Es gibt keine Krankheiten, die keine körperliche Ursache haben. Zumindest keine, die man behandeln kann. Wenn der Geisteszustand auf eine physiologisch bedingte "Schieflage" des Organismus zurückzuführen ist, kann ein Arzt was an den physiologischen Ursachen drehen und in der Folge wird auch der Kopf wieder normal. Aber das war es auch schon. Bei dem ganzen Burn-Out und Depressionszeug liegt der Fehler im Handeln des "Erkrankten", der offenbar nicht die richtigen Mechanismen hat, den Druck abzuleiten. Hier braucht es aber keine Behandlung im klassischen Sinne, sondern eher eine Art Verhaltenskorrektur. Dem Betroffenen sind Handlungsalternativen zu zeigen. Die Probleme sind doch eher auf eigene und gesellschaftliche Erwartungen ans eigene Handeln zurückzuführen, z.B. dass man "was erreichen muss", dass man seinen Lebensstandard (den man nur materiell definiert) halten muss und deswegen nicht kürzer treten kann, usw.Ich denke schon, dass so mancher Arzt da ggf. zu schnell den Stift in diese Richtung schwingt, dennoch bin ich der Meinung, dass es diese Krankheiten tatsächlich gibt und das auch vermehrt.
Aber deswegen wird daraus immer noch keine Krankheit, sondern es ist eine mangelnde Angepasstheit an die Anforderungen des Alltags.