Frutarier - vegan war gestern

klar wird konventionell so definiert, die Haarspalterei bezog sich auf den allgemeinen Begriff nicht auf deine Benutzung des gleichen. ich glaube, daß bei der Umweltbilanz keine riesigen Unterschiede zustande kommen würden, was Tiere angeht, weiß man nämlich was konventiell ist, bei konventionellen Obst- und Gemüseanbau sieht das schon ganz anders aus. Man muß Dinge nicht unbedingt einfliegen, damit sie schlecht für die Umwelt sind. Bei den Rindern zählt man ja auch nicht erst nach dem schlachten, man rechnet den ganzen Lebensweg.

Das Pendant zur Massentierhaltung sind riesige Monokulturen und mit ihnen Pestizide, Funghizide, Insektizide (die im übrigen nicht eu-standards entsprechen und die Leute vor ort krank machen) und nicht zu vergessen ein oftmals enormer Wasserverbrauch. Wenn du dir zb die momentane Auswahl an frischem Obst und Gemüse im Supermarkt betrachtest fällt auf, daß die Herkunftländer meist in wärmeren Zonen liegen, aber oftmals auch niederschlagsarm sind. der massive Wasserverbrauch für unsere Gelüste nach frischen Vitaminen sorgen dort für die Verwüstung ganzer Landstriche. Apropos frische Vitamine, durch lange Transportwege werden die Früchte unreif geerntet und sind damit recht vitaminarm.

Fleisch wird hierzulange meist regional vertrieben (den freak mal ausgenommen, der sein Rindfleisch nur aus Argentinien importieren will, aber den lassen wir mal aussen vor, ebenso wie den frutarier der nur Flugmangos zu sich nimmt ;)), ein Kuh darf einige Mal pupsen in der Zeit wo die Kiwi aus Neuseeland hier angekommen ist.

Aber ich will nichts beschönigen, natürlich sieht es bei der Viehwirtschaft nicht viel besser aus, ich hab eigentlich auch nicht zwischen beiden vergleichen wollen. Normale Fleischesser essen auch Obst und Gemüse. ;) Ob Vegetarier oder Fleischesser, je vielfältiger ein Speisplan ist, desto einfacher ist es auch auszuweichen auf bessere Produkte. und nun zurück zu dem komischen Kauz und warum ich ihn komisch finde.

Der Grundgedanke ist doch nichts zu töten, so wie die Buddhisten, die durchs Leben schlurfen um auch ja kein Tier umzubringen (wobei die aber hemmungslos Pflanzen essen) und gerade die haben auch einmal herausgefunden, daß Leben Leiden ist. Ich mag Leute, die nachdenken, aber ich mag es nicht, wenn sie nur bis zum Tellerrand gucken.

Er isst also keinen Kohlrabi, weil dabei die Pflanze umgebracht wird, kauft aber durchaus Pflanzenteile aus, ich sags mal so, wie er es wahrscheinlich benennen würde, wenn er ein wenig weiter denken würde, aus Massenpflanzenhaltungen. Es wurde auch mit keinem Wort erwähnt, ob er überhaupt mal eine Sekunde darüber nachgedacht hat, woher er seine Pflanzenteile für die keine Pflanze sterben mußte, bezieht und was das für die Umwelt bedeutet. Bei seinem Speiseplan kann er gar nicht von regionalen Produkten leben, nicht einmal größtenteils. Und da er auch nicht will, daß für seine Kleidung Pflanzen oder Tiere sterben müssen, trägt er dann lieber Produkte, die aus Rohöl gefertigt sind.

ach so, nun hätt ich fast die hardcore-fleischfresser vergessen. Ich persönlich kenn keinen der sich dafür regeln aufstellt, fakt ist aber, Fleisch gehört zu den Nahrungsmittel, die dem Körper an sich gut tun (ist natürlich wie mit allem in unserer Überflußgesellschaft, wir essen zuviele Zucker, zuviel Fett, zuviel(?) Fleisch) und deshalb gelüstet uns auch danach. Es ist also das Gegenteil von Frutarier, der sich benahe alles versagt und bestimmt auch mal Lust auf etwas hat, was tot ist, und sei es nur ein armer Salatkopf.

vll ist es ja auch der asketische Lebenswandel, der mir so gar nicht entspricht, aber mir bleibt der Frutarier eine äusserst suspekte Lebensform.

(sorry für die ellenlange Ausführung...)
 
  • 28. April 2024
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Hi alphatierchen ... hast du hier schon mal geguckt?
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ich lehn mich mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte mal (aus meinen wenigen Erfahrungen) daß die meisten Bauern den Mais noch selbst anbauen und zu Silage verarbeiten, aber so en Riesenhof gehört auch nicht zu meinem Erfahrungsschatz. Die tatsache, daß aber sogar noch Ackerflächen bleiben für die Produktion von Brennstoffen, wär an sich ja ein logisches Indiz, allerdings entspricht die ganze Sache ja schon länger nicht mehr dem klaren Menschenverstand. Wenn man allein bedenkt, daß die Kälber Milchersatz bekommen während man die richtige Milch in den Gulli kippt wegen der Milchpreise..

ich glaub ich lehn mich wieder ganz schnell zurück :lol:
 
Alpha, das trifft auf die Höfe, die ich kenne, auch zu, aber so riesige Viehproduktionsanlagen für Schweine oder Rinder kenne ich auch nicht. Kann mir aber schon vorstellen, dass die dann zukaufen müssen.
 
aber aus Übersee? ich seh schon, wir haben beide voll Ahnung, nur nicht hiervon... ;)
 
Die EU schreibt den Bauern vor was und wieviel sie auf ihren eigenen Äckern anbauen dürfen (Stichwort Flächenstillegungen). ;) Der Bauer hier darf nicht einmal auf den eigenen Brachflächen Raps für den eigenen Biodiesel anbauen. Lieber zahlt die EU Stillegungsprämien die höher sind als der Ertrag. Würde er trotzdem anbauen entfallen zur Strafe andere Agrarsubventionen.
 
Naja, ich hab jetzt nochmal bisschen gesucht: Es wird schon Mais importiert, und auch gar nicht so wenig. Das meiste ist allerdings Saatgut, das dann hier angebaut wird.

Das ist nicht so ganz das gleiche.

Ich konnte mich nur noch dunkel an Mais-Importe im Zusammenhang mit GVOs erinnern (gentechnisch veränderten Organismen) - da ging es aber um gentechnisch veränderten Mais, der als Saatgut zum Anbau hier importiert werden muss.

Was allerdings tatsächlich importiert wird, ist Maiskleberfutter (ein Abfallprodukt u.a. bei der Herstellung von Bio-Ethanol aus Mais)...

Und jetzt hab ich das Quellenfenster schon wieder zugemacht. Arrgh. :(
 
ja gut, Saatgut mag sich lohnen, aber Futtermais wohl eher kaum.
 
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