ich hab hier einiges gelernt..und find die diskussion auch sachlich, abgesehen vom obligatorischen procten-bashing..das nervt langsam..
Dann frag ich mal dich als neutrale Instanz:
Kam es (für einen neutralern Außenstehenden) ehrlich so rüber, als würde ich procten "bashen", oder benimmt sich der Herr so überempfindlich, wie es mir vorkommt?
Falls das erste der Fall ist, entschuldige ich mich hiermit doch noch, denn das war wirklich nicht meine Absicht.
Falls das zweite der Fall war, empfehle ich Konstantin, dringend mal einen Schritt von sich selbst zurückzutreten und tief durchzuatmen. Denn merke: Nicht alles, was mit einem Augenzwinkern gesagt wird, ist respektlos oder bösartig gemeint.
Grobe Verstöße gegen "die Etikette" sehe ich bei mir beim besten Willen nicht.
Aber gut, mein Humor mag ab und an etwas gewöhnungsbedürftig sein...
Hmm, ich finde aber dieses Pauschalisieren und jetzt Fronten "Eltern gegen Nicht-Eltern" bilden auch wenig hilfreich. Weil es auch dazu absolut keine allgemeingültigen Aussagen gibt.
Sehr guter Beitrag, Natalie.
Nicht weil ich finde, dass er es "verdient" oder weil ich "Rache" wollte, sondern weil man dann - wie Danny schon schrieb - mit Sicherheit in einer totalen emotionalen Ausnahmesituation ist und erstmal gar nicht mehr überlegt.
Mein Hund
hat ja mein Kind gebissen. Er hat sich gebremst, es gab "nur" Zahnabdrücke, aber er hat gebissen,
nicht geschnappt. Ich stand ja
direkt daneben und habe es gesehen. (Ich habe ja auch gesehen, wo die Abdrücke saßen).
(Und es war im Grunde
einfach ein dummer Unfall. Nur zur Erläuterung für die, die die Geschichte nicht kennen: Mein zu dem Zeitpunkt 18 Monate alter Sohn ist in den Hundekorb und auf den Hund gefallen. Ich konnte ihn nicht rechtzeitig auffangen, und das einzige, was ich durch meine Anwesenheit bewirkt habe, war, dem Hund den einzigen Platz zum Ausweichen zu versperren.)
Und ich habe
nicht daran gedacht, sofort den Hund zu erschlagen, sondern bloß, die beiden unbeschadet auseinander zu kriegen, und dass ich jetzt wohl den Krankenwagen anrufen müsste.
Ich telefonierte gerade, als es passierte (darum konnte ich auch nicht sinnvoll zugreifen, hatte ja nur eine Hand frei), und habe das Gespräch so ruhig beendet, dass das andere Ende der Leitung gar nicht mitgekriegt hatte, dass gerade etwas (potenziell) Schlimmes zwischen Hund und Kind passiert war.
Diese extrem emotionelle Art von mütterlichen Instinkten fehlt mir also anscheinend. Die fehlt mir aber auch in vielen anderen Situationen. Ich sage
nicht, dass das richtig oder falsch ist, nur, dass man auch hier nicht verallgemeinern kann.
Daher kann ich dieser Aussage von Natalie auch nicht zustimmen:
Daher finde ich dogmasters Auschlüsselung im konstruierten Fall Rotti-Stiefsohn total realitätsfremd - da entscheidet nicht die Ratio! Dann wäre man kein Mensch mehr.
Jeder Jeck is anners. Sprich: Was dem einen in der Not seine Emotionen, ist dem anderen die Ratio.
Menschen sind die, die da so unterschiedlich reagieren, aber beide. Nur halt recht unterschiedlich veranlagte.
Bewusst entscheiden kann man sich da glaub ich nicht für die eine oder andere Verhaltensweise.
Ich hab mir zB nicht gedacht:"Du musst jetzt ganz ruhig bleiben!" - Ich war es einfach.
Die Welt hat mich aber bei anderen Gelegenheiten auch schon (völlig unangebracht, wenn man es mal objektiv betrachtet) in Panik herumschreien sehen, und
dann habe ich in der Regel viel Ähnlichkeit mit einem kopflosen Huhn (aber auch da wieder wenig von einem zu allem entschlossenen Muttertier)
Edit: Hier fehlt etwas:
Natalie äußerte sich kritisch über dieses Zitat:
dito, und es würde mir noch nichteinmal leid tun, ich würde diesen Hund hassen, und wenn es etwas von dem Hass lindert ihm eigenhändig umzubringen, dann wäre das eben so.
Und ich schrieb:
Geht mir genauso, aber, wie schon gesagt: Jeder ist da anders. Und bestimmte Reaktionen kann man sich nicht aussuchen.
Damit meinte ich
nicht, dass ich den Hund hassen würde, sondern dass
ich diese Reaktion nicht nachvollziehen kann! Ich verurteile sie nicht, ich sehe sie nur bei mir selbst im Moment nicht.
Moral und Verstand haben damit im ürbigen garnichts zu tun, seit ich Kinder habe sind Hunde für mich auch "nur Tiere" und haben einen GANZ anderen Stellenwert als früher...
Die Bewertung dieser Aussage hängt doch sehr davon ab, wie die Verfasserin (pixel, oder?) früher Tiere bewertet hat. Selbst wenn sie heute einen GANZ anderen Stellenwert haben, könnte der immer noch höher sein als bei vielen anderen Menschen.
Selbstverständlich würde ich auch im Nachhinein (wenn ich den Hund nicht getötet hätte) niemals mit ihm zusammen leben wollen und ihn vermutlich auch einschläfern lassen, aber ihn aus Genugtuung hinterher noch erschlagen? Wenn es nicht in der akuten Situation ist? Hmm... Dazwischen liegen dann für mich schon Welten.
Ich glaube, hier beruht ein Gutteil der Miss-Stimmung auf einem Miss-Verständnis:
In den ersten Artikeln hieß es noch, die Eltern seien zurückgekommen und das Baby habe bereits schwer verletzt auf dem Boden gelegen.
Später dann, der Vater habe dem Hund das Kind entrissen (oder so ähnlich).
Die allermeisten, die: "Ich würde den Hund erschlagen" schrieben, stellten sich dabei, wenn ich sie richtig verstanden hatte, eine
Akutsituation vor. In der es zumindest theoretisch noch möglich ist, das Kind vor dem Hund zu
schützen.
Und nicht: "Ich komme zurück und es ist alles schon gelaufen."
Dann gibt es noch die: "Ein Hund hat das nicht zu tun!"-Fraktion, aber das sind nicht notwendigerweise dieselben Leute wie die, die sagen: "
Wenn ein Hund meinem Kind was tut, dann..."
Und also Nicht-Mutter sage ich jetzt auch mal: Ich finde gar nix dabei, dass das Baby um 10 noch im Kinderwagen auf der Terasse war! Und ich finde auch nix dabei, dass die die Kleine für vielleicht 1-2 Minuten im Wagen mit dem Hund auf der Terasse gelassen haben! Ich finde die Amsprüche, die heutezutage an Eltern gestellt werden fast unerfüllbar! Und wie schnell man da mit der Verletzung der Ausichtspflicht dabei ist, finde ich vollkommen absurd.
Danke. Genau so sieht es aus!
Ich halte es für VOLLKOMMEN utopisch, dass man tatsächlich immer gewährleisten kann, dass Hund und Kind nie unbeaufsichtigt zusammen sind. Ja selbst in der Theorie ist mir VÖLLIG unklar, wie das gehen soll! Bei einem Baby, da vielleicht noch, aber spätestend wenn das Kind mit 5-6 Jahren morgens ab 5 aufsteht und sich allein vor den Fernseher setzt, während die Eltern noch schlafen, kann niemand verhindern, dass es dabei nicht zum Hund geht.
Da ist schon mit 18 Monaten nicht mehr möglich. Oder nur noch sehr schwer. Sage ich mal aus eigener Anschauung.
Wollte man ständig auf strikte Trennung bestehen, ich doch normales Leben kaum noch möglich.
Doch. Du sperrst den Hund in den Zwinger und lässt ihn nur zu bestimmten Zeiten raus. Dann ist das Leben für die
Menschen relativ normal. Aber verdammt, dann kriegt der Hund nun wieder ein Sozialisierungsdefizit, und vielleicht beschwört man so den Vorfall, den man vermeiden wollte, gerade erst herauf?
Ich gebe mich gern zur Steinigung frei: Das hätte mir auch passieren können, dass ich den Kinderwagen kurz beim Hund auf der Terasse stehen lasse um den Tisch abzuräumen. Und ich finde das nicht schlimm, sondern NORMAL! Wenn es denn wirklich nur Minuten sind.
Ich auch.
Únd ich stimme HSH2 und hundeundich zu: Würde ich Hunden generell so misstrauen, dass ich Angst hätte, dass sie jede unbeobachtete Minute nutzen, um mein Kind zu töten/verletzen, würde ich keine haben (wollen!)
Davon redet doch keiner. Aber man darf eben auch nicht davon ausgehen, dass "auf keinen Fall" etwas passieren wird - und dann sind es eben nicht "Minuten", sondern 20 Minuten, denn das Kind schläft (in seinem Zimmer), und der Hund auch (im Flur davor), und man hat mal kurz Ruhe und legt die Beine hoch...
So einfach ist das. Und WENN ein Hund das wirklich "will", dann tut er das auch, wenn ich dabei bin - und ich kann nix dagegen tun
Naja. Es reicht, wenn der Hund einen Konflikt hat - den du für ihn lösen kannst, wenn du dabei bist, den er aber allein lösen muss, wenn er mit dem Kind allein ist. Dann sieht - vielleicht - in deiner Gegenwart alles super aus, ist es aber nicht mehr, wenn der Hund allein mit der Situation ist.
(siehe Fall Georgina, wo die beiden Hunde das Kind vom Schoß und aus dem Arm gezerrt und verschleppt haben!)
Ehm - war da nicht letztlich auch (wie sich dann herausstellte), das schreiende Kind auf den Hund gefallen, oder verwechsele ich da was?
Wenn den Eltern hier ein Vorwurf zu machen ist, dass vielleicht dass die Hunde im Zwinger leben mussten und daher kein geordnetes Rudel bestand. In so einer Situation ist dann nämlich tatsächlich mehr Vorsicht geboten als bei normal integrierten Familienhunden. Aber ansonsten sehe ich keinen Anhaltspunkt für ein Fehlverhalten und eine Schuld - egal bei wem - und teile die Auffassung eines tragischen Unfalls, der nicht vorhersehbar war und für den niemand etwas kann!
Sehe ich auch so.
Die Aussage des Nachbarn über den Hund ist für mich übrigens nix wert. [...] Aber selbst ohne Geld findet du locker nach so einem Vorfall zig Leute, die dir bereitwillig erklären, der Hund habe ja schon immer irgendwie "so komisch schief geschaut" und "so hinterhältig ausgesehen", selbst wenn der Hund tatsächlich ein Lamm gewesen wäre...
Sehe ich (leidgeprüft in dieser Hinsicht) genau so.
Richtig ist aber auch, das Du als Erwachsener nicht jede Sekunde Kind und Hund im Auge behalten kannst - vollkommen gleichgültig, wie sehr Du Dich auch bemühst.
Es ist zumindest sehr schwer. Und ab einem gewissen Alter fast unmöglich.