ich finde es so schlimm, wenn man dann die Wurfkette zwischen die Beine wirft, und es kommt keine Reaktion mehr kommt. Eher die Reaktion
-- Freibrief zum Schiessen ---
Naja, dann ist es halt wirklich nicht das Richtige für dich und deinen Hund.
Ob es daran liegt, dass "die Methode generell nicht funktioniert", oder daran, dass bei dir das Timing für deinen Hund nicht stimmt, ist doch völlig unerheblich.
Der Abbruch durch ein aversives Signal (Ruck, Kette, Zischgeräusch, Wasserpistole, "nnnneinnnn!") ist eine Methode von vielen, aber nicht notwendigerweise die einzig Wahre.
Wenn dieser Trainer
dir weder erklären noch zeigen kann, worauf es ankommt (Dalmi schrieb ja, der Mensch könne nicht so gut erklären - das spricht für mich gegen ihn), sodass
du das nicht umsetzen kannst, was er macht, und (vermutlich korrekterweise) den Eindruck bekommst, wenn DU das machst, wird es immer schlimmer - dann kann der Mann so fähig sein wie er will - für
dich ist er nicht der richtige Trainer.
Sowas gibt es, es muss nichts mit genereller Fähigkeit oder Unfähigkeit von einem von euch beiden zu tun haben, aber in diesem Fall solltest du dir einfach jemand anderen suchen. Weg mit Schaden.
Es nutzt dir Null, wenn du weißt, bei jemand anderem funktioniert diese Methode. Bei
dir muss sie funktionieren, und wenn du das nicht umsetzen kannst, weil du zu langsam bist, oder auch einfach nicht dahinterstehst und darum Probleme damit hast, es überhaupt zu tun... - dann lass es.
Es bringt dich nicht weiter, dort noch hinzugehen, und deinen Hund auch nicht.
Ich hatte mit meinem Hund exakt das gleiche Problem bei einem anderen Trainer. Ich halte generell von dem Mann nach wie vor recht viel und habe ihn auch schon verschiedentlich weiter empfohlen.
Aber: Er kann (zumindest mir) auch nicht erklären, was er macht, so dass ich es verstehe.
Und er war sich damals so sicher, dass er genau weiß wie jeder Hund tickt, dass er meinen Hund komplett falsch eingeschätzt hat. - Mich übrigens auch, aber der Hund musste es ausbaden.
- So was passiert. Niemand ist unfehlbar. Ich würde zu diesem Menschen nicht mehr gehen, weil ich ihn nicht verstehe, wenn er mir was sagt. Der könnte auch chinesisch oder bayrisch reden, wär völlig egal.
Zig andere Leute verstehen ihn aber und können von dem profitieren, was er sagt.
Fazit: Manchmal passt es einfach nicht.
Diese Aussage: "Wenn er seinem Hund alle 2 Wochen die Kette auf den Hintern werfen muss, damit er sich an das gelernte erinnert, ist er ein schlechter Trainer" möchte ich auch ungern so stehenlassen.
Denn ob er ein schlechter Trainer ist oder nicht, hängt doch schwer von dem Hund ab.
Es gibt durchaus Hunde, da ist das notwendig - in der Regel sind das solche, die bei Otto-Normalhundebesitzer entweder nicht alt werden oder nicht führbar sind. Also sehr starke Hunde.
Wenn er so ein Typ ist, der gern markige Sprüche macht (micht nervt sowas ja, aber es gibt Leute, die fühlen sich dann gut aufgehoben), wollte er damit vermutlich nur sagen, dass er einen so starken Hund führt, dass das notwendig ist.
Oder er wollte dir einfach mitteilen, dass, egal was du machst, Konsequenz das A und O ist. Wirf die Kette richtig oder gar nicht, Wirfst du sie zu oft halbherzig und dann mal wieder nicht - kann es passieren, dass sie sich tatsächlich abnutzt. (Kann natürlich auch sonst passieren - auch unbeabsichtigt, wenn es halt mit dem Timing nicht hinhaut. Und wenn du da Probleme hast, solltest du tatsächlich dich nicht auf eine solche Methode stützen. Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede. Timing kenn ich nur aus Büchern...
)
Ich hab mich ja schon von 50 m Sichtkontakthund auf 10 m runtergearbeitet, aber mehr geht leider nicht.
Was heißt hier "leider" - das ist doch super!
Da arbeiten manche Leute ihr Leben lang dran und es klappt immer noch nicht.
Die Gefahr ist einfach, daß wenn der Hund hier schon nicht mehr reagiert, man mit anderen Strafreizen anfängt zu arbeiten und da denke ich, waren meine Vorgänger am Werk. Also war doch die Verknüpfung von Anfang an immer verkehrt, seh ich einen Hund, kommt ein Strafreiz. Ich dachte auch, daß es ein Unterschied ist, ob man die Kette vor die Füße knallt oder auf den Po wirft, ist es aber leider nicht und das find ich traurig.
Vermutlich kommt sie einfach zu spät, oder der Hund dreht so schnell so hoch, dass es gar nicht mehr geht.
Was aber sehr positiv war, und da bin ich Marcel sehr dankbar dafür, daß ich den Hund die halbe Körperlänge nicht vorlaufen lassen darf, er muß exakt auf meiner Kniehöhe laufen, da habe ich schon den Eindruck, daß er dadurch sicherer geworden ist, allerdings geh ich jetzt meistens zu Fall, wenn ich eine Hundebegnung auf Biegen und Brechen üben will und er dann doch schießt.
Ehm entschuldige, wenn ich mal ganz entgeistert frage - warum in aller Welt machst du das?
Das ist
absolut kontraproduktiv.
Glaub mir einfach, es hilft nichts, etwas auf Biegen und Brechen zu üben. Und schon gar nichts hilft es etwas, dann auf Biegen und Brechen Schema F und Bei Fuß gehen durchzuziehen.
Du kannst, musst und sollst deinem Hund in einer solchen Situation Sicherheit vermitteln - was du aber nur kannst, wenn du selbst dich sicher fühlst und die Lage absolut im Griff hast.
Was du nicht kannst, wenn du den Hund so führst, dass du weißt, der wirft dich bei einer solchen Gelegenheit um.
Lass ihn lieber seitlich absitzen, stell dich davor oder halt ihn gut am Halsband und an möglichst kurzer Leine fest, damit das auf keinen Fall passiert.
(Kurze Leine? Heißt es nicht immer, die Leine muss locker sein, damit sich keine Spannung auf den Hund überträgt???? - Ja, stimmt. Aber was macht man, wenn der Hund schon auf 50 m auf 180 ist? Soviel Spannung kann man gar nicht wegnehmen, wie der aufbaut. In so einem Fall hat die lange, lockere Leine nur eine Auswirkung. Hundi hat genug Wegstrecke, um beim Schießen so richtig schön Tempo drauf zu kriegen und dich von den Füßen zu holen. - Also: Leine eher kurz, ohne den Hund zu strangulieren. Wär mein Tipp.)
Du hast alles im Griff, dann kannst du auch gleich ruhig bleiben und musst dich nicht aufregen.
Was für einen Hund hast du denn eigentlich?
Übrigens: Dalmis Beispiel mit der Autobahn trifft es eigentlich ganz gut, und das Konzept: "Wir bauen eine Umleitung" funktioniert tatsächlich, auch wenn es etwas dauert.
Wenn du an diesem Lernzkonzept Interesse hast, wende dich doch mal an Ute Blaschke-Berthold und Dieter Degen von cumcane. Die machen gelegentlich auch Praxisseminare in Süddeutschland (eigentlich sitzen sie bei Bonn).
Ich könnte mir vorstellen, dass ihr Ansatz bei eurem Problem genau das Richtige ist. (Sind auch beide sehr nett.) Mit Ketten geworfen wird da, soweit ich weiß, überhaupt nicht. Die machen recht viel über konditionierte Entspannung.
Ich war da noch nie, aber ich wär mal fast dagewesen...
(Mir kam die Schwangerschaft dazwischen, und jetzt ist der Spacko sehr krank, und es hat sich mittlerweile fast erübrigt. Es lag also nicht an den beiden, dass ich es nie geschafft habe.)
So - dann erstmal viel Glück und Erfolg und alles Gute!
Lektoratte