1) Armbínden sind eine Auflage der Polizei. Die daran Anstoss nehmen, sollten mal im Versammlungsgesetz nachlesen, dort steht nämlich, dass (und das ist die polizeiliche Auflage) pro 50 Demonstrationsteilnehmer der Veranstalter einen Ordnerr zu stellen hat, der eine weiße Armbinde mit der schwarzen Aufschrift Ordner/Ordnerin zu tragen hat.
Hab selbst schon mal so eine Armbinde getragen: weiss mit der Aufschrift Ordner. Sonst nix. Und darüber zerreist sich dann auch keiner das Maul.
2) Namenschilder sind immer sehr gut, damit man weiss, wen man vor sich hat und bei Gesprächen den-oder diejenige auch mit Namen ansprechen kann. Ich halte nicht viel von Anomymität.
Würdest du das auch als deine persönliche Ansicht stehen lassen, würde sich auch keiner darüber "das Maul zerreissen". Indem du/ihr es aber ideologisch unterlegt, hat es eben nichts mehr damit zu tun, was ein einzelner davon hält oder nicht.
Wir haben ein Grundrecht auf Anonymität und zwar ohne damit verbundene ideologische Interpretationen.
3) Revolutionäre Grüße: Jedem der hier oder auch anderswo die Welt durch Stammrtischsprüche oder Internetkommunikation oder mit Reden wie: "Ja, man müsste da ja was tun" täte etwas mehr Revolution im Kopf und auch in der Handlungsweise gut. Die Welt ist noch nie durch Großschwätzerei verändert worden, sondern immer nur durch Taten, auch oder gerade wenn sie revolutionären Gedanken entsprungen sind. Ein wenig mehr revolutionäres Handeln täte dieser Gesellschaft nur zu gut.
Hättest du es bei Handeln belassen, würde ich dir Recht geben. Zwischen "Großschwätzerei" und "revolutionärem Handeln" liegen genau die Welten, die uns trennen.
Walter Jens sagte nicht umsonst: Wer die Welt verändern will, muß gegen den Strom schwimmen.
Naja, wenn DR doch soo viele sind, sind wir es doch, die gegen den Strom schwimmen, oder nicht?
Ich kenne den zitierten Herrn nicht, deshalb: sagte er auch, dass man dazu Mittel benutzen muss, die den Eindruck erwecken, man würde aus einer bestimmten ideologischen Schiene kommen. Sagte er, dass man dazu auch seine eigenen Prinzipien, Überzeugungen und Erfahrungen über Bord kippen muss? Sagte er, dass man dazu "den Strom" erstmal zum Tosen gegen die Schwimmer bringen muss (anstatt gegen das Thema)???
Wir, und damit meine ich DR, werden sicher nicht die Welt verändern, aber zumindest versuchen, einen kleinen, wenn auch ganz kleinen, Teil dieser Welt. Und verändern beginnt im Kopf, dass allerdings vermisse ich hier bei den meisten.
Woher willst du wissen, was in den Köpfen der Menschen vor sich geht Peter?
Wenn die Welt so aussieht, wie ihr sie darstellt und repräsentiert, dann musst du dich nicht wundern, wenn sich in den "Köpfen der Menschen" vor allem nur Widerstand formiert. Ich möchte in eurer Welt ganz sicher nicht leben wollen. Ich will keine "Uniformierung" und Gleichmacherei, keine Welt voller Regeln und Parolen. Und schon gar nicht will ich derart pauschale Interpretationen und Abqualifizierungen anderer Meinungen a la "wer nicht für uns ist, ist gegen uns".
Wie hieß es in den 68iger so schön: Leute lasst das Glotzen sein, kommt herunter reiht Euch ein. Mir scheint, dass hier zu viele glotzen.
Mir scheint, dass selbst die 68er sich von bestimmten, allzu "revolutionären" Strömungen abgewandt haben und dass sie genau deshalb auch auseinandergefallen sind. Nachdem Sprüche wie der obige zur völligen Eskalation führten. Soll das jetzt ernsthaft dein Vorbild sein, nach dem du bei DR agierst, Peter?
Abgesehen davon, dass die 68er ihren ganz eigenen und auch unverkennbaren und unverwechselbaren Stil hatten. Auch ohne Beflaggung, Dresscodes, Farbvorschriften und Vereinsstatuten.
Lieben Gruß
Gabi