Danke euch...
Meine Oma ist 91 und schwer dement. Sie erkennt mich gar nicht mehr. Nur noch sehr wenige Menschen erkennt sie. Sie hat in den letzten Jahren viel durchgemacht. Einen schweren Sturz und in Folge einen heftigen Dekubitus, weil sie eine Weile unentdeckt lag, viel Krankenhaus, dann die zunehmende Demenz. Ich denke, für sie ist es auch ein Segen, wenn sie dann gehen darf. Sie war immer eine sehr selbstbestimmte und hochaktive Frau bis ins sehr hohe Alter. Mit 88 hat sie noch jeden Morgen Gynmastik gemacht, um sich fit zu halten und ganz allein einen Haushalt geschmissen. Mit Ende 88 zwei Stürze kurz aufeinander, der zweite so arg, dass es nicht mehr zu verantworten gewesen wäre, sie in ihrer Wohnung zu lassen. Schon da wäre sie fast gestorben, brauchte mehrere OPs.
Seitdem wird sie privat sehr liebevoll gepflegt und sie hat sich damals noch einmal sehr viel besser erholt, als wir es alle je für möglich gehalten haben. Ein Jahr ist sie nochmal richtig aufgeblüht, hat zugenommen, noch Spaziergänge gemacht - aber das letzte Jahr war dann ein stetiges bergab. Jetzt kann sie nicht mehr aufstehen und liegt nur noch im Bett mit Katheter usw. Das ist für sie kein Leben mehr. Ich denke, ihre Zeit ist gekommen und hoffe ehrlich gesagt nur, dass es schnell und schmerzlos geht
Für meine beiden anderen Großelternteile, die vor einem und 3 Jahren verstorben sind, war es am Ende auch Erlösung. Mein Opa wollte schon jahrelang nicht mehr. Das hat mir den Abschied jedesmal schon deutlich einfacher gemacht. Schwer ist es trotzdem jedesmal...
Damit stirbt dann eine Generation komplett aus. Dann habe ich keine Großeltern mehr... Gleichzeitig bekomme ich ein Baby - schon irgendwie seltsam, aber eben auch ein deutlicher Hinweis auf den Kreislauf des Lebens...
Das mit meiner Mutter macht mir erheblich mehr zu schaffen. Sie ist ganz schwer depressiv (neben anderen psychischen und körperlichen Problemen), will sich nicht wirklich helfen lassen und wir leben seit Jahren in der ständigen latenten Angst, dass sie sich etwas antut. Und momentan ist das wieder hochakut. Sie redet von kaum was anderem als davon, dass sie nicht mehr leben will, keine Kraft mehr hat etc. Kein Gespräch in dem sie nicht weint. Sie ist aber auch wirklich so so arg verhaftet in völlig irrationalen, starren Gedankengängen und Überzeugungen und so wenig bereit, das zu hinterfragen, dass man da gar nicht ran kommt... 3. Psychiatrie in 3 Jahren, ganze Palette von Psychopharmaka. Keine Änderung. Man steht so hilflos daneben