Der Podcast-Thread

Ich finde sie auch interessant, aber sehr einseitig. Wenn du hundert mal Sterbewünsche darstellst und begründest, ist das so eindrücklich wie einseitig. Gerade bei einem so kontroversen Thema müssten „die Stimmen“ ausgewogen gewichtet sein.
 
  • 29. April 2024
  • #Anzeige
Hi La Traviata ... hast du hier schon mal geguckt?
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Aber das Beispiel von ihrer Mutter und auch der englischsprachige Typ stehen ja auf der anderen Seite?
Oder auch die Psychologin.
 
Mir war es einfach nicht vielschichtig und tief genug hinsichtlich der „Gegner“. Aber das ist ja subjektiv. Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst schon zweimal vor der Situation war, dass mir die Leidenden näher gehen, als die Gegenseite.
 
Naja ich denke die Leidenden gehen auf jeden Fall näher, weil sie eben leiden. Die allermeisten Gegner/ Kritiker leiden nicht (mehr akut), sie urteilen objektiv. Sachlich. Ihre Geschichten und Meinungen treffen uns nicht auf der emotionalen Ebene. Das liegt in der Natur der Sache, denke ich. Vielleicht hätte ein Interview mit einem Angehörigen mehr getroffen.
Aber ich bin auch klar pro Sterbehilfe.
 
Ja ich auch. Und wäre auch bereits zweimal bereit gewesen, für aktive Sterbehilfe ins Gefängnis zu gehen. Ich gehöre nicht zu den Skeptikern :)
 
Ich kann es nicht anschauen da ich nicht bei Spotify bin, ahne aber um was es geht. Es könnte verdammt viel Leid vermieden werden, für diejenigen die gehen wollen, als auch für Unbeteiligte wie Lokführer, Feuerwehrler (hier freiwillige Privatpersonen), Rettungskräfte usw., erst gestern hier an der von mir nächsten Bahnstation passiert .
OT der Alex hält nur in Cham und dann wieder in Furth im Wald, in Weiding fährt er durch, da hält nur die Oberpfalzbahn
 
Das ist wirklich ein schwieriges Thema.

Auf der einen Seite hat man so Extremfälle wie schwer Depressive, die eine Therapie schon darum nicht beginnen, weil sie aufgrund ihrer Krankheit glauben müssen, dass ihnen keiner helfen kann und sie tot besser dran wären - was keineswegs gesagt ist…

Und auf der anderen Seite hat man Leute, deren Angehörige sie gern „erlösen“ würden, während sie selbst ihre Situation ganz anders bewerten - oder (anderer Fall) gar nicht mehr bewerten können.

Als ich studiert habe (das ist natürlich lange her) hieß es in der Rechtsmedizin, dass ein Gutteil (ich meine, über ein Viertel) aller unnatürlichen Todesfälle übersehen würde, in der Mehrzahl bei dementen älteren Leuten, bewusst oder auch unbewusst (!) verursacht durch überforderte Angehörige.

Fand ich schon heftig (und habe keine Ahnung, ob das heute noch so ist.)

Das sind im Endeffekt gar nicht so wenige Leute, wo keineswegs gesagt ist, dass es sinnvoller für sie selbst wäre, zu sterben, als zu leben.

Ich schreibe das, obwohl ich tatsächlich für Sterbehilfe bin.

Man neigt, gerade bei emotionalen Themen, dazu, nur die eigene Seite zu sehen, weil die einem sehr nahe geht. Ist einfach so. Ist auch normal so.

Ich kenne beides.

Mein Vater hat es auch ohne „verkürzende“ Sterbehilfe beim Sterben recht gut gehabt, weil er ein tolles Palliativteam und informierte, engagierte Angehörige hatte.

Ich habe aber in der Schwiegerverwandtschaft auch von fern das krasse Gegenteil erleben müssen, und unter den Umständen wäre jeder Tag weniger eine Erlösung gewesen (was auch von der Sterbenden mehrfach so formuliert wurde). Auch von der unfähigen, uninteressierten leiblichen Verwandtschaft.

(Die sich aber jede Art von Unterstützung als Einmischung verbeten hat.)
 
Auf der einen Seite hat man so Extremfälle wie schwer Depressive, die eine Therapie schon darum nicht beginnen, weil sie aufgrund ihrer Krankheit glauben müssen, dass ihnen keiner helfen kann und sie tot besser dran wären - was keineswegs gesagt ist…
Naja, es gibt ja immernoch Regeln bei der Sterbehilfe und in Akutphasrn einer Depression ist es gar nicht erlaubt und Therapien müssen natürlich auch stattgefunden haben.
Es geht auf der Pro- Seite um austherapierte Menschen mit anhaltendem reflektieren Sterbewunsch.
Ebenfalls ist eine Sterbehilfe die nur von Angehörigen angestrebt wird, nicht möglich.
 
Es geht auf der Pro- Seite um austherapierte Menschen mit anhaltendem reflektieren Sterbewunsch.

In dem Fall ist es (für mich) tatsächlich unstrittig.

Ich habe vielleicht ein paar Mal zu oft von älteren Nachbarn bzw. Nachbarinnen mit noch älteren, idR pflegebedürftigen und meist auch dementen Angehörigen gehört, dass sie sich „andere“ Regeln wünschen würden - teils mit der Aussage, der Pflegebedürftige selbst würde halt nichts mehr mitkriegen und sei darum ganz zufrieden, aber das sei ja „kein Leben so“.

Zitat einer direkten Nachbarin: „Sie haben es so gut, dass Sie ihren Hund einschläfern lassen können, wenn es nicht mehr geht!“ :uhh:

Ich weiß nicht, wie man sicherstellt, dass nicht auf diese Weise ein Sterbewunsch projiziert wird, wo keiner ist - aber ich halte das auf jeden Fall für nötig und finde darum gut, dass es gemacht wird.
 
in Akutphasrn einer Depression ist es gar nicht erlaubt und Therapien müssen natürlich auch stattgefunden haben.

Ja, aber genau das ist hier doch der Punkt!

Die Betreffende war depressiv und „akzeptierte“ keine Therapien mehr.

Ich finde das auch hier nicht so einfach zu entscheiden.

Klar sind manche depressiven Sterbewilligen hoch reflektiert.

Und es gibt sicherlich auch welche, deren Leidensdruck immens ist, weil einfach nichts grundlegend hilft.

Aber du kannst doch nicht einen Fall posten, wo jemand aufgrund von Depressionen Sterbehilfe möchte, und mir dann mit der Anmerkung, das sei sowieso nicht erlaubt, mehr oder weniger sagen, meine Anmerkung ginge am
Thema vorbei.

Das Problem mit den stattgefundenem Therapien ist: man muss die auch wollen. Viele Depressive wollen aber keine Therapie, weil sie überzeugt sind, die helfe nichts, und arbeiten dann nicht mit.

Woran liegt es dann, dass die Therapie „nicht hilft“?

Es ist wirklich nicht so einfach.
 
Aber du kannst doch nicht einen Fall posten, wo jemand aufgrund von Depressionen Sterbehilfe möchte, und mir dann mit der Anmerkung, das sei sowieso nicht erlaubt, mehr oder weniger sagen, meine Anmerkung ginge am
Thema vorbei.
Hä? Akutphase war das Stichwort.
 
Das Problem mit den stattgefundenem Therapien ist: man muss die auch wollen. Viele Depressive wollen aber keine Therapie, weil sie überzeugt sind, die helfe nichts, und arbeiten dann nicht mit.

Woran liegt es dann, dass die Therapie „nicht hilft“?
Bist Du auch jemand der Krebskranken sagt, dass sie halt kämpfen müssen?
 
Es gibt Depressionen, die nicht oder nur unzureichend auf Behandlungen reagieren. Für die Betroffenen ist das die Hölle.

Ich sehe aber das Problem, dass es schwierig ist, entscheiden zu müssen, ob in so einem Fall Sterbehilfe die Lösung sein kann oder ob nicht doch eine Therapie helfen könnte.
 
Zu früh abgeschickt: Was ich nicht richtig finde, ist Sterbehilfe, die die "Standards" nicht entsprechend einhält.
 
Drei missglückte Selbstmordversuche und ein angekündigter, warum sollte man so jemanden partout zwingen wollen weiter zu leben, speziell wenn viele Jahre erfolglose Therapien vorausgingen.
Ich finde es erst dann schlimm wenn Unbeteiligte involviert werden, z.B. als Unfallopfer von einem Geisterfahrer, Lokführer, Passanten die zufällig an der Stelle wo jemand sprang vorbeikommen, Rettungskräfte.
Ich wohnte früher am Haderner Stern, habe zwei Suizide / Sprünge vom Hochhaus mitbekommen, eine alleinstehende Dame und ein Nachbar den ich vom Gassi gut kannte. Er hat seine Frau, seinen Sohn im Grundschulalter und seine Mutter, die im selben Haus einen Friseursalon hatte, mit dieser schrecklichen Situation alleine gelassen dort weiter wohnen und arbeiten zu müssen.
 
Ich hab letztens von einem depressiven Teenager in den Niederlanden gelesen, der einen Sterbehilfewunsch geäussert hat und dem auch nachgekommen worden ist. In den Niederlanden ist das neuerdings erlaubt, bei unter 16jährigen mit Erlaubnis der Eltern.
 
Bist Du auch jemand der Krebskranken sagt, dass sie halt kämpfen müssen?

Wie kommst du darauf?

Ich verlange überhaupt nichts von irgend jemandem, und ich werfe auch niemandem etwas vor - auch den depressiven Patienten nicht.

Ich hatte ausreichend Krebskranke in meinem Umfeld und ne ganze Latte depressiver Verwandter - was ich geschrieben habe, habe ich beobachtet. Und zwar ohne jede Wertung.

Ich finde es extrem schwierig, das irgendwie zu werten, weil ja diese Hoffnungslosigkeit ein reguläres Krankheitssymptom ist.

Man kann also in dem Fall eigentlich natürlich nicht sagen: “Würde X sich mal aufraffen, wäre alles nicht so schlimm.“

X kann das ja eben nicht. Die Chance, dass es X mit Medikament A besser ginge, ist aber andererseits reell.

Wir also entscheiden?
 
Dann gehört ein Versuch der Behandlung mit Medikament A eben zur „Zulassungsvoraussetzung“ für einen Suizid. Und wenn nach X Wochen der Sterbewunsch immer noch vorhanden ist, muss man das dann akzeptieren. Muss man ja zwangsläufig auch, wenn derjenige vor den Zug springt.
 
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