@carenina
Nö. Das finde ich nicht.
Eine Aussage wie:
sabsi schrieb:
Jegliche Patentrezepte und Allgemeinplätze haben in der Hundeerziehung, speziell dann, wenn es um Problemverhalten geht, nichts zu suchen.
Ist sicher nicht pauschalisierend. Und ich denke, vermutlich meinte sie weniger dich als den einen oder anderen Kandidaten, der sich nach dir noch zu Wort gemeldet hat.
Aussagen wie: "Wenn mit dem Hund gearbeitet wird und man zur Hundeschule geht, ist sowas alles nicht nötig" verraten eigentlich nur eins: Die relative Unerfahrenheit desjenigen, der das schreibt.
(Und der oder die übrigens sehr dankbar sein sollte, dass es bei ihm oder ihr alles nicht nötig ist!)
Aber nun zum eigentlichen Thema:
Nudge schrieb:
Vielleicht schaltet Paul in solchen Situationen aber auch einfach nur ab, so dass er eben gar nicht in der Lage ist, etwas aus der der direkten "auf den Rücken dreh" Situation zu lernen und auch keine "negative" Verknüpfung (Frauchen dreht durch, wenn andere Hunde da sind ...) daraus folgt.
Das zum Beispiel ist bei meinem Hund ganz sicher so. Den hab ich ja auch nur "gelegt", wenn er völlig ausgetickt ist und kaum noch zu halten war, oder aus anderen Gründen anfing, in der Gegend rumzuschießen wie ein Knallkörper, und gar nicht mehr ansprechbar war... Karins (pixelstalls) Beschreibung trifft es ganz gut: "Bis der Blick wieder normal ist" - und dann sprang er meist auf, schaute sich völlig verwirrt um, nach dem Motto: "Was ist passiert, und wie bin ich hierhin gekommen?", hat sich einmal geschüttelt, nochmal geschaut, ob ich noch da bin, oder wo der Anlass seines Ausbruchs steckte, und das Thema war durch.
Der hat aber, wie weiter oben geschrieben, nichts daraus gelernt - weil er es gar nicht mitgekriegt hat, was passiert ist, oder dass ich es war, die ihn in diese Lage gebracht hat.
Zu wiwwelle kann ich nur sagen: Wenn der Hund dieses Signal (Schnauzengriff, einmal runter drücken) besser versteht als akkustische Kommunikation, entweder, weil er "zu oft angebrüllt wurde", oder vielleicht auch gar nicht gut hört (also, im physiologischen Sinne) - dann ist es dem Hund gegenüber nicht unfair, es anzuwenden. Sondern es gibt ihm die Chance, zu verstehen, was er tun soll. Und er kann es beim nächsten Mal richtig machen.
Wenn wir davon ausgehen, dass wiwwelle den Hund weder schlägt noch anschreit, noch wie Budges (oder ich) auf den Rücken dreht und sich draufsetzt, sondern lediglich über den Schnauzengriff und kurzes zu Boden Drücken zurechtweist, finde ich das jetzt nicht grade soo dramatisch, und auch nicht "mittelalterlich".
Gut, das mag Geschmackssache sein - und ich habe ja eben auch einen Hund, der akkustisch aufgrund seiner Behinderung nicht immer zu erreichen ist (und dazu
nicht richtig sieht) - von daher habe ich mit Signalen, die über Leinen-/Körperkontakt laufen (und damit meine ich
nicht nur "Umwerfen", "Draufsetzen", "Rucken"
) halt sehr gute Erfahrungen gemacht und stehe denen nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber.
LG,
Lektoratte