Erst mal schließ ich mich voll umfänglich dem Zitat aus „die Welt“ an:
Der Hauptgrund für die erfolgreiche Rückkehr des Wolfes liegt in der Tatsache, dass er, von kriminellen Ausnahmefällen abgesehen, nicht mehr geschossen wird. Hielten sich die Jäger in ihrer großen Mehrheit nicht an die Gesetze, hätte der Wolf keine Chance. .
Wenn DIE JÄGER es nicht wollten und sich in Masse nicht an das/die Gesetze halten würden, gäb es in D keine Wölfe! Und man hätte auch keine Kadaver gefunden.
Der be- und erschossene Wolf bei der Drückjagd wäre ebenso einfach verschwunden wie der „verwechselte“ Wolf, bei dem sich der Jäger dann gestellt hat
Der Artikel des NABU gibt leider nicht viele Einzelheiten her, sondern wirft mehr Fragen auf, als er beantwortet:
- wie lang der Wolf schon tot war bis er gefunden wurde dh wie lange hatte der Täter zeit um spuren beseitigen
- welche Verletzungen er hatte dh. wie weit könnte er noch gelaufen sein
- welche Art an Verletzungen wurden durch das Erschießen verursacht dh. Welche Organe wurden getroffen, welches Kaliber verwendet, wie viel Energie wurde abgegeben, wie verlief der Wundkanal (Vollmantel-, Deformations-, Teilzerlege- od Zerlegegeschoss, Monoblock od mit Bleikern), wurden Geschosssplitter im Kadaver gefunden
- weisen alle bisher erschossenen Wölfe die gleichen Wundcharakteristik auf
- wurde er in dem Gebiet gefunden, in der er auch lebte
-
Für mich ist nicht nur entscheidend, WARUM der Wolf
erschossen wurde,
sondern mindestens genauso sehr, WARUM er an dieser Stelle
gefunden wurde.
ich spiel mal n paar Möglichkeiten durch:
Warum wurde der Wolf gefunden?
Wenn der Wolf schon länger als ein Tag tot war und nach Art der Verletzungen innerhalb 2-3 minuten verblutet sein muss, hätte ein Jäger alle zeit der Welt gehabt ihn zu suchen und bergen…
Wenn ich ein Wolf (oder ein anderes Tier) „verschwinden“ lassen wollte, würde ich es erstmal mitnehmen, fell abziehen, ausnehmen und zerwirken ggf bis zum ausbeinen.
Fell, Kopf und Pfoten vergraben, und zwar mindestens ein meter, eher 1,5 tief, irgendwo mitten im wald. Innereien, teile vom Fleisch und einige kleinere Knochen zusammen mit Wildschweineinnereien* aufn Luderplatz, soll sich fuchs u dachs drüber hermachen…
Der Rest bleibt erstmal in der Tiefkühltruhe und wandert nach und nach entweder aufn Luderplatz od mit Knochen von Wildschwein od Reh einzeln in die Mülltonne, am besten unten rein und obendrauf n kopf von Wildschwein od Reh damit erst gar keine Fragen nach den Knochen aufkommen. Ich hab doch zeit, der Wolf ist erstmal einfach verschwunden, den bringt keiner mit mir in Verbindung und ohne begründeten Verdacht gibt’s auch keine Durchsuchung…
Das ist jetzt sicher kein „Geheimwissen“ sondern einfach während der Arbeit mal n paar minuten nachgedacht und notizen gemacht
*Wildschweininnereien weil sich Magen und Darmtrakt von Reh als Wiederkäuer auch für laien zu deutlich vom Wolf unterscheiden
Also: warum lass ich es zu, dass der Wolf gefunden wurde?
Warum wurde er an genau der Stelle gefunden?
Biggy hat es ja schon angesprochen, ob es wirklich DER Pächter in dessen Revier der Wolf gefunden wurde war…?
Außer Tierschützer, die zum Anprangern ALLER JÄGER und LANGFRISTIGEM Schutz der Wölfe EINEN Wolf opfern (Fanatiker gibt’s überall)
fällt mir noch ein anderer, einzelner Jäger ein, der den Wolf bewusst in einem FREMDEN REVIER ablegt um den dortigen Pächter in Schwierigkeiten zu bringen. In dem Fall geht’s nicht „persönlich“ gegen den Wolf sondern wurde ein Faktor gesucht, der dem eigentlichen Ziel, dem anderen Pächter, möglichst viel Schaden bereitet…
also: warum genau wurde der Wolf an der Stelle gefunden?
Wenn der Wolf noch warm gefunden wurde (dh innerhalb von max 2h) und nach den Verletzungen noch einige Zeit gelebt haben könnte (zb Bauchschuß) und dabei auch gelaufen sein kann
KÖNNTE es sein, dass ein Jäger nicht genug zeit hatte, ihn zu suchen und verschwinden zu lassen UND er kann nicht von was-weiß-ich-woher gebracht worden sein.
In dem Fall hätte sich der Fundort zufällig ergeben, aber Kilometer weit vom Tatort entfernt.
Der richtige Ansatz wäre, die Fährte mit Spür- bzw. Schweißhunden zurück zu verfolgen (bevor einer mault von wegen einer krähe und auge aushacken: verbeamtete Förster haben idR auch sehr gute Schweißhunde zur hand)
Wurde das versucht?
Welche Art von Waffen/Munition wurde verwendet?
Wenn die Schussverletzungen von Vollmantelgeschossen, von Klein- od Kurzwaffenkaliber verursacht wurden, warum soll ich als Jäger bewusst auf untaugliche Waffen/Munition zurückgreifen wenn mir wesentlich leistungsstärkere zur Verfügung stehen? Nur um den Verdacht abzulenken? Blödsinn, sobald der Wolf gefunden wird steh ich doch eh am Pranger…
Wenn Teil- od Zerlegegeschosse verwendet wurden, sind Splitter im Körper geblieben, damit lässt sich Kaliber, Geschossart, Geschosshersteller bestimmen. Damit kann ich die verwendete Munition nach verfolgen, welche Händler sie vertreiben, welche Waffen in dem Kaliber registriert sind und, wenn man etwas Glück hatte und das Model der verwendeten Waffe bestimmen werden konnte, wer eine solche LEGAL besitzt usw.
Es ist nicht nur jeder Jäger den Behörden bekannt sondern auch jede Waffe muss innerhalb 14 Tage nach kauf angemeldet werden (Gegenprobe mit den Händlerdaten), jeder Pächter muss von der zuständigen Jagdbehörde bestätigt werden und jeder Jäger, der bei einem Pächter im Revier dauerhaft jagen will, muss den Behörden gemeldet sein.
Die Namen, angaben zu Waffenbesitz, Jagdberechtigungen, gepachtete Jagdreviere werden mindestens im 3 – Jahre Intervall, die Begehungsscheinen jährlich gemeldet und überprüft.
In dem verlinkten NABU – Artikel steht, dass 5 Wölfe in 14 Jahren vorsätzlich getötet wurden, einer davon überfahren. (wenn schon die mähr umgeht, nur Jäger hätten gewehre; es sind nicht nur Jäger, die Autos haben)
In den Fällen haben es die Cops nicht geschafft, trotz gefundener Wölfe, Bestimmung von Todeszeit, Labor- und, Ballistikuntersuchungen und, in bei dem überfahrenen Wolf, mit Untersuchungen der Jägerfahrzeuge auf Unfallschäden, aus einem überschaubaren Pool heraus Verdächtige zu ermitteln?
Gesetz den Fall, alle erschossenen Wölfe weißen gleich – geartete Wundcharakteristiken auf,
müsste derselbe Täter seit mehr als 14 Jahren in ein und demselben Gebiet jagen.
Das würde den Pool der möglichen Verdächtigen noch mehr einengen.
Cops mögen es idR nicht, wenn sie n bissel blöd dastehen, erst recht nicht, wenn der Fall politische Ausmaße an nimmt.
Langsam stehen sie arg blöd da und die Fälle sind sehr politisch geworden!
Ich war 1994 auf einem Schießstand der abgebrannt ist, ohne Personen- od Fremdschaden.
Die Cops sind angerückt, haben die Waffen der Personen auf dem Stand erstmal sichergestellt und haben die knapp 8 Monate lang untersucht…
Möchte nicht wissen, was da jedes Mal in den Revieren abgeht, in denen ein toter Wolf gefunden wird!
Stichwort: „Trophäenjäger“
Wenn es sich um mehrere Trophäenjäger handeln sollte,
warum wurden dann keine Trophäen genommen?
Keine Zähne ausgebrochen, der Kopf nicht abgetrennt od das Fell nicht abgezogen,
einfach fire n forget und liegenlassen…
Die Erinnerung, einen Wolf (od überhaupt ein Tier) geschossen zu haben, verblasst ohne andenken.
Stichwort: „Wolfhasser“
Wenn ein Wolfhasser die Wölfe umgebracht hat,
warum gibt er sich mit 5 Wölfen in 14 Jahren zufrieden?
Zumal er offenbar nicht mal auf dem Radar der Polizei auftaucht…
Die Ausbreitung der Wölfe verlangsamt er nicht wesentlich, von verhindern kann nicht mal ansatzweise die Rede sein.
Entweder hat er nicht öfter die Gelegenheit, Wölfen nachzustellen, was eindeutig gegen einen ansässigen Jäger spricht. Oder er hat seine Antipathie bewundernswert unter Kontrolle.
Stichwort: fremde Jäger
So menschenscheu wie Wölfe sind, kann man sich nicht darauf verlassen, dass sie einem ortsfremden beim ersten Spaziergang vor die Füße fallen.
Als Fremder fall ich aber in jedem Revier auf, ich weiß nicht wo die Wildwechsel laufen, kenne die Struktur nicht, das Fahrzeug hat ein falsches Kennzeichen, beim auspirschen des Bezirks würde ich von Wildkameras aufgenommen werden und und und
Das wäre ein ganz anderes Kaliber als gelegentlich Rehwild (als Kulturfolger nicht halb so menschenscheu und viel häufiger anzutreffen) in fremden Revieren zu wildern…
Stichwort: nur Jäger haben Gewehre
Im Jahr 2012 hat das BKA 1 523 Fälle von Sachbeschädigungen durch Beschuss aufgenommen. In der Hauptsache handelt es sich dabei um beschossene Verkehrsschilder.
Als Jäger hab ich das Recht, im Revier Gewehre ein- und anzuschießen, ich such mir ein entwurzelten Baum oder ein Erdaufwurf, bau mir meine Ziele auf und leg los.
Zusätzlich kann ich, wie Sportschützen auch, auf jeden Schießstand od Schießkino zu gehen.
ich hab alle nötigen Papiere und kann mich ausweißen. Da kann ich in aller Ruhe alle möglichen Ziele aufbauen, Stage durchschießen, Filme einspielen lassen usw. alles nach lust u laune <Film von Mannheimer western shooter/cas>
Mit ILLEGALEN Waffen kann ich das nicht, da muss ich damit rechnen, kontrolliert zu werden und aufzufliegen. Das BKA schätz den Bestand an ILLEGALEN Schusswaffen auf 20 bis 40 Millionen (im vergleich zu 5-6 mio LEGALEN), im Jahr 2010 wurden allein 2701 Fälle von ILLEGALEM Besitz von schusswaffen im Bundeslagebild Waffenkriminalität aufgeführt.
Warum soll ich also als jäger in Straßennähe auf Verkehrsschilder ballern?
(Und nein, n halbes Dutzend Einschüsse auf einem Schild sind keine Querschläger von der letzten Jagd
)
WENN die Fälle seit 2000 zusammen hängen sollten, haben sich alle Beteiligten sehr gut abgestimmt und extrem gut unter Kontrolle, sonst wäre schon längst was durch gesickert oder es wären mehr Wölfe gewildert worden!
WENN die Fälle NICHT zusammen hängen aber die Wölfe gezielt bejagt wurden, haben sich die „Jäger“/ Wilderer wirklich selten blöd angestellt, wenn in keinem einzigen Fall Trophäen genommen werden konnten aber die Wölfe gefunden wurden!
WENN die Fälle NICHT zusammen hängen und die Wölfe nicht gezielt bejagt wurden sondern „nur“ das Pech hatten irgendwelchen Spaßten übern weg zu laufen, wie es zumindest im Fall des überfahrenen Wolf aussieht, kann man es wohl kaum DEN Jägern anhängen
So od so, es ist unstimmig und solang nicht mehr bekannt gegeben wird, rechtfertigt nichts außer persönlicher abneigung, wieder auf die gesamte Jägerschaft einzukloppen