Hallo!
Mischka sitzt ja im TH. Ich habe gar nichts versucht, habe sie mir gestern lediglich angeschaut, weil wir auf der Suche nach dem vierten im Bunde sind. Da sie mich rein optisch vom Bild angesprochen hat, wollte ich sie mal in live erleben.
Mit Futter wurde es auch probiert. Mit dem besten das es gibt. Sie hat das nicht interessiert. Wie die Person kurz den Auslauf verließ und kurz darauf zurück kam war das Futter alle.
Sie ist halt extrem Scheu.
Futter ist überhaupt
DER Weg um bei scheuen Tieren eine Vertrauensbasis zu schaffen.
Aber auch da muss man es richtig machen und sich wirklich täglich die Zeit nehmen (am Besten nimmt man sich ein gutes Buch mit ).
Kurz den Auslauf verlassen geht eben nicht und wenn es doch
ausnahmsweise mal sein muss, geht das Futter mit.
Natürlich wartet der Hund darauf dass die Person weggeht um sich dann schnell den Bauch vollzuschlagen, deswegen darf es dazu erst gar keine Gelegenheit haben.
Außerdem sollte die anfängliche Distanz so hoch sein, dass das Tier sein Futter ohne weiteres zu sich nimmt und wenn man außerhalb des Geheges anfängt.
Von dieser akzeptierten Distanz arbeitet man sich langsam voran.
Wenn man sichirgend wann in Reichweite des Hundes befindet und es seine Mahlzeit aus dem Napf ohne Probleme frisst, kann man ab dem nächsten Mal damit beginnen ihm die Brocken in Ruhe zuzuwerfen und dabei die Wurfdistanz nach und nach etwas verkürzen.
Solange bis es irgendwann das Futter aus der Hand nimmt.
Wie gut das Futter ist, spielt keine Rolle, ich habe die besten Erfahrungen mit dem gewohnten Futter gemacht.
Besondere Leckerbissen nehme ich immer erst dazu, wenn das Tier mir aus der Hand frisst oder anfange zuzuwerfen, aber auch nur dann.
Wichtig ist, dass man Ruhe ausstrahlt, sich nicht frontal sondern seitlich zum Tier setzt und es keinesfalls anstarrt, anfangs am besten überhaupt nicht hinschaut, dadurch fühlt es sich viel weniger bedroht.
Und man muss sich bewusst machen, dass die Kontaktaufnahme vom Hund ausgehen muss, nicht vom Mensch, die Belohnung folgt dann mit dem Futter.
Hat man eine Entfernung erreicht bei der das Tier das Futter nichtmehr aufnehmen will, geht man wieder auf die Entfernung davor zurück, auf die man gerade noch so akzeptiert wurde und baut das erstmal aus, wartet also etwas länger bevor man sich in noch kleineren Schritten und noch langsamer annähert.
Zusätzlich kann man das Futter auch einfach mal wieder mitnehmen, eine Mahlzeit auslassen und dann wieder auf der gleichen Entfernung anbieten.
Wenn ein Hund gut genährt ist macht es nichts wenn er mal ein, zwei Tage lang nichts zu fressen bekommt.
Alles mal ein bißchen versuchen bringt einen natürlich nicht weiter.
Auch wenn dann, politisch um korrekt zu sein, erwähnt wird das es ja in extremeren Fällen eine Option wäre.
Wie extrem müssten dann diese Fälle sein? Und besteht da dann nicht auch die Möglichkeit auf noch extremere Fälle?
So extrem finde ich diesen Fall nicht, da ziehe ich meine Grenze noch nicht.
Liegt vllt daran, dass ich in Vergangenheit schon oft mit solchen scheuen Tieren gearbeitet habe und daher weiß dass es gut möglich ist, wenn man es denn richtig macht.
Political Correctness hin oder her, das interessiert mich nicht.
Wenn dem Hund jetzt noch beide Vorderbeine fehlen würden und man mit Prothesen anfinge zu therapieren, dafür hätte ich persönlich kein Verständnis mehr, aber nicht bei einem lediglich scheuen Tier, welches sich ansonsten scheinbar in guter Verfassung befindet, da könnte meiner Meinung nach eine andere Möglichkeit -statt dem Tod- gefunden werden.
Ich denke, dass man den Hund an den ein und anderen Menschen gewöhnt bekäme, so dass er zukünftig angstfreier weiterleben könnte und auch Lebensqualität hätte.
Nur geht das nicht so schnell wie man dort offenbar erwartet hat, dafür müsste sich jemand Zeit nehmen und mit Geduld wappnen und ohne Zwang an die Sache herangehen, durch den es zu den Beißvorfällen kam, die das sowieso schon nicht vorhandene Vertrauen noch einmal erschüttert haben.
Seit wann lässt sich ein Wolf sehr gut zähmen? Ist es nicht eher so, je älter sie werden um so *UN*handlicher werden sie? Einen Wolf wird man nie wirklich zähmen können...
Es stimmt natürlich dass, je jünger das Tier ist je besser funktioniert das Ganze.
Je älter das Tier ist umso schwieriger wird es normalerweise und der Erfolg wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht mehr so gravierend sein wie bei einem jungen Tier, aber die Möglichkeit eine Vertrauenbasis zu schaffen besteht trotzdem meist immer noch.
Ich wollte nur verdeutlich das Wölfe im Allgemeinen dem Menschen gegenüber zutraulich werden, im Gegensatz zu den oben angeführten Wildkatzen, oder vllt sollte man besser an den Menschen zu gewöhnen sagen.
Und wie auch bereits gesagt, Ausnahmen wird es sicher immer geben.
...ich bin nicht der Meinung das man diesen Hund therapieren sollte...aber....er kann auf einem geeigneten Grundstück durchaus eine gute Lebensqualität als Wildtier erlangen...sofern sich jemand mit der Betreuung von Wölfen oder Wolfsähnlichen auskennt...
Sowas fände ich auch eine gute Alternative, wenn man es möglich machen könnte.
Ich für mich frage mich jetzt warum man immer meint, einen Hund "glücklich" machen zu müssen indem man ihn "zähmt" und ihm menschliche Gesellschaft meint aufzwängen zu müssen, weil Hund ja nur auf dem Sofa glücklich sein kann.
Weil es dem Hund auf jeden Fall besser gehen würde, wenn er Zutrauen zum Menschen hätte, auch wenn er auf einem Gelände leben würde.
Hunde sind hochsoziale Wesen und ich denke dass der Hund wesentlich glücklicher wäre, wenn er zumindest ab und zu angstfreien Kontakt genießen dürfte.
In meinen Augen gibt`s für mich nur die Option diesem Hund ein ausreichendes Gelände zur Verfügung zu stellen mit Versteckmöglichkeiten, wenn er nur nachts rauskommen möchte... so sei es halt, und Sichtweite zu Artgenossen für den Anfang. Von Menschen würde ich ihn weitestgehend fernhalten bis auf eine einzige Bezugsperson anfänglich.
Bevor ich den Hund jetzt aufgrund nur der Schilderungen im Zwinger halten würde oder zwangstherapieren würde ich ihn eher einschläfern oder ganz einfache laufen lassen, so hart das auch klingt.
Ja, unter den Umständen wie er jetzt lebt sehe ich das ähnlich, da sollte sich wirklich umgehend etwas ändern, alles andere ist Quälerei.
Wenn ich mir vorstelle dass das arme Tier 5 Jahre lang in einem Zimmer vor sich hin vegetieren musste, weil es von nicht fachkundigen Menschen betreut wurde, da hätte man ihm wirklich lieber die Gnade erweisen und es einschläfern sollen, das ist kein Tierschutz in meinen Augen.
Allerdings halte ich eine vernünftige Gewöhnung an erstmal einen Menschen,
der auch weiß was er tut, für positiv.
Wie es bisher ablief ist es für mich ein Paradegbeispiel von zwar gutmeinenden Tierschützern, aber zu Lasten des Tieres.
Wie ihr Euch auch immer entscheidet, es sollte wirklich bald geschehen.
So ist es kein Zustand für das Tier denke ich, wenn ich mich dabei auf Deine Beschreibung stütze.
Alles Gute für die Süße.
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