Tausche Stachelhalsband gegen Training

Nah das ist ja prima, die Diskussion läuft:hallo:
Da kann ich ja schön Fussball gucken:D
 
Mal kurz OT: Welche Emotion steht denn hinter dem Niesen?

Keine Ahnung, weiß ich gerade auch nicht so genau, Erleichterung würde ich sagen? Aber eine muss es ja geben oder etwa nicht?
Die Erleichterung folgt auf das Niesen, löst es aber nicht aus. ;) Ich würde sagen daß das Niesen durch einen Reiz ausgelöst wird und nicht durch eine Emotion.

Stimmt, haste Recht! :hallo:
Dann schmeiß ich die Frage in den Raum, wie kann mein Hund aus tiefsten Herzen auf Signal niesen wenn gar kein Reiz da ist? :D:D:D Wir menschen können ja nicht einfach so niesen..

Ich möchte mich korrigieren, war vorhin etwas defuß weil Verena gerade bei GZSZ starb *spannend* :D Habs glaub ich falsch geschrieben.
Natürlich ist Futter, Spielen ein primärer Verstärker und das Markersignal, Clicker ein sekundärer, konditionierter Verstärker *kopfkratz* der einen primären Verstärker ankündigt.. Asche auf mein Haupt...
 
Mit dem Reinclicken möchte man nicht das gezeigte Verhalten bestätigen, sondern die Emotion des Hundes ändern, genauso bei agg. Verhalten.
Der Hund verhält sich ja ängstl./agg. aufgrund einer negativen Stimmung. Da durch den Clicker/Marker pos. Stimmung erzeugt wird, kann man die negative in positive Stimmung umwandeln.

Genau dafuer waren auch meine Beispiele gedacht.

Natürlich kann ich Aggression auch positiv verstärken. Dazu muß ich nur aggressives Verhalten belohnen/verstärken. Hat Perl vor einigen Beiträgen schon beschrieben. Vielleicht mal richtig lesen?

Aggression entsteht doch aufgrund von negativen Emotionen-man ist sauer, wuetend und deshalb reagiert man aggressiv.
Denkst du wirklich, das kann man mit etwas, was man als sehr positiv empfindet (wie mein gebrachtes Beispiel mit dem Lied) verstaerken ?

Noch ein Beispiel:
Eine Huendin im Zwinger im TH. Jedesmal, wenn ich vorbeiging machte sie ein riesen Rambazamba. Ich warf ihr waehrend sie am Keifen war ein paar Leckerchen rein.
Das machte ich jedesmal, wenn ich bei ihr vorbeiging, mit dem Ergebnis, das ihr Gekeife erst an Intensivitaet verlor und dann ganz eingestellt wurde. Wuerde es stimmen, das man Aggression positiv verstaerken kann, haette sie es doch fortsetzen muessen bzw. verstaerken muessen, oder?

LG Nicole
 
Natürlich kann ich Aggression auch positiv verstärken. Dazu muß ich nur aggressives Verhalten belohnen/verstärken. Hat Perl vor einigen Beiträgen schon beschrieben. Vielleicht mal richtig lesen?

Aggression entsteht doch aufgrund von negativen Emotionen-man ist sauer, wuetend und deshalb reagiert man aggressiv.
Denkst du wirklich, das kann man mit etwas, was man als sehr positiv empfindet (wie mein gebrachtes Beispiel mit dem Lied) verstaerken ?

Noch ein Beispiel:
Eine Huendin im Zwinger im TH. Jedesmal, wenn ich vorbeiging machte sie ein riesen Rambazamba. Ich warf ihr waehrend sie am Keifen war ein paar Leckerchen rein.
Das machte ich jedesmal, wenn ich bei ihr vorbeiging, mit dem Ergebnis, das ihr Gekeife erst an Intensivitaet verlor und dann ganz eingestellt wurde. Wuerde es stimmen, das man Aggression positiv verstaerken kann, haette sie es doch fortsetzen muessen bzw. verstaerken muessen, oder?
Der Hund hat dich mit den Leckerchen verknüpft, soweit ist dein Gedankengang richtig. ;) Allerdings hast du mit den Leckerchen den Hund praktisch "bestochen". Wenn aber eine andere Bezugsperson den Hund in den entsprechenden Momenten in seinem Verhalten bestätigt hätte wäre das aggressive Verhalten (und damit letztendlich die Aggression an sich) sicher gesteigert worden.
 
Natürlich kann ich Aggression auch positiv verstärken. Dazu muß ich nur aggressives Verhalten belohnen/verstärken. Hat Perl vor einigen Beiträgen schon beschrieben. Vielleicht mal richtig lesen?

Aggression entsteht doch aufgrund von negativen Emotionen-man ist sauer, wuetend und deshalb reagiert man aggressiv.
Denkst du wirklich, das kann man mit etwas, was man als sehr positiv empfindet (wie mein gebrachtes Beispiel mit dem Lied) verstaerken ?

Noch ein Beispiel:
Eine Huendin im Zwinger im TH. Jedesmal, wenn ich vorbeiging machte sie ein riesen Rambazamba. Ich warf ihr waehrend sie am Keifen war ein paar Leckerchen rein.
Das machte ich jedesmal, wenn ich bei ihr vorbeiging, mit dem Ergebnis, das ihr Gekeife erst an Intensivitaet verlor und dann ganz eingestellt wurde. Wuerde es stimmen, das man Aggression positiv verstaerken kann, haette sie es doch fortsetzen muessen bzw. verstaerken muessen, oder?
Der Hund hat dich mit den Leckerchen verknüpft, soweit ist dein Gedankengang richtig. ;) Allerdings hast du mit den Leckerchen den Hund praktisch "bestochen". Wenn aber eine andere Bezugsperson den Hund in den entsprechenden Momenten in seinem Verhalten bestätigt hätte wäre das aggressive Verhalten (und damit letztendlich die Aggression an sich) sicher gesteigert worden.

Bestechung waere es gewesen, wenn ich ihr das fuer sie sichtbare Leckerchen erst gegeben haette, wenn sie ruhig waere.;)

Worauf dein Beispiel mit der Bezugsperson hinfuehren wird, ist das Ausloesen einer Verhaltenskette. Sie poebelt, ihr Lieblingspfleger schiebt einen Keks rein. Erst wenn sie wieder poebelt, gibt es den naechsten Keks. Meinst du das so?
Das bekommt man hin, allerdings wird sich die Motivation aendern. Es wird nicht mehr die sein, mich zu vertreiben, sondern das Einheimsen von einem Keks .

Ich glaube aber auch so erhalte ich ein anders "Etikett". ;)

So, ist schon spaet und ich muss jetzt in die Heija.:hallo:

LG Nicole
 
Woolfen schrieb:
Aggression entsteht doch aufgrund von negativen Emotionen-man ist sauer, wuetend und deshalb reagiert man aggressiv.
Denkst du wirklich, das kann man mit etwas, was man als sehr positiv empfindet (wie mein gebrachtes Beispiel mit dem Lied) verstaerken ?

Nein - aber wenn ich so richtig sauer oder wütend bin, besänftigt mich auch mein Lieblingslied nicht mehr... das habe/hatte ich anscheinend mit meinem Hund gemeinsam. ;)

Und ich habe es mehr als einmal erlebt, dass aggressive bzw. cholerische Leute durch gutes Zureden und Besänftigung und den Versuch, die Lage zu entspannen, immer wütender wurden und sich zT dann auch den "Vermittler" als Blitzableiter ausgeguckt haben, bis ihnen jemand (entweder der Vermittler oder eine dritte Partei) massiv (verbal) Kontra gegeben hat. Was dann wohl dem aversiven Abbruch entspricht. Dann war plötzlich Ruhe.

Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich auch Situationen kenne, wo das massive Kontra die Situation erst Recht entgleisen ließ... bloß: Besänftigung hat da vorher auch nix genutzt.

Deine Beispiele fand ich übrigens trotzdem oder grade deswegen sehr gut!

Ich finde, sie beschreiben sehr gut, was im Alltag geht - und was eventuell auch nicht so gut.

Außerdem denke ich, hat Kaddi das Problem in dieser Diskussion gut auf den Punkt gebracht, als sie in Beitrag #244 schrieb, man solle

"aggressives" Verhalten nicht mit Aggression also der Empfindung an sich verwechseln.

Ich denke nach wie vor, dass man aggressives Verhalten mit einer selbstbelohnenden Komponente beim Hund duch falsch getimete (*iih, sieht das Wort fies aus... ich wette, in der Schriftform existiert es gar nicht*...) Bestätigung fördern kann.

Das kann, wie jemand (tut-nix?) weiter vorn schrieb, sein, dass man den Hund zum falschen Zeitpunkt aus der Situation herausholt (wobei das genau dem entspricht, was er erreichen wollte).

Oder auch ein als "bestätigend" missverstandener Klick, bei dem ich mir die Wirkung ähnlich vorstelle wie bei einem aufmunterndem Klapps auf die Schulter.

Ansonsten les ich hier jetzt mal still mit und versuche, vielleicht doch noch was zu lernen. :)
 
HSH Freund schrieb:
Noch ein Beispiel:
Eine Huendin im Zwinger im TH. Jedesmal, wenn ich vorbeiging machte sie ein riesen Rambazamba. Ich warf ihr waehrend sie am Keifen war ein paar Leckerchen rein.
Das machte ich jedesmal, wenn ich bei ihr vorbeiging, mit dem Ergebnis, das ihr Gekeife erst an Intensivitaet verlor und dann ganz eingestellt wurde. Wuerde es stimmen, das man Aggression positiv verstaerken kann, haette sie es doch fortsetzen muessen bzw. verstaerken muessen, oder?
Der Hund hat dich mit den Leckerchen verknüpft, soweit ist dein Gedankengang richtig. ;) Allerdings hast du mit den Leckerchen den Hund praktisch "bestochen". Wenn aber eine andere Bezugsperson den Hund in den entsprechenden Momenten in seinem Verhalten bestätigt hätte wäre das aggressive Verhalten (und damit letztendlich die Aggression an sich) sicher gesteigert worden.

Bestechung waere es gewesen, wenn ich ihr das fuer sie sichtbare Leckerchen erst gegeben haette, wenn sie ruhig waere.;)

Worauf dein Beispiel mit der Bezugsperson hinfuehren wird, ist das Ausloesen einer Verhaltenskette. Sie poebelt, ihr Lieblingspfleger schiebt einen Keks rein. Erst wenn sie wieder poebelt, gibt es den naechsten Keks. Meinst du das so?
Wieso gehst du immer davon aus das man mit Futter bestätigen muß? Ich arbeite zB. gennerell ohne Futterlob.
Das bekommt man hin, allerdings wird sich die Motivation aendern. Es wird nicht mehr die sein, mich zu vertreiben, sondern das Einheimsen von einem Keks .

Ich glaube aber auch so erhalte ich ein anders "Etikett". ;)
Ich würde, wenn ich das aggressive Verhalten (und damit die Aggressionen) steigern wollte, in den Momenten einfach mit einen "Ja! Pass Auf!" und "Fein!" arbeiten.
Dasselbe erreicht man, bei entsprechendem Timing, auch mit einem klassisch konditionierten Clicker. (Wobei ich meine Methode zugegebenermassen für effektiver halte, da ich dabei auch emotional agieren kann. (dasselbe trifft aber natürlich auch für die Deeskalation zu ;)))
Wichtig ist nur das der Hund das aggressive Verhalten dir gegenüber mit etwas für ihn Positiven verknüpft. Das kann Futter sein, aber auch Anerkennung, anschließender Spass/Aktion, ect. Und da, wie hier schon öfter geschrieben (und von dir überlesen?), Aggression ein selbstbelohnendes Verhalten ist, wird sich auch die entsprechende Emotion verstärken (und bei entsprechender Konditionierung auf (d)eine Person beschränken). :hallo:
 
Ich würde, wenn ich die Aggressionen steigern wollte, in den Momenten einfach mit einen "Ja! Pass Auf!" und "Fein!" arbeiten.


Nur deine Wort werden es nicht machen. Möchtest du in dem Fall die Aggressionen steigern (warum auch immer, sei es nur um zu beweisen, dass man Aggressionen verstärken kann...), müsstest du den Hund, der Distanz möchte, weiter bedrängen, in welcher Form auch immer.

Viele Grüße
sui
 
Ich würde, wenn ich die Aggressionen steigern wollte, in den Momenten einfach mit einen "Ja! Pass Auf!" und "Fein!" arbeiten.
Nur deine Wort werden es nicht machen.
Es sind nicht "nur" meine Worte. Eine entsprechende Grundaggression ist ja bereits vorhanden. :hallo:
Möchtest du in dem Fall die Aggressionen steigern (warum auch immer, sei es nur um zu beweisen, dass man Aggressionen verstärken kann...), müsstest du den Hund, der Distanz möchte, weiter bedrängen, in welcher Form auch immer.
Muß ich eben nicht! Ich muß nur dem Hund signalisieren das es ganz toll und richtig ist was er da macht. Und dazu muß ich den Hund nicht bedrängen (damit würde ich die Aggression zudem auch nur gegen mich richten) oder anderweitig unter Druck setzen.

Wir sind hier bei einem theoretischen Beispiel. ;) Aber WENN(!) ich den Beweis tatsächlich antreten MÜSSTE(!) würde ich die Zweifler gern als entsprechende Probanden in das Experiment einbeziehen. "Learning bei doing" sozusagen. :D
 
:albern:

Bei dem "Pöbelbeispiel", mit dem reinklicken...es ist doch dem Hundeführer egal, WARUM der Hund pöbelt- das Problem ist hier ja das Verhalten ansich. Daher wäre die Änderung der Motivationslage/ der Emotionen zweitrangig. Das gleiche mit dem Haustürbeispiel- ob der Hund aus einer echten Aggression heraus beisst, oder aus einer erlenten Aktion, ist dem Besucher doch egal.

Mir ist schon klar, dass das erlernte Verhalten für den Hundeführer leichter/ anders zu ändern ist. Aber genau aus diesem Grund erschließt sich mir der Sinn, die Emotion/Motivationslage zu ändern und nicht gleich das Verhalten ansich, nicht.

Ich hoffe, das war nicht zu wirr.

(Ist übrigens spannend hier- hat mir auf dem Gassi keine Ruhe gelassen und habs nochmal privat diskutieren müssen :lol:)
 
mein "feinn" kündigt keine andere belohnung an, ich bin einfach gepolt, nur die ganz jungen hunde bekommen würstchen um etwas neues zu lernen, nachher brauchts das nicht mehr.

ich schicke ihn jagen, oder besser wir jagen gemeinsam seit alina tot ist, und da reicht den leisesten ton und /oder ein handzeichen wenn er mich sieht.

beim agility gleich: gut! hier! nein! voran! sprung! slalom! hophophop! langsam....das reicht als vokabulair, das sind 8 unterschiedliche mitteilungen am hund, + die körperhaltungen und positionen, die auch noch stimmen sollten.
mit dem bin ich immer gut gefahren....und ich verstehe ehrlich nicht wo, bei dieser beschäftigung, der vorteil vom klicker liegen könnte. (bei uns im verein habe ich nie jemand mit einem klicker gesehen)

Kann es sein das Clicker etwas sehr "neumodisches" ist? Es ist in den letzten Jahren sehr beliebt geworden. Da ich nicht so neu(altersmäßig) bin und mit anderen Methoden sehr gut fahre, habe ich mich nie dafür interessiert. Was nicht heißen soll, das ich es ablehne.
Ich finde die Diskussion sehr interessant, weil sie so vieles in Worte faßt, was bei mir "Learning by doing" war.
Genauso wie ich Clicker nicht ablehne, lehne ich auch Stachelhalsband nicht ab. Man sollte sich immer alle Optionen offen halten.
 
es soll klickeren wer möchte, ich sehe mich persönlich nicht damit rumlaufen, weil ich bis jetzt den vorteil nicht erkennen kann.
 
es soll klickeren wer möchte, ich sehe mich persönlich nicht damit rumlaufen, weil ich bis jetzt den vorteil nicht erkennen kann.

Die Vorteile sind ganz einfach:
  • emotionslos - d.h. keine Stimmungsübertragung
  • ihn kann jeder benutzen - d.h. jedes Familienmitglied kann aktiv mit dem Hund was tun
  • es spricht das Lernverhalten an - d.h. die Hunde lernen schneller, genauer und arbeiten selbständig mit (gutes Timing vorausgesetzt, jeder geklickte Hund ist nur so gut wie sein Clickerer)
Es arbeiten übrigens auch Zoos mit dem Clicker bei den Affen zum Beispiel, üben Tierarztuntersuchungen etc und Delfine werden ja eh schon lang nach dem System trainiert (hier nutzt man jedoch die Pfeife als sekundären Verstärker).

Oh Gott, das liest sich wie auf einem Shoppingkanal :lol:.
 
Mein Ding ist clickern auch nicht. Warum soll ich clickern, wenn ich auch so begreiflich machen kann, was angesagt ist?
Aber viele kommen ja augenscheinlich gut damit klar.
 
ch sieht.

beim agility gleich: gut! hier! nein! voran! sprung! slalom! hophophop! langsam....das reicht als vokabulair, das sind 8 unterschiedliche mitteilungen am hund, + die körperhaltungen und positionen, die auch noch stimmen sollten.
mit dem bin ich immer gut gefahren....und ich verstehe ehrlich nicht wo, bei dieser beschäftigung, der vorteil vom klicker liegen könnte. (bei uns im verein habe ich nie jemand mit einem klicker gesehen)

Wie hast du z.B. den Slalom aufgebaut?
 
es soll klickeren wer möchte, ich sehe mich persönlich nicht damit rumlaufen, weil ich bis jetzt den vorteil nicht erkennen kann.
Zwei unserer Hunde stehen halt einfach drauf und gehen beim Klickern dementsprechend ab ;) Ich hab es auch immer für so einen Wattebäuschchen-Nebeneffekt gehalten, aber die lernen so noch deutlich schneller und freudiger. Wobei ich manchmal mit dem Timing auch noch arg zu kämpfen hab :unsicher:

Beispielsweise hat einer so das Revieren gelernt ;)
 
:albern:
Bei dem "Pöbelbeispiel", mit dem reinklicken...es ist doch dem Hundeführer egal, WARUM der Hund pöbelt- das Problem ist hier ja das Verhalten ansich. Daher wäre die Änderung der Motivationslage/ der Emotionen zweitrangig.

Also erstmal muss ich sagen, ich finde es schön, wie sich die Diskussion entwickelt hat, damit hätte ich jetzt gar nicht gerechnet :). So kommt man ja vielleicht mal weiter ;).

Zu Deiner Aussage oben: das sehe ich eben genau andersrum. Die Emotion ist das wichtigste, ist die nämlich geändert, hat der Hund gar keinen Grund mehr, sich agg./ängstlich zu verhalten. Ich bin der Meinung, dass genau das Ursachenbehebung ist.

Hab mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber möchte noch auf die Fragen an mich eingehen.

@Crabat: Ja, Marker und Stachel sollen u.a. erstmal das unerwünschte Verhalten unterbrechen.
Der Unterschied ist, dass der Marker beim Hund die zugrundeliegende negative Stimmung positiv beeinflusst.
Der Stachel macht diese auf keinen Fall besser, in vielen Fällen eher noch schlechter.

Clicker/Marker: Das unerwünschte Verhalten kann zwar erstmal verstärkt werden, allerdings ist es nachdem sich die Emotion geändert hat vom Hund aus gar nicht mehr nötig, das unerwünschte Verhalten zu zeigen, da der Auslöser positiv belegt ist. D.h. nicht unbedingt, dass er direkt damit aufhört, aber es erleichtert ein Umlernen.
Er muss dann natürlich lernen, mit der Situation anders umzugehen als vorher. Ein Hund hat genetisch bedingt bestimmte "Neigungen", wie er auf bestimmte Situationen (z.B. für ihn bedrohliche) reagiert. Hat er damit Erfolg, kommt das Lernverhalten dazu. Wir als Besitzer haben nun die Möglichkeit, die Verhaltensreaktionen auf Reize innerhalb seines genetisch vorgegebenen Rahmens zu verändern.
Reagiert er nun also auf eine bestimmte Situation für uns unerwünscht, sollten wir ihm Alternativen bieten, wie er reagieren kann, die für uns in Ordnungen sind. Aus Hundesicht ist sein Verhalten ja meistens völlig okay, es passt halt nicht in unsere "zivilisierte Welt".
Der beste Verstärker ist, wenn er durch erwünschtes Verhalten an sein Ziel kommt. Also als Beispiel mein Rüde, hat Probleme mit Fremden Menschen: Ein Mensch kommt, er hat gelernt mit mir Kontakt aufzunehmen, wenn er einen sieht, ich verlang ein Alternativverhalten (AV) und zur Verstärkung vergrößere ich mit ihm den Abstand zu dem Fremden. Denn genau das möchte er ja - eine größere Distanz.
Klappt hervorragend. Je nachdem wie man lebt, sollte man das natürlich soweit trainieren, bis es möglich ist, ganz normal an fremden Menschen vorbeizugehen.
Ich kann ihm auch Leckerlis geben in der Situation, aber die machen die Situation nur "angenehmer" sie sind in dem Moment nicht der größtmögliche Verstärker, das sie ihn nicht zu seinem Ziel (größere Distanz) führen.

Ich nehme Futter nur zum konditionieren vom Clicker, danach belohne ich sehr variabel. Nach dem Click muss nur für den Hund eine positive Konsequenz folgen, nicht zwangsläufig Futter!

Stachel/aversive Mittel: Das Vehalten kann damit natürlich auch unterbrochen werden. Nur verändere ich da nichts an der zugrundeliegenden Emotion, im Gegenteil, die kann noch schlechter werden und der Hund hat vielleicht noch mehr Grund unerwünscht auf einen Auslöser zu reagieren.
Lerntheoretisch funktionieren natürlich auch aversive Mittel (also alles, was das Verhalten unterbricht, indem es den Hund erschreckt bzw. Schmerzen zufügt).
Mein Grund, wieso ich diese nicht anwende ist, dass er mehr Nebenwirkungen haben kann. Es gibt mehrere Arten, wie aversive Mittel wirken können:
1. Es funktioniert und alles passt
2. Die zugrundeliegende Emotion wird noch schlechter als vorher und der Hund reagiert immer heftiger.
3. Der Hund zeigt uns im Prinzip mit seinem Verhalten nur, dass er mit einer bestimmten Situation ein Problem hat. Er kann uns dies nur auf hündische Weise zeigen, also ist sein Verhalten einfach nur Kommunikation. Wird er nun jedesmal für diese Kommunikation bestraft, unterdrückt man diese, der Hund lernt, dass er nicht verstanden wird. Also knurrt er z.B. nicht mehr, man denkt alles ist gut, aber die zugrundeliegende Ursache ist trotzdem nicht beseitigt.
Das ist als würde man auf einen kochenden Topf einen Deckel drücken ohne die Flamme runterzudrehen.
Das kann gut gehen, es kann aber auch sein, dass der Hund dem Druck irgendwann nicht mehr gewachsen ist und er explodiert. Das sind dann oft Hunde, die jahrelang "unauffällig" (für den Menschen) in der Familie gelebt haben und "plötzlich" ausgetickt sind.

Und genau aus den Gründen 2. und 3. habe ich mich im Umgang mit Hunden gegen aversive Mittel entschieden. Was nicht heißt, dass ein uenrwünschtes Verhalten keine negativen Auswirkungen haben kann. Negative Auswirkung heißt, der Hund kommt nicht zum Ziel:
z.B. er möchte zu einem Hundekumpel, aber reagiert überhaupt nicht auf mich. Vorausgesetzt ich habe AV schon ausreichend geübt und er reagiert nicht ist die negative Konsequenz, dass er eben nicht hin darf und wir evtl. auch weiter weg gehen. Erst wenn er das erw. Verh. gezeigt hat, darf er als Belohnung zum anderen Hund.

@Hovi: der Clicker wird immer gleich konditioniert. Ein Hund lernt aber mit jedem Signal Emotionen mit. Und die ist beim Clicker/Marker eben positiv und das macht man sich hier zunutze. Man braucht dann aber eben (eigentlich immer) ein für uns passendes AV.

Deswegen baue ich auch Signale nur positiv auf, weil Emotionen mitgelernt werden. Drückt man den Hund nun z.B. zum "Platz" lernen auf den Boden, verknüpft er das Signal mit dem unangenehmen Gefühl dabei.
Trifft man beim Spazierengehen auf nen Kindergartenausflug (als Bsp) und lässt den Hund "Platz" machen, kann es sein, dass er die negativen Erfahrungen auf die Kinder überträgt und das irgendwann zu Problemen führen kann.

Ich möchte noch etwas zur Belohnung loswerden:
ich finde es schade, dass Leckerlis immer als Bestechung dargestellt werden. Dies hängt nämlich davon ab, wie man sie einsetzt, genauso kann auch alles andere als Bestechung eingesetzt werden.
Lockt man den Hund mit etwas in ein bestimmtes Verhalten, ist es Bestechung.
Lässt man den Hund erst ein Signal ausführen und greift danach zur Belohnung, ist es auch eine Belohnung.
Ich bin der Meinung, dass man sehr abwechslungsreich belohnen sollte, es ist auch von Hund zu Hund unterschiedlich, was dieser als belohnend empfindet. Und es ist auch von Situation zu Situation unterschiedlich, was belohnend wirkt.

Oje, ist das lang geworden..., aber ich hoffe einigermaßen verständlich...

Viele Grüße,

Claudia
 
Ich persönlich clickere eigentlich nur Hunde die über Futterbelohnungen aufgebaut sind (dementsprechend wenig Beitetrieb haben, da ich Arbeit mit Beute bevorzuge).
Man kann den Clicker zwar auch mit Beute kombinieren (Click-> Beute), das finde ich aber mühsam.

Bei Futterbelohnungen habe ich gute Erfahrungen mit clickern gemacht. Warscheinlich durch das bessere Timing und die Möglichkeit ihn auch auf Entferung einzusetzen, haben meine Hunde sehr schnell und sicher damit gelernt. Allerdings baue ich ihn in der Regel auch sehr schnell wieder ab, da ich ihn nicht ständig dabei haben (müssen) möchte und ihn nicht "zwischen" mir und dem Hund haben möchte. Ich empfinde die meisten Hilfsmittel (auch Leine, Targetstab, etc iwie als Hinderniss das zwischen mir und meinen Hunden steht und benutze sie meist nur im Aufbau).
Vom freien Formen bin ich auch nur zu Beschäftigungszwecken ein Fan, selten um tatsächlich etwas sicher zu lernen. Bei Übungen die NUR über das freie Formen, ohne Strafe bei Fehlverhalten, erlernt wurden, stelle ich die absolute Zuverlässigkeit in Frage!!!

Meinen Erfahrungen nach, ist auf Prüfungen mit viel geclickerten Hunden auch oft das Problem, dass die Hunde in ein "Loch" fallen, da der Clicker oft nicht ausreichend abgebaut worden ist. Man sieht oft das noch kurz vorm Start der Hund geclickert wird "um ihn in den Arbeitsmodus" mit hoher Leistungs-/ Erwartungsbereitschaft zu bringen. Diese Hunde fallen häufig nach ein paar Minuten/Übungen ohne Click in ein Loch und verweigern, bzw "schlumpfen" durch die Prüfung.
 
Doch was vergessen...:
natürlich sollte man unerwünschtes Verhalten möglichst schnell unterbrechen, da es sonst eben zur Gewohnheit werden kann, da immer wieder praktiziert.
Dafür gibt es aber auch verschiedene Mittel, die nicht kontraproduktiv auf das restliche Training wirken, z.B. Geschirrgriff, Entspannungssignal. Es sollte aber das unerwünschte Verhalten nicht einfach nur unterdrücken, da man sonst o.g. Problem bekommen kann.
Das gilt jetzt alles für normales Training, nicht für eine nicht planbare Notsituation... Weiß man aber, dass ein Hund eine Gefahr darstellt, gehört dieser eben entsprechend gesichert (Leine, ggf. Maulkorb), damit man in Ruhe trainieren kann und niemand gefährdet wird. Es braucht einfach seine Zeit im Gehirn neue Bahnen und Strategien anzulegen und zu festigen, besonders wenn es auch in kritischen Situationen funktionieren soll.

Das war´s jetzt aber ;).
 
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