Hmm, ich finde aber dieses Pauschalisieren und jetzt Fronten "Eltern gegen Nicht-Eltern" bilden auch wenig hilfreich. Weil es auch dazu absolut keine allgemeingültigen Aussagen gibt. Nicht alle Eltern lieben ihre Kinder gleichermaßen, nicht alle Hundehalter lieben ihre Hunde gleichermaßen. Und ich wette alles was ich habe, dass ich meine Hunde mehr liebe, als viele Eltern ihre Kinder (was natürlich absolut traurig ist und so nicht sein sollte!) Und wenn ich auch zweifelsfrei sicher bin, dass ich mein Kind einmal viel mehr lieben werde, sind meine Gefühl von mir insbesondere für Shiwa schon leicht "mütterlich".
Und trotzdem - obwohl Dannys "Vorwurf" des Hund in der Kinderfunktion auf mich sicher ziemlich zutrifft: Ich war die
erste, die hier geschrieben hat, dass ich in der akuten Situation ggf. nicht dafür garantieren könnte, dass der Hund überlebt.
1) Wenn ich mir vorstelle, mein Hund würde mein Baby töten weiß ich nicht, ob der Hund diese Szene überhaupt unmittelbar überleben würde (zumindest wenn ich akut dazu stoße, wie er gerade dabei ist)
Und das als Nicht-Mutter aber typische "Hundemutti".
Nicht weil ich finde, dass er es "verdient" oder weil ich "Rache" wollte, sondern weil man dann - wie Danny schon schrieb - mit Sicherheit in einer totalen emotionalen Ausnahmesituation ist und erstmal gar nicht mehr überlegt. Daher finde ich dogmasters Auschlüsselung im konstruierten Fall Rotti-Stiefsohn total realitätsfremd - da entscheidet nicht die Ratio! Dann wäre man kein Mensch mehr. Und wenn ich dazu komme, wenn mein Hund mein Baby tötet, greife ich zu allem, um ihn davon abzuhalten - unabhängig von Ursachen und Folgen. Keine Frage.
Aber dennoch läuft es mir hierbei eiskalt den Rücken runter, denn SOWEIT würde ich in meinen Aussagen nicht gehen:
dito, und es würde mir noch nichteinmal leid tun, ich würde diesen Hund hassen, und wenn es etwas von dem Hass lindert ihm eigenhändig umzubringen, dann wäre das eben so.
Moral und Verstand haben damit im ürbigen garnichts zu tun, seit ich Kinder habe sind Hunde für mich auch "nur Tiere" und haben einen GANZ anderen Stellenwert als früher...
Selbstverständlich würde ich auch im Nachhinein (wenn ich den Hund nicht getötet hätte) niemals mit ihm zusammen leben wollen und ihn vermutlich auch einschläfern lassen, aber ihn aus Genugtuung hinterher noch erschlagen? Wenn es nicht in der akuten Situation ist? Hmm... Dazwischen liegen dann für mich schon Welten.
Und also Nicht-Mutter sage ich jetzt auch mal: Ich finde gar nix dabei, dass das Baby um 10 noch im Kinderwagen auf der Terasse war! Und ich finde auch nix dabei, dass die die Kleine für vielleicht 1-2 Minuten im Wagen mit dem Hund auf der Terasse gelassen haben! Ich finde die Amsprüche, die heutezutage an Eltern gestellt werden fast unerfüllbar! Und wie schnell man da mit der Verletzung der Ausichtspflicht dabei ist, finde ich vollkommen absurd.
Leben ist immer lebensgefährlich, man KANN nicht jede Gefahr vorhersehen und nicht jeden Schaden von seinem Kind anwenden. Und ich würde als Kind auch nicht bei Eltern aufwachsen wollen, die das um jedne Preie versuchen, denn da shat meist mit erfüllter Kindheut nix mehr zu tun. Das kann man dann später mal therapieren, weil die Kinder ein massives Angstproblem direkt von Kindesbeinen an mitbekommen.
Ich halte es für VOLLKOMMEN utopisch, dass man tatsächlich immer gewährleisten kann, dass Hund und Kind nie unbeaufsichtigt zusammen sind. Ja selbst in der Theorie ist mir VÖLLIG unklar, wie das gehen soll! Bei einem Baby, da vielleicht noch, aber spätestend wenn das Kind mit 5-6 Jahren morgens ab 5 aufsteht und sich allein vor den Fernseher setzt, während die Eltern noch schlafen, kann niemand verhindern, dass es dabei nicht zum Hund geht. Wollte man ständig auf strikte Trennung bestehen, ich doch normales Leben kaum noch möglich.
Ich gebe mich gern zur Steinigung frei: Das hätte mir auch passieren können, dass ich den Kinderwagen kurz beim Hund auf der Terasse stehen lasse um den Tisch abzuräumen. Und ich finde das nicht schlimm, sondern NORMAL! Wenn es denn wirklich nur Minuten sind. Únd ich stimme HSH2 und hundeundich zu: Würde ich Hunden generell so misstrauen, dass ich Angst hätte, dass sie jede unbeobachtete Minute nutzen, um mein Kind zu töten/verletzen, würde ich keine haben (wollen!) So einfach ist das. Und WENN ein Hund das wirklich "will", dann tut er das auch, wenn ich dabei bin - und ich kann nix dagegen tun (siehe Fall Georgina, wo die beiden Hunde das Kind vom Schoß und aus dem Arm gezerrt und verschleppt haben!)
Wenn den Eltern hier ein Vorwurf zu machen ist, dass vielleicht dass die Hunde im Zwinger leben mussten und daher kein geordnetes Rudel bestand. In so einer Situation ist dann nämlich tatsächlich mehr Vorsicht geboten als bei normal integrierten Familienhunden. Aber ansonsten sehe ich keinen Anhaltspunkt für ein Fehlverhalten und eine Schuld - egal bei wem - und teile die Auffassung eines tragischen Unfalls, der nicht vorhersehbar war und für den niemand etwas kann!
Die Aussage des Nachbarn über den Hund ist für mich übrigens nix wert. Wa sLeuten plötzlich alles einfällt, wenn man ihnen Kamera und Mirko vor die Nase hält, ist mitunter unglaublich. Spätestens wenn man zusätzlich mit 'nem Hunni wedelt! Aber selbst ohne Geld findet du locker nach so einem Vorfall zig Leute, die dir bereitwillig erklären, der Hund habe ja schon immer irgendwie "so komisch schief geschaut" und "so hinterhältig ausgesehen", selbst wenn der Hund tatsächlich ein Lamm gewesen wäre...