WTF ?!-Thread

[snowflake]

Ich glaub, der Lehrer ist dabei am schlimmsten dran. Als Lehrer (!), wahrscheinlich der Moment seines Lebens...und jetzt kennt ihn die ganze Welt.

Du willst sagen, er ist jetzt in Deutschland weltberühmt?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass außerhalb Deutschlands irgendwer Notiz davon nimmt.

 

[guglhupf]

In den USA und England war das auch dick in den Medien. Anderssprachige Seiten sind mir zu kompliziert zum googeln.

 

[lektoratte]

Ich war vor Jahren mal auf einem Fußball-Länderspiel - Deutschland -Albanien.

Die Hymnen wurden gespielt von einer Feuerwehrkapelle aus einer Kleinstadt aus dem Umland - und ganz offenbar lagen die Nerven blank..., und die Akkustik im vollbesetzten Stadion spielte evtl. auch eine Rolle...

Ich sach mal so... Die deutsche Hymne war bereits kaum wiederzuerkennen und ähnelte eher einem Kanon oder einem Wettrennen, bei dem nacheinander alle Stimmen im Ziel eintrudelten - und ich will unter diesen Umständen gar nicht wissen, wie sich die albanische Hymne für kundige Ohren anhörte...

 

[guglhupf]

Wie kommst du denn auf so ein Spiel?

 

[lektoratte]

Wohnte 15 Minuten mit dem Rad vom Stadion, die Karten haben für Schüler und Studenten fast nix gekostet, und mein kleiner Bruder wollte mit ein paar Kumpels hin, und bat mich, die Karten zu besorgen - und wo ich schonmal dabei war...

Die Aktion war überhaupt sehr denkwürdig... Ich sollte Plätze in der Kurve besorgen, und das Mädel im Ticketshop meinte sehr hilfsbereit: "Nehmen Sie doch die xy-Kurve - Es soll ja Regnen und die hat ein Dach, die andere nicht'"

Gesagt, getan - nur stellte sich dann am Spieltag heraus, dass die Gute wohl den Wetterbericht korrekt gelesen hatte, den Stadionplan aber nicht. Sprich: Alle hatten ein Dach, nur wir nicht... - und es hat vor dem Spiel zeitweise in Strömen gegossen.

Egal, war lustig, auch wenn das Spiel... naja.

War aber das erste und einzige Mal, dass ich nach Ende einer Veranstaltung raus aus dem Stadion bin, ab nach Hause, und die Pressekonferenz, das Trainerinterview etc. schon zuhause am Fernseher verfolgen konnte.

 

[snowflake]

In den USA und England war das auch dick in den Medien.

Das wundert mich echt. Und wie war dort der Tenor?

 

[guglhupf]

Das wundert mich echt. Und wie war dort der Tenor?

Neutral bis beschämt.

USA

Australien

England

Israel

Dabei bin ich noch darüber gestolpert: Bei der Spotschiessen-WM in Kuwait hat man für die kasachische Siegerin die Verballhornung der kasachischen Hymne aus dem Borat Film gespielt.

Und apropos Kasachen und Hymne

 

[guglhupf]

Danke Merkel !!!

 

[DobiFraulein]

 

[guglhupf]

Erinnert sich eigentlich noch jemand an Fukushima ? Was ist denn euer letzter Stand der Dinge ? Die Geschichte hat ja locker das Zeug zum WTF des Jahrzehnts oder noch schlimmer.

Aktueller Stand ist tatsächlich, auch wenn man kaum etwas darüber hört, daß alles im Moment eher schlimmer als besser wird und man dort gerade völlig ratlos ist, wie das Ganze überhaupt gelöst werden soll. Jetzt diskutiert man über einen Sarkophag wie in Tschernobyl. Wie lange der in einem Erdbeben-gefährdeten Gebiet an der Küste wirklich stehen würde, sei mal dahingestellt. Und anders als in Tschernobyl hat man den Kern ja noch nicht mal lokalisiert. Roboter, die reingeschickt werden, gehen nach kurzer Zeit kaputt, also wird man da bei diesen Strahlungswerten für Jahre oder Jahrzehnte keine Menschen reinschicken können, um da die "Arbeit" zu tun, die in Tschernobyl von den Liquidatoren erledigt wurde und bis zu 50.000 Todesopfer unter diesen teils naiven, meist aber sehr mutigen Menschen gefordert hat.

Mir ist wirklich schleierhaft, warum das kein Thema ist. Will man die Olympischen Spiele nicht gefährden ?

Auch kurios: Die Angaben kommen alle vom Betreiber TEPCO selbst und werden von der japanischen Regierung angezweifelt. WTF ?! Und wiederum andere gehen sogar so weit, die TEPCO Angaben als Fake News zu verunglimpfen. Dabei hält man sich an Details auf, ob ein Mensch den Aufenthalt im Reaktor eine Minute überleben würde oder sofort sterben würde. Im Ernst ??

Die Geschichte wird uns noch für Jahrzehnte oder noch viel länger beschäftigen, zumindest so weit sind sich die Experten einig.

 

[lektoratte]

Erinnert sich eigentlich noch jemand an Fukushima ? Was ist denn euer letzter Stand der Dinge ?

Das es ganz übel aussieht und keiner so richtig weiß, wie man da rangehen soll - ist aber bestimmt schon ein, wenn nicht zwei Jahre her.

 

[DobiFraulein]

Mir ist wirklich schleierhaft, warum das kein Thema ist. Will man die Olympischen Spiele nicht gefährden ?

Ich denke, der Japaner an sich neigt von seinem Wesen dazu, dass ihm negative Geschichten (ja, ich weiß, sehr harmlos ausgedrückt und auch eher allgemein gesehen), sehr unangenehm sind.
Ich kann mich noch erinnern, wie der Firmenchef glaub ich damals von dem Unglück berichtet hat.
Schon alleine deswegen ist es denke ich der Regierung sehr wichtig, da möglichst den Deckel drauf zu halten.

passt ja auch dazu...

Auch kurios: Die Angaben kommen alle vom Betreiber TEPCO selbst und werden von der japanischen Regierung angezweifelt. WTF ?!

 

[guglhupf]

Ich denke, der Japaner an sich neigt von seinem Wesen dazu, dass ihm negative Geschichten (ja, ich weiß, sehr harmlos ausgedrückt und auch eher allgemein gesehen), sehr unangenehm sind.
Ich kann mich noch erinnern, wie der Firmenchef glaub ich damals von dem Unglück berichtet hat.
Schon alleine deswegen ist es denke ich der Regierung sehr wichtig, da möglichst den Deckel drauf zu halten.

passt ja auch dazu...

Ja stimmt, die haben da eine sehr eigene Art, mit Versagen umzugehen. Im Zweifelfall begeht man eher Harakiri, als ein Leben lang mit der Schande zu leben. Und auch Hilfe von aussen nimmt man eher ungern an.

Hier geht es aber, und ging es nie, nur um Japan, sondern um die Welt. Also müssten sich eigentlich die besten Experten der ganzen Welt zusammentun, um eine Lösung zu finden. Das Dilemma: Es gibt keine. Seit 6 Jahren kann man dem Treiben nur mehr oder weniger hilflos zuschauen, hier und da mal ein Pflasterchen kleben, ist alles.

 

[DobiFraulein]

Also müssten sich eigentlich die besten Experten der ganzen Welt zusammentun, um eine Lösung zu finden. Das Dilemma: Es gibt keine.

das ist allerdings wirklich ein WTF
Einerseits - gut, dass man sie seit Tschernobyl trotz der vielen teils auch sehr veralteten AKW's nicht brauchte - dass man da allerdings nicht vorbereitet ist, ist schlimm

Meinst du, die Japaner würden da Experten von irgendwo da einfach so hinlassen?

 

[guglhupf]

Ich kann mich erinnern, daß sie damals nach einiger Zeit sogar um Hilfe gebeten haben. Da ging es aber vorrangig um logistisches, Evakuierungen und quasi Erste Hilfe.

Trotz ihrer Eigenarten denke ich aber, daß nicht mal die Japaner aus reinem Stolz die Welt ins Unglück stürzen lassen würden. Da gibt es sicher schon Kooperationen, aber warum sollten französische, amerikanische oder deutsche Experten so viel klüger sein als japanische ?

 

[matti]

Aber dann müssten die ja zugeben dass sie

1. Ihre Technologie nicht im Griff haben
2. Mit dem Problem nicht allein fertig werden

Eher sprengen die ihre ganze, verdammte Insel in die Luft

 

[guglhupf]

Eher sprengen die ihre ganze, verdammte Insel in die Luft

Ich weiß nicht, wie ernst du das grad meinst, aber das ist sicher nicht völlig unvorstellbar. Eine Sprengung zumindest der Reaktoren, möglicherweise sogar eine nukleare, könnte irgendwann zur Option werden, wenn man sich eine Versiegelung davon verspricht.

Im Moment noch ausgeschlossen, weil man ja gar nicht weiß, wie tief der Kern schon abgesunken ist und ob es nicht sogar schon ein China-Syndrom gegeben hat. Wovon einige Experten übrigens eh längst ausgehen.

 

[DobiFraulein]

und ob es nicht sogar schon ein China-Syndrom gegeben hat. Wovon einige Experten übrigens eh längst ausgehen.

müsste man das nicht messen können?

 

[guglhupf]

müsste man das nicht messen können?

In der Tiefe weiß ich nicht. Noch dazu weiß man gar nicht, wo genau der Kern sich befindet. Und ob man überhaupt Gerätschaften hat, die die Strahlung überstehen ? Wenn selbst hochkomplizierte, strahlengeschützte Roboter nach wenigen Stunden zerstört werden ?

Das ist ja genau das Problem. Eigentlich müssten Menschen da rein, die genau wissen, was zu tun ist und wo sie anfangen sollen. Aber die würden bestenfalls Minuten, eher wohl Sekunden überleben. Freiwillige gäbe es durchaus, aber die Erfolgschancen sind halt null.

 

[DobiFraulein]

In der Tiefe weiß ich nicht. Noch dazu weiß man gar nicht, wo genau der Kern sich befindet. Und ob man überhaupt Gerätschaften hat, die die Strahlung überstehen ? Wenn selbst hochkomplizierte, strahlengeschützte Roboter nach wenigen Stunden zerstört werden ?

na ja - ohne mich jetzt wirklich damit auszukennen - hätte ich jetzt vermutet, dass dann auch die Werte außerhalb wieder ansteigen und dass man zumindest das messen könnte?