelenfrieden so manches Hundebesitzers (inklusive meines eigenen) gerettet.
Hoffe, das kommt jetzt nicht irgendwie missverständlich rüber.