helki schrieb:
Mit konventionell meinte ich jetzt die agrarwirtschaftliche "Produktion" von Fleisch wie sie heute erfolgt (im Gegensatz zu Bio oder dem kleinen Hof, der alles selbst erwirtschaftet (sofern es so was noch geben sollte) quasi). Heißt das nicht "konventionelle Produktion"?
Da ich gelegentlich Beiträge für einen Landwirtschafts-Newsletter schreibe, kann ich guten Gewissens sagen: Ja. Wird zumindest gängigerweise so bezeichnet.
Wobei ich eher den "konventionellen Anbau" (mit Rückgriff auch chemische Pflanzenschutzmittel) kenne, im Gegensatz zum ökologischen oder nachhaltigen oder wwi...
Wie dem auch sei... Da wird ja auch in großen Mengen Soja gefüttert (für dessen Anbau nicht unerhebliche Flächen gerodet wurden/werden), das von sonstwo eingeflogen werden muss.
MWn mehr Mais. Aber der wird vielleicht auch teilweise von sonstwoher eingeflogen.
Ich fand (obwohl ich mit manchen Vegetariern auch so meine emotionalen Probleme habe...
) riminis Beitrag in keinster Weise bekehrend. Okay, vielleicht ein bisschen
belehrend, aber sie hat vollkommen Recht, was die besagten Missstände angeht.
Es kann nicht schaden, sich das gelegentlich bewusst zu machen.
Ich finde Alphas Einwurf zum Thema "Frutarismus" allerdings nicht ganz unberechtigt. Der Wassermangel durch Obst- und Gemüseanbau für den Export in Spanien oder auch Israel ist ein Riesenproblem!
Die Leute dort bewässern im großen Stil, um genügend Obst anzubauen. Sprich, sie entnehmen der Gegend dort Wasser. Dieses wird teilweise in Obst gebunden und exportiert, und hier verzehrt.
Das ist quasi "Wasserdiebstahl", denn dort fehlt es, und auch das, nicht nur der Klimawandel, trägt zur Verödung ganzer Landstriche maßgeblich bei.
Einige Infos zB hier:
Natürlich müsste man genau aufdröseln, was denn nun sinnvoller und nachhaltiger ist: Fleisch von vor Ort zu essen, oder importiertes Gemüse, dass Frutarier-Kriterien erfüllt, und ich kann mir vorstellen, dass das zumindest schwierig ist.
Auf einem Vortrag über nachhaltige Haushaltsführung, den ich mal arbeitstechnisch besucht habe, war ein entscheidendes Ergebnis eines Forschungsprojekts zB, dass jemand, der sehr ländlich wohnt und seine Produkte bei vielen verstreut liegenden regionalen Anbietern kauft (was ja an sich löblich ist) u.U. wegen der weiten Fahrtwege letztlich inklusive der eingekauften Waren mehr Energie verbraucht und eine schlechtere Umweltbilanz hat, als wenn er einmal in einen großen Supermarkt fährt und dort u.a. auch Flugware kauft.
Aber, wie gesagt: Das galt nur
unter Umständen und war extrem von der Gegend und den Fahrtwegen abhängig. Auch davon, ob er in dem Supermarkt dann Bio kauft oder nicht, und wo dieses Bio dann wieder herkommt usw usf etc pp.
Das Fazit der federführenden Professorin war in etwa: Wir haben nicht gedacht, dass es so kompliziert ist, und überdenken jetzt unseren Studienansatz nochmal. So richtig erfassen lassen sich wohl bestenfalls Teilaspekte.