Also, ich "korrigiere" meine Hunde ständig.
Ob das so nötig wäre - eher nicht. Aber ich mache es, ich rede eben auch mit ihnen - ob das nun "Korrektur" ist oder nicht.
Z.B. das Halten am Bordstein.
Wenn die Hunde frei sind und durch das kleine Wäldchen peesen, durch das wir ins Industriegebiet gehen, dann bleiben sie vor dem Bordstein des Wendehammers stehen und setzen sich. Wie an jedem Bordstein.
Ob ich da nun "Halt-Setzen" sage, oder nicht. Ich sage es trotzdem, kurz bevor sie am Bordstein sind. Als kleine "Erinnerung" und nicht im Ton eines "ernsten Kommandos".
Wenn die Kurze die Leine stramm werden lässt (die hinterhältige Nudel zieht nicht an der Leine - aber sie hält sie stramm und steigert dann gaaanz langsam den Zug) sag ich ihr schon einmal mehr "Langsam" als notwendig.
Ich betrachte das weniger als "Korrektur" - mehr als "Hilfen".
Und die gebe ich ständig - kleine Gedächtnisstützen - Denksport.
Ich laber meine Hunde nicht zu, sondern erwarte auf jede Aktion eine Reaktion.
Wenn die beiden frei laufen und die Distanz wird zu groß, dann bekommen sie ein Kommando. Das muss nicht "Hier" sein, sondern mal "Platz", mal "Sitz", mal "Steh" oder mal "Hier".
Ich verknüpfe "Freilauf-Strecken" eigentlich ständig mit Unterordnungs- und Gehorsamsspielchen. Ist das jetzt Korrektur oder nicht?
Wenn meine Hunde nicht gerade mit anderen Hunden toben dann gibt es ein "unkontrolliertes frei herumeiern" bei mir nicht.
Natürlich darf meine Maus ihre Nase mal in ein Mauseloch stecken (wobei Buddeln auf dem Acker streng verboten ist) und der Dicke sich in einem leckeren Geruch verträumen - aber meine Hunde haben auf mich und meine Signale zu achten.
Sobald die Leine ab ist, bekommt jeder so im Schnitt alle 2, 3 Minuten mal ein Kommando, natürlich danach Lob + Freigabe oder ich lege den Dicken ab und mache mit der Kurzen ein Spielchen. Oder etwas Dog Dancing.
So konzentriere ich die Hunde auf mich - sie entfernen sich nicht weit, haben mich immer im Auge und ich sie unter Kontrolle.
Ebenso an der Leine (meistens an der Flexi)- an jedem Bordstein wird gesessen, Rübergehen nur nach Freigabe. Ausnahmen gibts nicht. Hier wird mal über eine Mauer Balanciert, dort ein Absperrseil übersprungen. Mal setze ich mich ein paar Minuten auf eine Bank oder einen Baumstumpf und die Hunde haben zu liegen. An Abzweigungen oder Kreuzungen gebe ich die Richtung vor "Rechts", "Links" oder "Geradeaus". Bei ängstlichen Joggern oder Radlern heißt es für die Hunde "Sitz".
Exakt "Fuß" gehen müssen meine Hunde beim Gassigehen fast nie - ich benutze dieses Kommando auch äußerst selten - denn das muss korrekt ausgeführt werden.
Also heißt es "Ran" und bedeutet, dass sie bei durchhängender Leine neben mir gehen müssen, Yembi neben meinem linken Bein, Trux neben Yembi. Aber sie müssen dabei nicht direkt neben dem Knie laufen und Yembi muss auf Verlangen auf die rechte Seite wechseln, damit ich für jeden Hund eine Hand "am Start" habe (ist bei Erzrivalenbegegnungen sinnvoll).
Ich möchte mich eben mit meinen Hunden intensiv beschäftigen.
Nicht so wie die Nachbarn, die gehen in die Feldmark, leinen ihren Hund ab und dann gehen sie spazieren. Jeder für sich - hier der Hund, da das Herrchen. Keiner achtet auf den anderen und wenn einer mal verloren geht - der wird schon nach Hause finden...
Gruß
tessa