Deinen Hund zu desensibilisieren, in dem Du ihn an das Geräusch gewöhnst, wird meiner Erfahrung nach nicht funktionieren, weil das Geräusch an dem Ort einen extremen Emotionalen Zustand auslöst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das Geräusch überhört, nur weil er es immer wieder hört, auch wenn er leise und langsam daran herangeführt wird. Er hat das Geräusch mit Angst verknüpft und wendet bereits Strategien an, um diesen Stress zu bewältigen. Das würde meiner Meinung nach klappen, wenn er sich nur erschrecken würde, weil er das Geräusch nicht einordnen kann.
Ich glaube auch nicht, dass Du die Situation positiv besetzen kannst, in dem Du Ihm zum Beispiel etwas leckeres zu fressen gibst, sobald er das Geräusch hört, denn dafür ist die Reaktion, die das Signal (Geräusch) auslöst, zu sehr manifestiert. Man kann damit sicher den emotionalen Zustand verringern und den Hund ablenken, aber die Verknüpfung nicht löschen.
Du solltest meiner Meinung nach eine Gegenkonditionierung versuchen, in dem Du durch ein anderes Signal positive Emotionen auslöst, so das die negative Assoziation mit dem Geräusch unwichtig wird.
Das sollte etwas sein, dass ihn nicht nur kurz ablenkt, sondern ihn auch dazu animiert, sich auf eine Sache länger zu konzentrieren. Hier bietet sich zum Beispiel eine Aufgabe an, auf die er sich konzentrieren muss und während dessen die negativen Emotionen abschalten kann.
Normaler Weise ist es nicht sinnvoll, einen Hund von der Situation abzulenken, die ihm "Probleme" bereitet, weil sich der Hund mit der Situation nicht auseinander setzt und diese sozusagen dadurch auch nicht bewältigen kann. In Deinem Fall würde ich es aber machen, weil der Stresslevel einfach so hoch ist, dass er ihn nicht bewältigen kann. Da Hunde aber sehr gut Emotionen abschalten können, wenn sie sich zur Bewältigung einer Aufgabe konzentrieren müssen, gibst Du ihm damit die Möglichkeit, die Situation ganz neu bzw. positiv zu verknüpfen und die alte Verknüpfung dadurch unwichtig zu machen.
Ich weiß nicht, wie Dein Hund drauf ist, aber bei uns haben sich zum Beispiel Kongs, die mit etwas gefrorenem gefüllt sind, oder ein guter Futterball bewährt. Um das Gefrorene aus dem Kong zu holen, braucht der Hund viel Zeit und muss sich darauf konzentrieren. Das Gleiche gilt für einen Futterball.
Die Idee mit dem Geräusch aus dem Internet ist gut. Es gibt auch CD mit Geräuschen, aber ich habe nicht im Kopf, ob da auch Windgeräusche dabei sind.
Du kannst also das Geräusch am Anfang leise abspielen und ihm einen Kong vorlegen, oder einen Futterball. Das Geräusch muss aber so laut bzw. so laut sein, dass er sich dazu entscheiden kann, sich auf den Kong bzw. dem Futterball zu konzentrieren.
Wenn er nicht auf Kongs oder Futterbälle steht, kannst Du mit einem Futterbeutel apportieren, oder Suchspiele machen, in dem Du Futter im Raum verteilst, dass er finden soll.
Er wird dadurch irgendwann beim Geräusch die Erwartung haben, dass es gleich einen Kong, einen Futterball etc. gibt und die negative Emotion wird unwichtig werden.
Du kannst das Ganze natürlich mit Bachblüten unterstützen, die ihn etwas ruhiger bzw. etwas dämpft. Ich persönlich ziehe aber Nahrungsergänzungsmittel vor, die den serotoninspiegel erhöhen. Es gibt hierzu Nährungsergänzungsmittel, die Tryptophan beinhalten.
Serotonin macht Hunde glücklicher und mutiger.