Dieses Gefasel, dass alle Menschen, die ihre Hunde und Tiere lieben und ihnen mehr Wert beimessen, als das z.B. ein Bauer mit seinem Mastschwein macht, ein Defizit haben und bei ihnen irgendetwas nicht stimmt, weil sie Tiere vermenschlichen, ist genauso ein durch die Medien geförderte Weisheit, wie das Kinder heutzutage ja anscheinend weniger wert sind als der Hund
Ja? Ist es wirklich so, dass Hunde und Tiere erst seit einigen Jahren vermenschlicht werden? Wenn ich schon diesen Ausdruck höre...
Das hört sich so an, als ob man damit sagen will, dass man minderwertige Tiere durch zuviel Wertschätzung und Aufmerksamkeit zu etwas macht, was sie eigentlich nicht wert sind, weil sie keine wertvollen Menschen sind
Abgesehen davon, dass Menschen immer schon bzw. seit tausenden von Jahren Hunde als Begleitung dabei haben und es keine Mode oder neue Freizeitbeschäftigung ist, spielt das keine Rolle.
Es ist doch völlig gleich, warum die Oma oder der Single siche einen Hund hält und diesen als Begleiter fürs Leben hat. Wichtig ist nur, dass es nun einmal so ist, und für die meisten Menschen ein Hund nicht nur ein luxuriöses Hobby ist. Für die Einen ist es der beste Freund, für den anderen der Kinderersatz, für den nächsten der Ersatz für den verstorbenen Partner, für den nächsten eine Art Bruder/ Schwester, weil man mit ihnen aufgewachsen ist, für den nächsten eine Lebensnotwendige Hilfe, weil man eine Behinderung hat, für den nächsten ein Seelentröster, für den nächsten ein Therapiehund für sein krankes Kind oder seine kranken Eltern, für den nächsten ein Türöffner, um überhaupt mal mit anderen Menschen sich unterhalten zu können und mit anderen Menschen in Kontakt treten zu können, für den nächtsen ein Arbeitskollege, der einem bei der Arbeit hilft, für den nächsten ein Sozialpädagoge, der einem dabei helfen soll, dass die eigenen Kinder zu verantwortungsbewussteren und besseren Menschen werden etc.
Die aller wenigsten sehen ihren Hund als Hobby, weil sie so gerne mit Hunden trainieren oder gerne viel Freizeit mit dem Hund vebringen wollen. Für die meisten Hundehalter gehört ein Hund einfach als Begleiter und Familienmitglied dazu.
Sogar meine Eltern, die sehr einfache Leute sind aus einem Kulturkreis, in dem Hunde keine besondere Anerkennung genießen, waren irgendwann der Meinung, dass es uns Kindern für unsere Entwicklung sehr gut tun würde, wenn wir mit Tieren und speziell Hunden aufwachsen.
Es ist im Gegenteil in den letzten Jahren erst so ein unnatürlicher Umgang mit Hunden entstanden, dass Hunde als Hobby oder Luxus angesehen werden.
Als ich noch ein Kind war, bin ich ohne Leine mit meinem Hund spazieren gegangen. Ich weiß noch, wie mein Vater mir nach einigen Wochen, nach dem wir den Hund schon zu Hause hatten, erklärte, dass ich eine Leine kaufen sollte, damit man den Hund ab und zu an die Leine nehmen kann. Da liefen in der Stadt überall unangeleinte Hunde von Leuten rum. Im Park oder Wald seinen Hund anleinen? Damals war das wirklich lächerlich! Einen Hund einschläfern lassen, weil er irgendwen gebißen hat? Wieso, wenn der Hund nichts dafür kann?
Alles fing irgendwann mit dem Hundekot an, der alle Leute ärgerte. Anfangs war aber auch das ein strittiger Punkt und keineswegs klar, dass der Halter den Kot seines Hundes entfernt. Zuerst wurden Hundekotaufsaugmaschinen eingesetzt und Hundetoiletten in der Stadt aufgestellt und und und. Die negative Entwicklung ist schleichend gekommen, und die Stimmung ist durch die Hetze nach dem Vorfall in Hamburg gekippft.
Vergleicht man das Zusammenleben mit Hunden damals vor ca. 20- 30 Jahren mit heute, kann man es kaum glauben.
@HSH2, Kangalklaus und Kathy24
Nein, dass Hunde luxuriöse Hobbies sind und eigentlich gar nicht in die Stadt gehören und viel zu sehr vermenschlicht werden, ist eine Meinung, die sich erst in den letzten Jahren bebildet hat, weil einem das genau so seit Jahren eingeredet wird. Mitlerweile sind wir so weit, dass wir glauben sollen, dass alles außer kleinen Hunden an Orten, an denen sich viele Menschen aufhalten, nichts zu suchen haben, weil sie so gefährlich sind. Vor 20-30 Jahren hätte man sich über solche Diskussionen halb tot gelacht.
Wer Hunde nur als Hobbies ansieht, hat sich im Gegenteil sehr weit von dem natürlichen Umgang mit Hunden und unserer Umwelt entfernt. Sind Rehe im Wald auch ein Hobbie, dass sich der Mensch leistet? Ich denke mal eher, dass Hunde zum normalen Leben des Menschen dazu gehören. Sie haben sich mit uns zusammen dort hin entwickelt, wo sie jetzt stehen.
Es war früher nur jedem klar, dass man sie zum Überleben benötigt. Heute, wo man lieber Alarmanlagen benutzt, um sein Eigentum zu bewachen, oder man zur Verteidigung seines Lebens keinen Hund benötigt etc. hat man den Nutzen von Hunden vergessen.
Tiere sind hier auf Erden unsere Mitgeschöpfe, allein dies macht sie schon zu einem festen Bestandteil unsere irdischen menschlichen Daseins. Sie gehören zum Leben einfach dazu. Der eine mag diese Gemeinschaft intensiver leben indem er Haustiere oder auch Nutztiere in seinem persönlichen Umfeld hält, der andere lebt diese Gemeinschaft eben etwas distanzierter. Aber keinesfalls kann man doch die Tierhaltung ansich mit einem Hobby wie Auto Motor Sport etc. vergleichen. Wenn ich nun mit meinem Hund Hundesport betreibe, ja, das ist für mich dann Hobby, aber die Haltung selbst nicht.
Dem schließe ich mich voll an.