Köln war doch auch die Stadt, in der eine Französische Bulldogge nach Anordnung O-Amt als Paragraf 1o geführt werden sollte, weil Bulldogge.
Da gab's hier im Forum auch einen Fred zu, weiß nur nicht mehr, ob vorletztes oder letztes Jahr...
Und die Kölner Verwaltung und deren Kompetenz - die ist hier herum schon sprichwörtlich. Ich sag nur... U-Bahn-Bau.
Womit wir beim Thema wären:
Ich verstehe überhaupt nicht, warum diejenigen, die nicht einfach so schlucken mögen, dass eine Frau mit Kind auf offener Straße von 4 Mitarbeitern einer Stadt nahezu überfallen wird, hier so angefeindet werden.
Wenn man nun mal persönlich völlig konträre Erfahrungen gesammelt hat (auch mit Listenhunden), dann wird man doch wohl anmerken dürfen, dass man nicht glauben mag, dass sich alles genau so ereignet hat, wie es geschildert wurde.
Klar.
Der eine wird vielleicht etwas deutlicher - möglicherweise weil er im TH (sei es als Mitarbeiter oder Ehrenamtlicher) ständig mit Hunden zu tun hat, die wegen der Fahrlässigkeit ihrer Halter im TH landen. So what? Wird man ja wohl noch mal äußern dürfen, dass einem das Ganze unstimmig erscheint.
Wenn es dabei bleiben würde, durchaus. Fakt ist aber:
Es kamen hier (und offensichtlich nicht nur für mich) einige Aussagen einiger Leute, die dabei "etwas deutlicher" wurden, so herüber, als würden sie nicht nur "nicht glauben, dass das Ganze so abgelaufen ist, wie es geschildert wurde", sondern als wüssten sie ganz genau, wie es stattdessen
wirklich gewesen ist.
Es war auch sofort der Mehrheit völlig klar, dass der Hund ein Listi ist bzw. sei muss (und auf keinen Fall ein Schäfermix - und selbst wenn, dann nur mit Listi) - und dass es unmöglich wäre, das nicht zu wissen, und es unmöglich wäre, den Hund unabsichtlich verkehrt angemeldet zu haben.
"Vor allem in Köln" (mit dem Argument kommst du ja auch schon wieder)...
Für die Aktion muss der Hund aber kein Listi sein, es reicht ganz offensichtlich, wenn er an diesem Tag für einen oder mehrere MA des O-Amtes so
ausgesehen hat.
Aber nee. Für viele hier scheint von vorn herein klar zu sein, dass der Hund bewusst verkehrt angemeldet wurde, weil es ja in hundert anderen Fällen auch genau so gewesen ist.
Wieso soll man eigentlich ständig die Newbies, die ihre möglicherweise den Sokas zuzuordnenden Hunde (selbstredend im Welpenalter) in Pappkartons finden, aus ganz fürchtlich schrecklichen Verhältnissen retten aber leider, leider irgendwie von Hundeverordnungen etc. nichts mitbekommen haben oder aus einem ganz wirklich echten Upps-Wurf haben und von Hundeverodnungen leider, leider so gar nichts mitbekommen haben etc.pp. in Watte packen? Warum soll man da immer und immer wieder Verständnis für haben, dass Menschen ständig Hunde in echte Schwierigkeiten bringen?
Weil in diesem unserem Land für jeden die Unschuldsvermutung gilt, bis anderes bewiesen ist?
Ich frag mal anders herum: Was gibt denen, die diese Meinung vertreten, hier das Recht, aus jedem Fall, von dem nur Einzelheiten bekannt sind, ein Exempel für alle anderen Fälle, in denen es "sicher" genau so gewesen ist, zu konstruieren?
Das sind nicht "alles Leute, die es hätten wissen können, weil es vor ihnen schon hundert ähnliche Fälle gegeben hat".
Sondern die einzelnen Ereignisse sind, auch wenn es aufrechten, engagierten und frustrierten TS-Mitarbeitern anders erscheint, voneinander unabhängig.
Die einzelnen Leute kennen sich doch gar nicht.
Für jeden einzelnen ist sein Fall also neu!
Ja, die Gesetze sind Bockmist. Aber sie zu umgehen und Hunde der Gefahr der Beschlagnahmung auszusetzen, halte ich persönlich nun wahrlich nicht für eine Heldentat.
Das hat auch sicher niemand behauptet.
Es war aber doch offensichtlich, dass die TE gar nicht richtig
verstanden hatte, was ihr passiert war.
Ja, sie hat sich später bei Pit-Staff nach dem Hund erkundigt - allerdings,
nachdem sie beim O-Amt angerufen hatte (und dort vermutlich zumindest den Sachverhalt erfahren hatte, den man ihr vorgeworfen hat.)
Herauslesen konnte ich bei ihr eine gewisse Verweigerung, die Realität zu erkennen (also, dass jemand zumindest einen Listimix in dem Hund erkennen
konnte) - sowie schlichtes Unverständnis der Tatsache, dass hier ohne weitere Belege im Zweifel
gegen den Hund entschieden wird.
Und - ist versucht worden, ihr zu
erklären, was das Problem ist?
Nö. Viele Beitragsteller sahen Bilder von dem Hund, hatten
für sich verstanden, was passiert war, und waren in dem Moment davon überzeugt, dass das auch
für die TE gelten musste.
(Die vermutlich, unabhängig vom Verschulden des Ganzen, noch unter Schock stand.)
Es ging zumindest mir hier nie darum, über das böse, böse Ordnungsamt zu lamentieren.
Aber wie Procten (dem ich lange, lange nicht immer zustimme...) finde ich die Forderungen einiger Leute hier, was die Betreffende hätte machen müssen oder nicht, selbstgerecht und lebensfremd.
Ich glaube die Pappkartongeschichte auch nicht. Aber auch
wenn der Welpe aus einem Ups-Wurf stammte - oder vom Belgienmarkt, oder von den Nachbarn übernommen wurde, oder... - finde ich es absolut nicht unrealistisch, dass er als simpler
Hund gekauft wurde,
nicht als Listenhund in Spe.
Natürlich ändert das nichts an den Konsequenzen für Hund und Halter.
Aber was bringt es hier, seinem Unwillen über "die unwissenden Newbies" Ausdruck zu verleihen, die "immer noch keine Ahnung haben."
Es gibt hier genug Leute, aus deren Posts hervorgeht, dass sie sich in vollem Bewusstsein der Probleme einen solchen Hund angeschafft haben, aber besonders schlau sein wollten.
(Motto: "Die Gesetze sind ungerecht, die Steuer ist unverschämt, da brauch ich mich nicht dran zu halten.")
Oder Leute, die sich wenigstens ganz offen und bewusst einen Listenhund angeschafft haben - und nun "plötzlich" aus allen Wolken fallen.
(Motto: Ich hab von nem "Kumpel" aus Berlin einen Rednose-Pitbull-Welpen gekauft, und nun hat das Ordnungsamt... heulflennwasmachichjetzt...)
Ich habe durchaus ein gewisses Verständnis dafür, dass diesen Leuten gegenüber ein gewisser Frust geäußert wird - weil offensichtlich ist, wo das der Hase im Pfeffer liegt.
Das ist hier aber nicht so ganz der Fall. Und selbst wenn...
Meine Güte, ich erinnere mich noch gut an diesen Fred hier:
http://forum.ksgemeinde.de/presse-medien/85185-bad-iburg-polizisten-schiessen-auf-kampfhunde.html
Da war aktenkundig und bekannt, warum die Polizisten davon ausgehen konnten (oder vielleicht sogar mussten), "gefährliche" Hunde am Einsatzort vorzufinden.
Nein, der Besitzer hatte gegen kein Hundegesetz verstoßen. Was dadurch begünstig wurde, dass er halt in Niedersachen lebte, wo es einfach auch nicht soviel gibt, gegen dass es sich (auch bei ausgeprägter Gedankenlosigkeit oder Uninformiertheit) verstoßen lässt. Er hatte "nur" gegen diverse andere Gesetze verstoßen (was letztlich überhaupt der Grund für den Einsatz in seiner Wohnung war.)
Auch wenn die Einschätzung der Hunde zum Teil auf falschen Angaben missgünstiger Nachbarn beruhten und die Polizisten sich möglicherweise nicht allzu geschickt angestellt haben: Die Tatsache, dass der Hundehalter u.a. wegen Körperverletzung vorbestraft war, hat mit Sicherheit nicht dazu beigetragen, die Hunde als harmlos zu klassifizieren.
Da hieß es aber dann in der Mehrheit, selbst wenn das so gewesen sei, hätte die Polizei anders vorgehen "müssen", "sich etwas überlegen müssen", "sich angemessener verhalten müssen", und auch jemand, gegen den polizeilich ermittelt würde, hätte gewisse Grundrechte usw usf etc pp.
Das ist alles völlig korrekt.
Nur: Hier war über den Hintergrund eigentlich
gar nichts bekannt, und die TE wirkte weniger dummdreist als verwirrt und vielleicht etwas naiv.
Aber für die gelten diese Grundrechte nicht? - Weil sie u.a. mit einer Pappkartongeschichte angekommen ist (mal überspitzt formuliert)? Und ihren Hund
möglicherweise vom Vermehrer hat? Und er
gerüchteweise mit einem Stachelhalsband geführt wurde (wie übrigens die erschossenen Hunde von Bad Iburg auch, wenn ich mich nicht irre)?
Und sie unter Schock direkt nach dem Vorfall sich an "ihre" Version der Ereignisse geklammert hat, und so Dinge geschrieben hat, wie: "Ich schlag dann gleich drauflos und nehme den Hund aus dem Tierheim mit!" (Mal ehrlich, gibt genug Leute, die hier sowas schreiben, wenn sie sich aufregen. Oft auch, wenn sie nicht direkt betroffen sind. Ist doch aber echt noch die Frage, was man dann am Ende
macht, wenn es soweit ist...)?
Weil sie "bestimmte Punkte einfach verschwiegen hat"? - Um sie nicht zu verschweigen, muss man sie erstmal (er-)kennen!
Hier hat - auch wie in Bad Iburg -
unabhängig vom eigenen Verschulden jemand etwas schwer traumatisches erlebt.
Und ich finde, auch wenn die andere Seite sicherlich auch interessant anzuhören wäre, sollte das bei eventuellen Hilfsversuchen einfach mal berücksichtigt werden.
Es ist doch der einen Person, der der Hund weggenommen wird, in dem Moment total egal, wie viele andere es auch schon erwischt hat und wie viele andere davon welcher Fori persönlich oder vom Hörensagen kennt.
Das ist ein Stück Information, die unterstreichen kann, wie Ernst die Lage ist. Aber nicht die Hauptsache.
Vielleicht kann ich mir den Luxus dieser Betrachtungsweise (Urteil nach Einzelfall) erlauben, weil ich mir eben nicht meine Nächte und Tage für Tierschutzangelegenheiten um die Ohren schlage.
Keine Ahnung.
Ich würde mir nur bei einigen von denen, die es tun, auch wünschen, dass sie
Leute nicht als anonyme Masse von Hohlköpfen betrachten, sondern als Individuen. Denen ein gewisser Grundrespekt zusteht, vielleicht.
Und ich würde mir wirklich wünschen, dass eben nicht von allen auf eine oder umgekehrt geschlossen wird, bevor irgendwo überhaupt etwas klar ist.
Was hat zB das hier mit der TE zu tun?
(Entschuldige Inga - ich meine nicht immer nur dich, aber du formulierst das so schön aus, also kann man auch gut darauf eingehen!
)
Inga schrieb:
ECHTE Tierschutzfälle gibt es in D selten.
Das ist eine Definitionsfrage, oder? Wer entscheidet denn, was ein "echter" Tierschutzfall ist?
(Oder vielleicht müsste ich hier eher fragen: "Wie meinst
du das?")
Natürlich gibt es Fälle wo tatsächlich spontan eine Allergie des Kindes auftritt, Krankheit den Halter zwingt sein Tier hergeben zu müssen, Todesfall ect.
Die meisten Fälle sind Hausgemacht! sprich nicht nachgedacht vorher. Der Husky hat ja so wunderbare blaue Augen, scheissegal was für Bedürfnisse er hat und wenn er dann die Wohnung zerlegt hat muss er wech...sagt die 150 kg Frau
Ja, richtig. Und -
weißt du, dass es bei der TE so war? Oder vermutest du es?
Und wie viele Hunde werden auf diese Weise angeschafft, werden aber
nicht zu Tierschutzfällen?
Wie ist das Verhältnis von "seriöser" vs. "unseriöser" Anschaffung bei den Hunden, die
nicht abgegeben werden?
Vermutlich ist der einzige Unterschied, dass "seriös" spontan/unüberlegt angeschaffte teure Rassehunde nicht im TH landen, sondern verkauft werden, um nen Teil vom Geld wieder reinzukriegen, und spontan/unüberlegt angeschaffte Tierschutzhunde halt wieder im TH landen, und dann waren die Halter halt blöd und haben es nicht hingekriegt.
Allergie ist übrigends der Abgabegrund Nr.1
Und darum hat das O-Amt den Hund in Köln beschlagnahmt?
Ich höre selten das mir jemand sagt bitte nehmen Sie meinen Hund, ich habe einen Fehler gemacht komm nicht mit Ihm zurecht, suchen Sie Ihm einen Platz bei jemanden der sich auskennt...
Hab ich den Satz überhaupt schonmal gehört grübel...
Ich - hab ihn nur von TH-Mitarbeitern gehört, die damit dezent angedeutet haben, die Besitzer hätten den Hund ja eigentlich gar nicht gewollt, dabei sei das so ein netter...
Ist aber eigentlich auch wurscht, hat mit dem vorliegenden Fall nämlich an sich auch nichts zu tun, denn die TE hat ihren Hund nicht im TH abgegeben, sondern er wurde gegen ihren Willen dahin verbracht. Ob sie ihn jemals unter einem solchen Vorwand im TH abgeben wollte oder werden wird,
wissen wir nicht!
Apropo Kind, in diesem Fall hier scheints nicht sonderlich relevant zu sein.
Es wurde auch von ihrer Seite aus wenig darüber geschrieben, nur, dass ihr Freund das Kind "in Sicherheit gebracht" hat. Woraus ich schließe, dass ihm (körperlich) nichts passiert ist.
Inwieweit man bei nem Kind dieses Alters schon ein Gutachten wegen eventueller seelischer Schäden nach so einem Erlebnis machen kann, weiß ich schlicht nicht.
Ich habe Tiere aus Haushalte geholt wos mir die Tränen in die Augen trieb als ich sah wie die Kinder dort hausen und behandelt wurden. Es hat mir das Herz zerissen Sie dortlassen zu müssen
Und - müssen wir, weil dir das passiert ist, und hier
auch ein Hund (offenbar wegen angeblicher oder tatsächlicher Falschanmeldung) eingezogen wurde, daraus schließen, dass es diesem Kind auch so geht?
Wir haben doch überhaupt keinen Anlass, davon auszugehen, dass die TE sich um ihr Kind nicht kümmert! Ich finde es ziemlich erschreckend, was für Assoziationen hier anscheinend reflexartig aufgebaut werden.
Und hier wird
nicht vorverurteilt?
Nicht mal unterschwellig?
Inga schrieb:
Ich steh heut auf Abruf, ich hol zwar keinen "ich hab von nix gewusst" Fall, aber einen ähnlichen der heisst:
Ich hab zwar keine Kohle, muss trotzdem 10 Viecher haben, natürlich Exoten und wenns eng wird hau ich ab und lass alles stehen und liegen....nach mir die Sintflut
Das ehrt dich, und ich hoffe, damit ist alles gutgegangen (ehrlich!).
Aber wieder: Das hat doch mit der TE nichts zu tun. Dass meine Tagesmutter krank ist, dass ich nicht weiß, wie ich hier Kind und Hund unter einen Hut kriege, dass hier jeder Falschparker vom O-Amt gnadenlos aufgeschrieben wird... ist alles sehr ärgerlich und unschön, hat aber
auch mit der TE nichts zu tun.
Womit sich der Kreis schließt:
Helki schrieb:
Wie dem auch sei, ich verstehe wirklich nicht so recht, was so schlimm dran ist, wenn der eine oder andere die dargestellten Sachverhalte als nicht schlüssig empfindet und diesem Eindruck hier im Fred Ausdruck verleiht.
Nö, daran ist erstmal nichts schlimm. Bloß finde ich die Prioritäten in diesem Fall etwas merkwürdig gesetzt, und es macht durchaus immer noch der Ton die Musik.
Ist schon schlimm genug, dass man für die eigenen Fehler eh büßen muss - aber dann auch noch stellvertretend für alle Sünden vom Rest der Welt, die ja eventuell die eigenen sein könnten?
Ich finde Hilfe, die in einer Art und Weise daherkommt, dass man sie auch annehmen
möchte, einfach sinnvollerm, als ellenlanges Herumgehacke.
Meinetwegen nenn mich naiv.