Heute habe ich eine Aussage bekommen
Manche Hunde könnten nur mit einem Stachler erzogen werden
Ich traf heute einen Mann ,der Hund hatte ein dickes Stachelhalsband um.
Sein Hundetrainer hat das gesagt.
Aalso - es gibt in der Tat Fälle, wo es hilfreich ist, vorübergehend eines zu benutzen.
Meine Trainerin hat mir das damals so erklärt:
Wenn ein Hund jahrelang am Stachelhalsband geführt wurde, und das falsch - merkt er anfangs ein normales Halsband praktisch gar nicht mehr.
Falsch heißt hier zB: Man nimmt das Stachelhalsband und lässt den Hund nach wie vor ziehen wie Hulle (oder führt ihn an der Flexi.)
In diesem Fall kann es hilfreich sein, für einige Zeit die normale Leinenführigkeit mit einem Stachelhalsband zu trainieren, und dann nach und nach "abzurüsten".
Sie hat mit Leinenruck gearbeitet, und in der Regel war es so, dass, wenn der Hund einmal verstanden hatte, dass er nur noch Signale bekam, wenn es
wichtig war, er dieses Konzept auch mit dem normalen Halsband "verstand" - und dann kam der Stachler wieder weg.
(Sie hatte dafür welche, die sie den Kunden immer ausgeliehen hat, und nachher zurückgenommen, damit auch niemand in die Versuchung kam, das Ding länger dranzulassen, weil es bequemer ist oder so.)
In diesem Fall wird das Stachelhalsband einfach eingesetzt wie ein ganz normales Halsband. Der Hund trägt es und wird daran geführt, man verhält sich, als hätte er ein ganz normales Halsband an, und ruckt auf keinen Fall "extra-heftig" oder sowas.
Und - ganz wichtig - man führt den Hund bestimmt nicht an der Flexi. Da ist ja dauernd leichter Zug drauf, das führt das ganze Prinzip ad absurdum.
Bei meinem hat sie so etwas auch vermutet, und ich habe auch festgestellt, dass ihm das Stachelhalsband gut getan hat (und das meine ich nicht in Bezug auf sein Verhalten - ihm ging es damit besser als mit Kette oder normalem Halsband!)
Hab ich hier auch schon öfters erwähnt.
Aber der Grund war ein anderer, als wir damals vermutet haben: Es hat sich herausgestellt, dass mein Hund (auch ein Dobi, und in der Tat ein schwer erziehbarer) aufgrund mehrerer alter Verletzungen erstens einen Hirnschaden hat, und zweitens durch einen verheilten Genickbruch und die Verletzung des Rückenmarks eine verminderte Tiefensensibilität. Das heißt: Nein, er hat das Halsband tatsächlich nicht bemerkt, ja, er ist immer wieder reingerannt, weil er es nicht bemerkt hat, auch an der Flexi (und auch ins Geschirr, das Problem war ja auch mit Geschirr immer noch da), und das teilweise so heftig, dass er nach dem Training vorne lahmte oder den Kopf nicht mehr richtig heben konnte (Halswirbelsäule ist ja auch geschädigt - wusste ich damals nur noch nicht.)
Mit dem Stachelhalsband konnte man recht kleine, oberflächliche Impulse geben, die er sehr gut mitgekriegt hat, und auf die er dann gut und ganz normal reagiert hat, ohne dass seine Wirbelsäule in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Allerdings: Geholfen hat das bei der Leinenführigkeit. Überhaupt nicht geholfen hat es bei seiner Aggression gegen Artgenossen (klassische Fehlverknüpfung war vorprogrammiert, weil er komplett dichtmacht, wenn ein Artgenosse auftaucht, und den Menschen, der eventuell über das Halsband einwirkt, gar nicht mehr wahrgenommen hat...)
War also eine zweischneidige Sache.
Der Hund war nicht an der Führleine sondern an einer Flexleine
Ich meinte zu ihm mit einer Flexleine und Stachler ,dass wäre paranoid. Ich meine man kann doch mit einer Flexleine garnicht auf den Hund einwirken.
Das sehe ich genauso (s.o.)
Ich kenne mich nicht so genau aus damit aus meinte nur ich hätte mal gelesen das man einen Stachler nicht so anwendet .
Nee, das macht man normalerweise auch nicht. Es ist quasi völliger Quatsch. Führt mE mit einiger Wahrscheinlichkeit nur dazu, dass der Hund Signale vom Halsband gar nicht mehr beachtet, weil er ja durch den Zug auf der Flexi ständig welche bekommt.
Wobei ich mich ja mal outen muss: Ich hab das ne Zeitlang genauso gemacht. Wobei es so ist, dass ich meinen Hund nicht ableinen kann. Geführt wurde er ganz normal an der Leine, Freilauf gab es dann an der Schlepp bzw. der 8 m Flexi.
So - nun hatte er dieses Problem, dass er es offenbar nicht verschaltet bekam, dass er überhaupt ein Halsband / Geschirr anhatte und an der Leine war. Er raste einfach los, und wenn man fest genug hielt, hing er irgendwann waagerecht in der Luft und fiel zu Boden - nur um es gleich nochmal zu probieren. Er hat einfach nicht verstanden, warum er nicht weiterkam, und meinte immer, es müsste doch gehen.
(Ich hab mal die Probe auf's Exempel gemacht, da hab ich ihn mit der Schlepp an einen Baum gebunden. Er ist 5 Mal unabrufbar an der Schlepp so ins Geschirr geknallt, dass er wie beschrieben in der Luft stehenblieb und zu Boden gefallen ist. Dann hab ich es aufgegeben.)
Das war für uns beide in höchstem Maße ungesund.
Also dachte ich in meiner rückengeschädigten Verzweiflung: "Na, wenn er sich an der Führleine mit Stachler benimmt, als wüsste er, dass er ein Halsband trägt - dann vielleicht auch an der Flexi.
Hat keine 14 Tage gedauert, dann wusste er, wie lang die Leine ist und wann er langsamer werden oder abdrehen muss. Und das funktioniert (mit kleinen Abstrichen wegen seiner motorischen Probleme) bis heute, und zwar auch am Geschirr. Ich darf nur keine Leine verwenden, die länger oder kürzer ist, aber auch da hat er das Konzept mittlerweile verstanden, er braucht dann halt etwas, um sich darauf einzustellen.
Aber den Stachler brauche ich gar nicht mehr. Nur noch, um ihn nach kontaktfreudigen "Dertutnixen zu schmeißen...
Allerdings hab ich meiner Trainerin damals nichts von diesem Einsatz des SH erzählt. Die hätte mir (ich denke auch, zu Recht, wenn man von einem normale Hund ausgeht) was gehustet.
Ob ich es bei einem Hund, der sich ähnlich verhält, wieder so machen würde...?
Weiß ich nicht. Vermutlich würde ich ganz anders an die Sache herangehen. Außerdem hoff ich doch schwer, dass es nicht so viele so durchgeknallte Hunde gibt wie meinen.
Zum Thema Dobermänner und schwer erziehbar:
Viele Dobis geraten sehr schnell in sehr hohe Trieblagen und sind dann nur noch sehr schwer erreichbar. Das macht ihre Erziehung schwierig: Entweder, man wirkt sehr massiv ein, oder man muss einwirken,
bevor es überhaupt soweit kommt - und da sie sehr schnell schalten, ist das wohl etwas schwieriger als bei vielen anderen Hunden.
Drum ist der Dobi kein Hund für jedermann. (Sicher auch nicht für mich, da bin ich ganz ehrlich.)
Ich sehe hier nur selten andere Dobis, und wenn, dann gibt es zwei Typen. (Hat mein Mann mir grade neulich bestätigt, ist also nicht nur meine Wahrnehmung).
1) Liebe, gut erzogene Hunde, die wirken, als könnten sie kein Wässerchen trüben, und tadellos an der Leine gehen.
2) Meist junge, extrem hibbelige, aufgedrehte, gestresste (in der Regel aber auch grundsätzlich freundliche) Hunde, die ihre überforderten Besitzer am Stachelhalsband durch die Gegend ziehen.
In der Regel hat man dann also einen Mann (seltener eine Frau), der den Hund mit einer Hand am Stachler führt, sich mit seinem ganzen Gewicht dagegenlegt, davon abgesehen den Hund aber
ohne jede Einwirkung ziehen lässt. Ohne Stachler wäre der Hund dann vermutlich wirklich nicht zu halten. - Aber das ist eben
nicht Sinn der Sache.
Da denk ich immer: "Mann, kauft euch ein Ziehschaf, das ist besser für den Rücken."
Wer von euch hat mal einen verwendet und weiß wie man ihn anwendet??
Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.
Beste Aussage des Mannes war Dobermänner sind nun mal schwer erziehbar ich hätte keine Ahnung.
Ich leih ihm gern mal meinen. Aber vermutlich würde er den Unterschied gar nicht merken...
Hatte ich auch nicht behauptet.
Ist hier jemand der genau Bescheid weiß wie man einen Stachler benutzt???
Also, ich würde es so machen, gibt aber sicher noch andere Möglichkeiten.
Bloß wird dir das nicht viel nützen, auch wenn...
Vielleicht treffe ich den Blödmann noch mal !!
denn er hat es dir ja schon mitgeteilt: "Du hast keine Ahnung" - und wir alle hier natürlich auch nicht.
Bleibt die Frage, ob der Trainer wirklich solchen Käse erzählt hat, oder er sich aus dem, was der Trainer gesagt hat, das rausgepickt hat, was ihm grade passt...