Natalie schrieb:
Mich würde interessieren, was Herr Ehrmann damit meint, dass *Hunde bei Kindern auch ganz anders zubeißen als bei Erwachsenen*? Haben Hunde für solche Fälle immer ein Ersatzgebiss dabei?
Ich würde die Aussage von Herrn Ehrmann in dieser Form zwar nicht unterschreiben, aber ich denke ich weiß, was er meint:
"Kinder sind jener Teil der Bevölkerung, der am häufigsten Opfer von Hundeaggressionen wird. Wenn ein Kind von einem Hund gebissen wird, sind die Verletzungen meist deutlich schwerer als bei einem Erwachsenen. Mehr als die Hälfte aller Hundebisse entfallen auf Kinder, und in 26% dieser Fälle (aber nur bei 12 % der Erwachsenen, die gebissen wurden) ist eine medizinische Versorgung notwendig. Die meisten Bisse mit Todesfolge werden bei Kindern registriert. Besonders Kinder zwischen 5 und 9 Jahren sind gefährdet. (www.dogbitelaw.com)"
Das Zitat stammt aus "Das Aggressionsverhalten des Hundes" J. O'Heare, animallearn. Er bezieht sich auf Statistiken aus den USA.
ist einen Besuch wert.
Kinder werden häufiger gebissen, weil sie sich (oft unter der Duldung von Erwachsenen, die ihre Hunde falsch einschätzen) den Hunden gegenüber sehr ungünstig verhalten. In drei von vier Fällen gehörte der Hund der eigenen Familie oder einem Freund des Opfers.
Die Verletzungen der Kinder sind tatsächlich im Schnitt schwerwiegender:
Zum einen ist es so, dass Kinder häufig ins Gesicht gebissen werden. Das liegt wohl daran, dass Kindergesichter öfter auf Augen(Gebiss-)höhe von Hunden getragen werden, als die Erwachsener.
Zum anderen ist ein wichtiger Faktor bei der Hemmung von Aggression, die Angst vor der möglichen Gegenwehr des Kontrahenten, und die fällt bei Kindern geringer aus.
Die Aussage dieses Kinderschützers ist also nicht so ohne weiteres von der Hand zu weisen.
Ich finde, man sollte das ernst nehmen und versuchen diese Leute davon zu überzeugen, dass gebissene Kinder nicht die Opfer von „bösen“ Hunden sind, sondern von unwissenden bzw. leichtsinnigen Erwachsenen. Haben diese einen großen Hund falsch eingeschätzt, sind die Verletzungen schwerer als bei einem kleinen Hund. Ansonsten ist die Rasse irrelevant.
Ich sehe Herrn Ehrmann nicht als Gegner von Sokas. Im Gegensatz zu Stern und den anderen Blödblättern ist sein Ziel nicht Quote bzw. Auflage, sondern deckt sich mit dem von uns verantwortungsvollen Hundehaltern:
Weniger Bisse. Zur Zeit befürwortet der Mann ein unsinniges Gesetz. Das liegt u.a. bestimmt auch daran, dass die Gräben mittlerweile viel zu tief sind, um darüber hinweg noch sachliche Dialoge führen zu können. Das finde ich schade.
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