Wölfe werden weitestgehend Kämpfe vermeiden, denn diese sind kräftezehrend und tragen ein Verletzungsrisiko in sich.
Wir können nur vermuten, ob der einzelne Wolf in der jeweiligen Situation der
innerartlichen Auseinandersetzungen so eine konkrete Überlegung anstellt. Oder ob schlichtweg das von der Natur vorgegebene und sicherlich durch Selektion verfeinerte Kommunikationsrepertoire die körperlichen Kämpfe entbehrlich machen.
Zwischenartlich stellt ein Wildtier diese "Überlegungen" ganz sicherlich an. Vertreibe ich einen Bären von meiner Höhle? Wenn ich Welpen dort habe? Wenn ich keinen Nachwuchs habe? Vertreibe ich ihn von einem erlegten Beutetier? Wenn ich dringend auf Nahrung angewiesen bin?
Der Wolf wird jetzt da nicht so eine Pro - Contra - Liste anfertigen, aber irgendwelche Gedanken dazu wird er sich machen. Chancen und Risiken abwägen.
Unsere Hunde sind dazu prinzipiell m.E. genauso in der Lage und viele ursprünglichen Verhaltensweisen sind bei dem einen oder anderen mehr oder weniger noch da:
die Mutterhündin, die keinen fremden Menschen geschweige denn andere ... auch bekannte Hunde! - an der Wurfkiste duldet.
Der Welpe, der an der Futterschüssel knurrt.
Der Rüde, der Geschlechtsgenossen als Konkurrenten ansieht.
Der Hund, der am Grundstückszaun bellt und dem Briefträger den zutritt verwehrt.
..... und siehe da, alles "Problemhundeverhalten"!!
.... leider erst seit etwa 10-20 Hundegenerationen ... was ein zusätzliches Problem darstellt!! Davor hieß es, ein guter Hund lässt keinen auf den Hof, eine gute Hündin lässt erst ab der 5.-6. Woche fremde an die Welpen, Rüdenauseinandersetzungen sind normal.
Und dann haben wir Menschen ja auch noch jahrhundelang an den Genen rumgefummelt, um bestimmte Verhaltensweisen zu verstärken und andere zu verringern. Und es wurde dann ausschließlich aufs Ergebnis geschaut .... passte es, war es gut und der Hund durfte sich weiter fortpflanzen,... passte es nicht, wars das!
Der Terrier wurde an den Fuchs- oder Dachsbau gesetzt und entweder der brachte das Tier raus, irgendwie, oder er selber hat es nicht überlebt! ... und da wundern wir uns, dass terrier kompromisslos vorgehen?