Es gibt sicher Leute, die niemals ein Seminar besucht haben, niemals ein Buch gelesen haben, niemals Erfahrenen über die Schulter geschaut haben und aus dem Bauch heraus dennoch die richtigen Entscheidungen treffen was Hunde angeht. Allerdings dürfte der Prozentsatz dieser Menschen sehr gering sein. Sonst gäbe es nämlich gar nicht so viele Problemhunde.
Oder es ist genau umgekehrt. Weil zuviel gelesen wird und versucht wird das (oft genug auch noch falsch verstandene) Gelesene irgendwie in der Realität umzusetzen werden viele Problemhunde (oder das was man inzwischen dafür hält) erst geschaffen.
Die Frage ist jetzt: Was war zuerst da, die vielen Problemhunde oder die entsprechenden Hundebücher, -trainer.
Ich persönlich tendiere zu Letzterem. Schließlich macht es Sinn zuerst einen (vermeintlichen) Markt zu schaffen den man dann bedienen kann.
Was man an den überhand nehmenden Tutnixen, die vor niemanden Respekt haben und nie lernen konnten, was eine Individualdistanz ist, sehr gut sehen kann.
Die verlangen dann später, nach der Pubertät, evtl. nach Einzeltraining.
(Ansonsten bilden wir uns alle irgendwie weiter, auch Jan. Begriffe, wie Impulskontrolle, fallen einen z.B. nicht von selbst ein.)
Allerdings nicht weil sich die Halter zu viel an Lerninhalten und Informationen zumuten, sondern einfach, weil es mittlerweile fast dazugehört, eine Welpenspielstunde zu besuchen. Schließlich will man seinen Hund rundum glücklich sehen und der Trainer wird schon wissen, was er tut.
Nebenbei wird noch gelernt, dass ein Hund, unabhängig von Alter, Geschlecht und Rasse, unbedingt das Bedürfnis hat, mit jedem fremden Hund ausgelassen zu spielen oder zumindest Kontakt zu ihm aufzunehmen.
Früher wäre niemand auf solch eine Idee gekommen, zumindest bei uns zu Hause nicht. Da sind die Hunde in der Mehrzahl der Fälle einfach mit ihrem Hundehalter weitergelaufen, auch ohne Leine. Jeder Hund hatte ein paar Kumpels. Auf die wurde sich richtig gefreut und gut wars.
Hundehalter, die Problemhunde im TH abgeben und sich zuvor belesen haben, erlebte ich bisher kaum.
Evtl.wurde die eine oder andere Fernsehsendung angeschaut.
Ansonsten dass übliche wie
- Hund immer ignorieren, wenn er von selbst zum Kuscheln kommt;
- immer als erster durch die Tür gehen;
- Hund nie aufs Sofa lassen;
- Spiel muß immer der Hundehalter beenden
- …....
Habe ich leider gerade wieder gestern am Telefon gehört, bei Menschen, die sich schon Mühe geben mit dem Neueinzug.
Hinsichtlich der Umsetzung dessen, was ich lese, auf Seminaren höre usw., mache ich es ähnlich wie
@ccb.
Alles muß zum Hund und vor allem auch zu mir passen. Wenn ich mich verbiege, das wird nichts und meine Hunde merken es sowieso.