Eben, niemand ist als Meister vom Himmel gefallen.
(Und manchmal fallen sogar Meisterflieger noch vom Himmel, soll's alles geben.
)
Das mit dem Flug finde ich auch extrem unglücklich, aber es ist, wie es ist.
@CharlotteB
Dass du zu schnell zu viel erwartest, haben dir ja schon mehrere Leute geschrieben. Das sehe ich auch so. Ich sage aber auch ganz klar: Bei meinem ersten ganz allein eigenen Hund ging es mir ganz genauso. Ich hatte mich gut informiert, ich wollte alles richtig machen, ich hatte so viel gelesen und ja auch gewiss alles verstanden...
Und dann... Aufschlag Realität.
Was mir zB damals nicht klar war, war, was "Ein Hund lernt durch Wiederholungen" bedeutet.
Ich dachte: Nach 5, 6, 8 mal ist dem durchschnittlich intelligenten Hund klar, was ich von ihm erwarte, und er tut, was er soll. Nicht an der Leine ziehen zB. - Okay, vielleicht auch 20.
Mir war nicht klar, dass von
hundert, zweihundert, dreihundert Wiederholungen gesprochen worden war, die sich bei Dobermännern mit Erbsenhirn je nach Tagesform verfünf- bis verzehnfachten... (und meiner hatte, wie sich letztlichh herausstellte, nur ein
halbes einwandfrei funktionierendes Erbsenhirn, weswegen wir bestimmte Dinge letztlich nie gemeistert haben... )
Also probierte ich alles 5, 8, 20 Mal, fand mich wahnsinnig geduldig, und probierte dann was anderes, denn "Es klappte ja nicht!"
Ergebnis nach wenigen Wochen: Halbes Erbsenhirn total verwirrt, "Frauchen" total frustriert, Trainer letztlich ratlos, "Frauchen" unzufrieden, weil sie nicht verstanden hatte, was Trainer meinte, wenn er von "Inkonsequent" oder "zu kurzfristig" sprach...,. schließlich hatten wir ja alles soooo lange geübt...
Später, als ich
das dann immerhin ansatzweise begriffen hatte, folgte der nächste Fehler auf dem Fuße... weil man ja nicht ständig alles immer wieder umschmeißen sollte, um den Hund nicht zu verwirren, habe ich auch an Trainingsansätzen viel zu lange festgehalten, von denen mir eigentlich nach Bauchgefühl klar war, dass sie weder mir noch dem Hund was bringen... das war dann auch wieder falsch...
Ich habe unglaublich viele Fehler gemacht, und ich denke, das ist normal, solange man nicht herumsitzt und gar nichts tut, wenn man eben nur ein gesundes Halbwissen über ein neues Thema hat, wenn überhaupt. Und mein Hund hat nicht alle davon so gut toleriert wie deiner bis jetzt, aber er hat mir doch erstaunlich viele verziehen.
Es war mühsam, sicher für beide Seiten manchmal schmerzhaft (für mich auf jeden Fall), aber es hat sich für mich gelohnt.
Letztenendes musst (und wirst) auch du diesen Weg genauso machen - und ich denke, wenn dir jemand dabei auf den richtigen Weg hilft, ist das gut für euch beide. Also, für dich und deinen Hund.
Ich denke, wir antworten hier alle nach bestem Wissen und Gewissen, aber letztlich hat jeder andere Hunde gehabt und andere Erfahrungen gemacht... sodass die Antworten sehr unterschiedlich ausfallen können. Welche davon für dich die beste ist, wissen wir nicht, und wenn du sie alle nacheinander ausprobierst, fängt dein hund vielleicht irgendwann zu schielen an und läuft Schlangenlinien, weil das Hirn gerade auf Notstrom geschaltet wurde...
Also: Versuch, es etwas langsamer angehen zu lassen. Deine Fernziele finde ich gut - nur der Zeitrahmen ist vermutlich extrem optimistisch gedacht.
Mit dem Fliegen ist es schwierig. Ich gebe aber zu bedenken, dass ein gefestigter, angekommender, stabiler Hund mit einer festen Bindung an seinen Besitzer es vermutlich nicht halb so stressig finden wird, zu fliegen, wie der gerade erst bei dir neu angekommene, noch mit seinem neuen Leben ringende Halbwüchsige, der dieses Mal den Flug mitgemacht hat.
Oder anders gesagt: Wenn der allgemeine Stresslevel gesunken ist (und der dürfte dieses Mal allein wegen des Umzugs und auch wegen deines Programms recht hoch gewesen sein), kann es sein, dass der Hund mit etwas Hilfe, etwa durch Zylkene (ein Molkenprotein - wird auch bei Silvesterangst gegeben) o.ä., oder mit Bachblüten (Rescue-Tropfen) ganz gut durch den nächsten Flug kommt!