Gut, dann lasse ich mich mal auf dieses Abenteuer ein
Aber ich warne Euch .... ein einfaches Pro gibt es nicht
Als erstes also einmal mein persoenliches Ding:
Von Hause aus Metzgerstochter war der Verzehr von Fleisch und Wurst fuer mich lange Zeit etwas durchaus Uebliches.
Vor ca. 11 Jahren war ich jedoch nach laengerer 'Entwicklungszeit' soweit, dass ich mich diesem System von industrieller Tierhaltung und industrieller Schlachtung einfach widersetzen musste, da es gegen alles war, wofuer ich stand udn das konnte ich nicht laenger verdraengen.
Ich schwenkte also um auf Bio-Fleisch von oertlichen Bauern.
Und es wurde weniger und weniger ... nicht zuletzt, weil ich ein grosser Fan von Pferden, Kuehen und Schweinen bin und die Persoenlichkeiten von Huhn, Gans und Ente durchaus zu schaetzen weiss.
Meine Beziehung zu Fisch ist nicht so innig, aber die Art, wie sie industriell getoetet werden (ertraenken, zerquetchen, ersticken) war ebenfalls fuer mich indiskutabel.
Mittlerweilen identifiziere ich Fleisch mit 'Leichenteile' und bin nicht gerade entzueckt, wenn sich ebensolche bei mir auf dem Tisch befinden
.
Es waren also anfangs rein ethische Gruende, die mich zum Vegetarier werden liessen .... ich bekam diesen Spagat einfach nicht hin, gegen die Toetung von Hunden, Katzen und Pferden zu sein und mir im naechsten Moment ein Steak reinzuziehen (mit den Bildern der Schlachtung und dem ganzen Elend zuvor vor Augen).
Und je mehr ich mich gedanklich mit Vegetarismus und Fleischkonsum beschaeftigte, um so mehr Probleme der Tierindustrie wurden mir immer bewusster, einfach mal ein paar Schlagworte ohne Anspruch auf Vollstaendigkeit (die meisten Sachen sind ja eh bekannt)
- prophylaktische Behandlung mit Medikamenten, was bspw. zu Antibiotika-Resistenzen auch beim Menschen fuehrt
- Zufuehrung von Hormonen
- Fuetterung von 'Hochleistungsfutter' (genmanipuliert?)
- dauerhafte Stresshormonausschuettungen (insbesonders vor der Schlachtung, was lange Transportzeiten zu den Schlachthaeusern ausloest, sollte auch nicht unberuecksichtigt bleiben)
- keine Achtung, kein Respekt vor dem Lebewesen, dass sein Leben laesst, um von uns verspeist zu werden
- keine Beruecksichtigung seiner Natur, seiner Interessen, seiner Intelligenz ... sie werden nicht artgerecht gehalten ... im Gegenteil ... sie sind chancenlos und haben kaum eine Lobby
- die entstehenden Umweltprobleme durch den ungezuegelten Fleisch-/Fischkonsum sind immens ... Klimakiller Nummer 1!
- Ausloeser von Hungersnoeten in dritte Welt Laendern
- indirekter Anlass fuer Kinderpornografie/Kinderprostitution/Kinderarbeit
und .. und ... und ...
Entschuldigt die etwas laengere Asusfuehrung, aber das ist mein Hintergrund, der sicherlich zur vegetarischen Hundefuetterung beigetragen hat.
Seit ca. 10 Jahren bin ich nun also Vegetarierin, ohne etwas zu vermissen, aber auch ohne zu missionieren (ist eh sinnlos
).
Meine Hunde sind 'erst' seit fuenf Jahren Vegetarier und es war auch nicht so, dass ich sagte: ich bin V. also sind es die Hunde auch!
Wie es dazu kam, habe ich in dem Barf-Bilder Thread erzaehlt.
Natuerlich war es Anfangs Neuland und ich war sehr unsicher, ich war ja auch die 'konventionelle' Fuetterung gewohnt.
Aber meine Vorbehalte gegen Fleisch als menschliches Nahrungsmittel liessen mir natuerlich auch bei den Hunden keine Ruhe!
Was tut man also: man geht in's Web und liest. Also habe ich gelesen.
Meistens Argumente dagegen, wobei die Argumente ja meistens eigentlich keine Argumente waren, sondern festzementierte Statements.
Dann habe ich mir die Meinungen zu TroFu/NaFu (nicht vegetarisch) durchgelesen und damit verbunden die Diskussionen ueber jeden einzelnen Prozentpunkt eines jeden einzelnen Bestandteiles.
Das war nichts fuer mich, holla, so einen Aufwand wuerde ich noch nicht einmal fuer mein Kind betreiben!
Ausserdem bekam ich den Eindruck, dass das mit den Prozentpunkten nur wichtig sein kann, wenn man staendig ein-und dasselbe TroFu/NaFu fuettert ... hmmm ... neee ...
Ausserdem die Undurchsichtigkeit, was nun wirklich verarbeitet wird!
Wenn man schon nicht davor Halt macht, Kinder, alte Leute, Schwangere mittels Gammelfleisch zu gefaehrden (oder aktuell in China mit Gift in der Nahrung Babies umzubringen), warum dann den hundefutterproduzierenden Firmen vertrauen mit dem, was da verarbeitet wird??
Und selbst das Fleisch, dass verarbeitet wird, es ist doch mindestens so belastet wie das 'hochwertige'
, fuer den menschlichen Verzehr zugelassene Fleisch !
War Barf eine Alternative? Diesem Thema habe ich mich (mittlerweilen immer selbstverstaendlicher vegetarisch fuetternd) voller Hoffnung zugewandt.
Hier kann man doch selbst bestimmen, was fuer ein Fleisch zugesetzt wird!
Hmmm ... mal abgesehen von den verschiedenen Standpunkten, ob nun 20%, 30%, ... 60%, 80% Fleisch mit allen Variantionen dazwischen das NonPlusUltra ist, blieb da immer noch das Beschaffungsproblem und meine Zuneigung zu den 'Schlachttieren'.
Also Kalb und Lamm ging ja schon mal garnicht ... das ist fuer mich Kindermord! kaninchen ... hey, ich hatte zu der Zeit zwei suesse, zugelaufene Muemmelmaenner im Stall sitzen! Kueken? a) Babymord und b) das wie!!! Zuviele Filme darueber gesehen!
Aber auch die ausgewachsenen Tiere ... im Versand kaufen? Nee ... da habe ich ja auch das 'kontaminierte' Fleisch. In der Umgebung beim Bauern ... uiuiui ... ein Blick in die Staelle liess mich gruselnd zusammenschauern. Bio-Bauer ... durch Umzug mittlerweilen ca. 80 km entfernt
...
Und immer noch fuetterte ich vegetarisch! Ohne Tabellen .. gibt es nicht, also tue ich das, was ich auch versuche fuer mich zu tun: abwechslungsreich ernaehren, um damit Defiziten vorzubeugen.
Angst vor Getreide? Nein!
Meine bisherigen Fragen, wo denn die wissenschaftlichen Studien zu finden sind, die da besagen, dass Getreide so schaedlich ist, sind auch noch nicht beantwortet worden
.
Auf meine Wauzels (mein eigener kleiner Feldversuch sozusagen
) hat es auf jeden Fall keinen negativen Einfluss! Vielleicht liegt es aber auch an der Vielfalt und Abwechslung der Ernaehrung?!
Noch idealer waere es natuerlich, wenn nun auch das Gemuese nicht kontaminiert und umweltschaedlich angebaut werden wuerde. Dieses Manko kann man leider nur zu einem Teil ausgleichen!
Fazit:
- die Hunde sind gesund, agil und im Lack
- die prognostizierten Probleme, Krankheiten, Mangelerscheinungen sind in den vergangenen fuenf Jahren nicht aufgetreten
- das Fell bspw. ist besser geworden und durch die Fellwechsel kommen wir jetzt auch ganz zuegig
Fuer mich positiv:
- keine moralischen Probleme
- ich weiss, was sie nicht bekommen (Antibiotika, Hormone, etc.)
Fuer mich negativ:
- die meisten finden mich ganz schoen dov