Und den "selbsternannten Tierschutzengel" kannst Du Dir stecken.....
Ich bin durchaus jemand, der notfalls auch mal "hinlangt", einem Wuffel auch mal die Leine oder ein Kieselsteichen (Schlüsselbund verkneife ich mir mittlerweile, da "bestraft" man sich mit der Suche hinterher bestenfalls selber
) - durchaus gezielt - hinterherschmeisst und
in den Händen geeigneter Personen auch dem Einsatz von Stachler oder TT als "kurzfristiges Ausbildungshilfsmittel" nicht verteufeln würde.
Wie sagte Günter Bloch letzes Jahr auf seiner Happy-Dog-Tour-Veranstaltung doch so treffend: "Wenn man "strafen" muß, dann "hit once, but striktly"".
Der selbsternannte Tierschutzengel war nicht speziell auf dich gemünzt, doch habe ich leider die Erfahrung machen dürfen, dass sich mittlerweile zu viele Menschen meinen, sich in die Erziehung fremder Hunde einzumischen.
Mal 3 kleine Beispiele, warum mir diese "Tierschutzengel" mittlerweile so dermaßen sauer aufstoßen, dass z.B. mit mir kein ernsthaftes Gespräch mehr möglich wäre, käme mir irgendwer mit einen Kommentar ala "Warum trägt ihr Hund denn einen Stachler? Das ist Folter und sie gehören angezeigt!"
1. Hund im Auto:
Auf dem Parkplatz unseres größeren Supermarktes parkte ich im Schatten und wartete hinten im Kofferaum mit meinem Hund, während meine Begleitung mal eben shoppen ging. Abartig warm war es nicht, ein milder Frühlingstag in Norddeutschland. Nachdem der Einkauf doch länger dauerte, als erwartet - schloss ich den Kofferaum und entfernte mich mal eben kurz vom Auto um mir und Hund ein Eis zu holen - jaaaaa, manchmal kriegt mein Hund auch mal ein Eis.
Von der Eisbude aus hatte ich den Wagen im Auge und wunderte mich, was da eigentlich diese Frau da macht. Gut dachte ich, vielleicht bringt sie ihren Einkauf in ihren Wagen und fährt gleich. Äääähh nein. Die gute Frau hampelte hinten am Kofferaum rum und war wild am gestikulieren. Ich mit meinem Eis zum Auto, aber nicht weiter beunruhigt, denn am Wüten meines Hundes hörte ich schon - mit Hund ist alles in Ordnung, was will die Tussi denn?
Tja die Tussi war wild am gestikulieren, weil sie meinte meinen Hund retten zu wollen. Schließlich darf man Hunde nicht im Auto lassen, wenn es warm ist. Ich noch nett: "Jo, dass ist prinzipiell richtig, aber ich war eben nur ein Eis holen, dem Hund geht es gut." "Das kann gar nicht sein" wurde behauptet, sie stehe jetzt schon eine halbe Stunde hier und der Hund würde vor Hilflosigkeit schon toben. Ich noch einigermaßen nett: "Nein, die tobt, weil sie hier vorm Auto rumfuchteln. Das findet die nicht lustig." Ergebnis war, das die gute Frau die Polizei rief, um mich anzuzeigen. Wir haben das ausgesessen und uns die Schmach der Frau angesehen. Denn nachdem der Eismann bestätigt hat, dass der Hund keine halbe Stunde allein im Wagen war und eine Tankrechnung belegen konnte, dass wir zur genannten Zeit wohl noch nicht hier gestanden haben war der Keks gegessen.
2. Hund am Halti
Da meine Hündin Probleme mit Umweltreizen hat, sind wir auf's LaKoKo gekommen - zeigt wunderbare Erfolge. So habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht im Anschluss einer ausgedehnten Gassirunde mit dem Hund noch mal an einen belebten Punkt zu fahren und dort an ihren Problemen zu arbeiten. Wer LaKoKo kennt weiß wie sehr man auf sich und Hund konzentriert ist, so war ich ziemlich erschrocken als auf einmal ein Schrei der Entrüstung hinter uns aufgellte. "Wie können sie so brutal mit dem Hund umgehen?!!!!" Ich drehte mich um und sah eine Mutti mit Kind, die mit hochrotem Kopf hinter uns schnaufte. Ich perplex: "Was ist los?" "Sie! Sie, zerren hier ihren Hund brutal durch die Gegend! Schauen sie sich doch mal ihren Hund an, der ist ja völlig veränstigt!" Ich immer noch völlig perplex, war erstmal sprachlos, während mein Hund von LaKoKo-Modus in "Angriff" wechselte. Dies sah besagte Mutter als Bestätigung, dass mein Hund ja völlig unterdrückt sei und sich vor Schmerzen wehren würde. Ja nee - ist klar.
3. der arme Hund kriegt ja nichts zu Fressen
Aufgrund gesundheitlicher Probleme - deren Ursachenklärung sich erheblich hinzog - sah meine Hündin eine zeitlang schlimmer aus, als ein ausländischer Straßenhund. Unterernährt und vom Fell her bescheiden. Das man da mal angesprochen wird, ist klar, dann antwortet man und meistens haben wir Besserungswünsche mit auf den Weg bekommen - kein Problem.
Bis dann mal das OA vor der Tür stand! Begründung: ich würde meinen Hund misshandlen und nicht versorgen. Außerdem wäre der Hund aggressiv. Das konnte natürlich geklärt werden, aber es stellte sich heraus, dass wir von einer Hundehalterin aus der Umgebung angezeigt wurden. Diese Frau kannte die Geschichte eigentlich, sah sich aber trotzdem dazu berufen, weil es ja nicht sein könnte, dass ein Hund so ausschaut. Sie wollte da auf Nummer sicher gehen. Wie sie auf den Trichter gekommen ist, wir würden den Hund schlagen - keine Ahnung, aber sie fühlte sich immer noch im Recht.
Das sind jetzt nur 3 Beispiele, von den unzähligen Sprüchen irgendwelcher Besserwisser, die meinen mir ihren Erziehungsstil aufdrücken zu wollen, mal ganz zu schweigen, die kennt jeder, der keinen "Der tut Nix" an der Leine hat. 90% kann man davon getrost ignorieren, aber die restlichen 10% gehen mir mittlerweile so dermaßen auf den Keks, dass ich da echt ausrasten könnte.
Mir brauch deshalb echt keiner mehr krumm kommen, von wegen "das ist aber... blablupp... tierschutzwidrig... etc.pp.". Egal was ich an meinem Hund für Hilfsmittel packe, das ist meine Sache! Und würde ich einen Sinn in einem Stachler bei einem unserer Probleme sehen, dann würde ich auch einen "getarnten" kaufen. Nicht, weil ich damit ein Problem habe, sondern weil mir diese Besserwisser, Tierschutzengel, zum helfen/retten Berufenden oder wie immer man sie nennen will mir den letzten Nerv rauben.