Traurig und geschockt und verstört und gestresst und letztlich gottfroh und dankbar.
Mein Freund hatte gestern einen sehr schweren Motorradunfall.
Mit ca. 180 km/h (laut seiner Aussage) auf der Landstraße in den Randstreifen geraten und die Gewalt über die Maschine verloren, in den Gegenverkehr geraten, gerade nochmal den Lenker rumgerissen und wieder zurück in die Böschung (soweit rekonstruiert nach seinen und den Aussagen des Gegenverkehrs).
Eine fremde Frau hatte mich angerufen, er hatte ihr die Tel. gegeben.
RTW kam, dann der Hubschrauber, der ihn mitgenommen hat.
Beim Umladen konnte ich ihn kurz sehen, hab aber nix erkannt.
Die Maschine ist Schrott, wenn man sie sieht, meint man, er müsse tot sein.
Er hatte 1000 Schutzengel. Die Besatzung des Hubschraubers, sowie alle anderen Beteiligten bestätigten mir das, es hieß nur, dieser Tag wäre sein zweiter Geburtstag.
Männe hat nur die Hand gebrochen, die Unterlippe ist in der Mitte gespalten und natürlich Schürfwunden und Prellungen.
GsD hatte er ordentlich Geld in die Lederkombi investiert, sie hat ihm wohl das Leben gerettet. Ebenso der Helm.
Ich bin noch immer ziemlich durch den Wind.
Magenschmerzen, Übelkeit und der Kreislauf spinnt auch.
Wir wären gestern eigentlich auf nen 30. Geburtstag von nem guten Freund gegangen.
Alle machten sich fürchterlich Sorgen, weil wir nicht kamen und nicht ans Handy gingen.
Währenddessen organisierte ich den Abtransport des Motorrads, klärte alles mit der Polizei und wartete in der Notaufnahme.
Evtl muss seine Hand noch operiert werden, das entscheidet sich in den nächsten beiden Tagen, er jammert schon wieder, dass er nach Hause will und wollte schon ein Beistellbett für mich organisieren, damit er net "alleine" im KH bleiben muss.