"Vorführeffekt" oder wenn die Regel die Ausnahme bestätigt

Nun wurde ja teilweise das Thema Starkzwang auch in Zusammenhang mit randalierenden Hunden erschöpfend diskutiert. Vorgestern war mal wieder innerer Reichsparteitag und ich bin wirklich stolz auf mein Alterchen

Die Morgenrunde etwas später, als gewohnt (Frauchen brauchte eine Stunde Extra-Schönheitsschlaf ) und wie ich mit Apollo so des Weges gehe, sehe ich bereits auf die Entfernung, daß sich ein Ehepaar aus der Nachbarschaft mit deren Airdalehündin nähert. Weil ich weiß, daß sie etwas schwierig mit anderen Hunden ist, bleibe ich stehen, um die Leute mit dem Hund in gebührendem Abstand passieren zu lassen.

Apollo steht nur herum und guckt Löcher in die Luft, beobachtet die Pieper im Baum und in der Hecke. Die Leute sind auf einer Distanz von 3 oder 4 Metern fast vorbei, als die Hündin plötzlich austickt.
Es entsteht ein Handgemenge, die Leine (halb ausgerollte Flexi) gibt zu viel Spiel und der Mann strauchelt, fällt beinahe auf die Hündin, während diese Zeter und Mordio schreit. Die Frau hat Mühe, die Hündin zu halten, die sich einen Dreck um "Pfui", "Aus!!" und dergleichen schert und ich hoffe inständig, daß sie (die Frau) die Flexi in dem Durcheinander nicht losläßt....... Andere Fußgänger gucken schon und schütteln mit dem Kopf.

Apollo? Tjaaaaaa ........

Während er das früher "adäquat" beantwortet hätte (als wir ihn bekamen, war er selbst so ein Randalefritze), so bleibt er heute einfach nur stehen und beobachtet. Guckt sich vielleicht nach mir um ("muß das denn sein??") und geht des Weges, wenn auf der anderen Seite Ruhe eingekehrt ist. Selten entfleucht ihm mal ein leises Knurren.

Dies ganz ohne Leinenruck, ohne Stachel, ohne Tacker, ohne Schreien. Nur mit den "Drei G's" (Geschirr, Gefühl, Geduld). Geht doch......

Wollte ich nur mal so zwischendurch einwerfen

Sab.

Du kommst nicht zufällig aus Leverkusen oder?

Das hört sich nach der Airdaile Terriern an, die bei uns rumläuft. Da haben wir genau das gleiche.


Aber ich finde das echt super, dass ihr so cool geblieben seid.

Kenn ich, das sind die Momente, in denen ich immer furchtbar stolz auf hundi war und auf mich selbst
Und da war dann auch immer vergessen wieviel Geduld, Zeit und Leckis (nicht zu vergessen meine Nerven ) das wirklich gedauert hat Hinbekommen hab ich das damals bei meinem Patenhund, ein 5 Jahre alter Dobi aus Isolationshaltung, der nicht einmal wusste das man auf die wiese kacken sollte!!
Hilfsmittel waren: Leckis, Balli, Leckis, Leckis, Geduld, ein Seelentröster für mich, Leckis, Geduld, starke nerven (Regeneration durch Seelentröster), geduld und viel, viel Liebe und Glaube meinerseits!

Grüße

Grüße

Oh ja, das kenne ich!

Dann werden der Hund und ich nochmal doppelt so gross! Und innerlich krieg ich mich kaum noch ein vor lachen!

*lol* Sowas kenn ich auch. Nur das Barney dann auch gerne mal antwortet

SabineW schrieb:

Dies ganz ohne Leinenruck, ohne Stachel, ohne Tacker, ohne Schreien. Nur mit den "Drei G's" (Geschirr, Gefühl, Geduld). Geht doch......

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Gib' dem Großen mal von mir 'ne Extra-Streicheleinheit.

Alexis

Sabine, das erinnert mich an Attila
Der dreht den Kopf höchstens angewidert weg

Watson reagiert allerdings völlig anders. Der läßt sich nicht anblaffen

Schön, wenn man diese Momente mal hat, nicht?

watson

Katja23 schrieb:

Oh ja, das kenne ich!

Dann werden der Hund und ich nochmal doppelt so gross! Und innerlich krieg ich mich kaum noch ein vor lachen!

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Geht mir auch so. Pina geht allem Rabatz an der Leine des Gegenüber aus dem Weg und trabt erhaben von dannen.

Das sind die Momente die einem zeigen, dass man wohl doch irgendwie "erfolgreich" gearbeitet hat...

Supi !

Glückwunsch zu Deinem Apollo,
habt ihr prima gemacht!
Ich hab hier so einen verrückten Kampfwestie .
Wenn die zusammen mit unserem Dackelmischlingmiststück
loslegt würde ich am liebsten im Boden versinken.
Dann bin ich immer ganz neidisch, wenn die großen so
souverän vorbeimarschieren und dabei meine Fußhupen ganz
mitleidig und von oben herab angucken.

Aber.......wir arbeiten dran


Liebe Grüße
Uschi mit Möchtegernkampfschmusern

* ganz doll Beifall klatsch * für Sab. + Apollo !
kapi

Hallo,

das kenne ich auch und bin dann sehr, sehr stolz auf meinen "Hasen". Er macht sich dann oft besonders groß, hebt den Kopf und stolziert vorbei. Ich lasse die Leine dann auch gerne demonstrativ weit durchhängen. Das macht sooooo Spaß, wenn meine Dobi-Bestie keinen Ton von sich gibt und die anderen Leute Mühe haben, ihren Hund zu halten!!!
Wobei er nie ein Hund war, der von sich aus einen anderen Hund anmacht.

Gruß nelehi

Dieses Gefühl koste ich auch gern aus ! Erst recht wenn vorher schon für mich (extra) hörbar darüber diskutiert wurde wie man solch Monster halten kann !
Wenn dann zwei Mann sich die Mühe geben einen Goldie zurückzuhalten der Aussieht als wenn er die Tollwut hätte kann ich mir ein breites Grinsen kaum verkneifen !
Meine Hündin müßte ich nichtmal Anleinen damit sie bei Fuß bleibt .

Auch wenn Ausstellungen sehr umstritten sind ,.....so hat Hund doch gelernt sich auf größerem Parkett zu bewegen und läßt sich nicht provozieren !

Gruß

Dobifreund

SabineW schrieb:

Vorgestern war mal wieder innerer Reichsparteitag

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umgangssprachlich, 1. derb, 2. abwertend; bezieht sich auf die Reichsparteitage der NSDAP in den 1930er Jahren, die mit ihren Aufmärschen, Paraden, Appellen, Totengedenken und Wehrmachtsvorführungen in ihrem Repräsentationsgebaren den Charakter einer offiziellen Staatsfeier trugen. Sie dienten der Demonstration des absoluten Machtanspruches der NSDAP und der Ideologie des NS-Staates: Disziplin und Ordnung, die Unterwerfung des Individuums unter einen gemeinsamen Willen

private Zelebration rechtsradikalen Gedankengutes


PS: etwas unglücklich gewählte Fomulierung

Dobifreund, wenn du schon aus einer privaten Sammlung zitierst, dann bitte vollständig. Tatsächlich lautet der vollständige Text nämlich anders

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Redensart:
ein innerer Reichsparteitag

Erläuterung:
1. Gefühl tiefster Befriedigung / Genugtuung
2. private Zelebration rechtsradikalen Gedankengutes

Beispiele zu 1.
1. "Die Rache an D später war mir dann doch ein innerer Reichsparteitag"; "Er gehört zu denen, die nach den Anschlägen im September ihren inneren Reichsparteitag erlebt haben dürften"; "Es war wie ein innerer Reichsparteitag für mich, diesen wichtigen Sieg, also den Aufstieg, in Oberhausen feiern zu dürfen!"; "Seine verfaulte Leiche liegt in einem kleinen Dorffriedhof. Ich fuhr damals kurz nach der Beerdigung hin und schrieb mit einem unglaublich dicken pinkfarbenem Stift 'Kinderschänder' auf seinen schicken schwarzen Grabstein. War mir ein innerer Reichsparteitag! Foto hab ich noch!"; "Jeder kleinste Misserfolg von mir ist dem doch ein innerer Reichsparteitag"; "Wenn Du dann als unwissender Chartist mit ein paar Worten und Linien Deine Meinung vertrittst und durchgehalten hast, das ist wie ein innerer Reichsparteitag mit Fackelzug und Fanfaren, glaub mir!!"; "Für Frau Bohley muss das 'Eichholzer Forum' ein innerer Reichsparteitag gewesen sein: Endlich mal wieder ein Auditorium, das ihr zuhört und das sie versteht"

Beispiele zu 2.
2. "Fehlgeleitete können an einem germanischen Runenstein ihren inneren Reichsparteitag feiern"; "Auch in Petersburg und anderen russischen Gegenden tauchen inzwischen immer häufiger Neonazis auf, für die der Riefenstahl-Rummel auf diesem Message to Man-Festival natürlich ein 'innerer Reichsparteitag' war"; "Für Kiehn war der Nationalsozialismus vor allem eine Gelegenheit zur Selbstdarstellung und Selbstbefriedigung, sozusagen ein äußerer und innerer Reichsparteitag zugleich. Eine Grußkarte zum Jahreswechsel 1938/39, die er mit 'Heil dem Führer' an Geschäftsfreunde verschickte, zeigt ihn in markiger Unternehmer-Pose am Schreibtisch"

Ergänzungen zu 1.
1. derb

Ergänzungen zu 2.
2. abwertend; bezieht sich auf die Reichsparteitage der NSDAP in den 1930er Jahren, die mit ihren Aufmärschen, Paraden, Appellen, Totengedenken und Wehrmachtsvorführungen in ihrem Repräsentationsgebaren den Charakter einer offiziellen Staatsfeier trugen. Sie dienten der Demonstration des absoluten Machtanspruches der NSDAP und der Ideologie des NS-Staates: Disziplin und Ordnung, die Unterwerfung des Individuums unter einen gemeinsamen Willen
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Diese Formulierung wird im Sinne von 1.) umgangssprachlich überall genutzt, selbst in der Lyrik und auch Journalisten greifen darauf zurück, ich weiß wirklich nicht, was das soll, Dobifreund. Vielleicht hättest Du Dich mal ein bißchen gründlicher informieren sollen.

Als Journalistin wärest Du jedenfalls ein echter

angesäuert
Sab.

SabineW schrieb:

Diese Formulierung wird im Sinne von 1.) umgangssprachlich überall genutzt, selbst in der Lyrik und auch Journalisten greifen darauf zurück, ich weiß wirklich nicht, was das soll, Dobifreund. Vielleicht hättest Du Dich mal ein bißchen gründlicher informieren sollen.

Als Journalistin wärest Du jedenfalls ein echter

angesäuert
Sab.

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@Sabine ,
ich schrieb etwas unglücklich gewählte Formulierung ,anscheinend war mein Beitrag auch etwas unglücklich formuliert !
Ich wollte damit nicht ausdrücken das ich der Meinung bin du wärst rechts ,sondern wie du selbst schon geschrieben hast ist dies umgangssprachlich gebräuchlich .

Und gerade dies fällt mir persönlich sofort auf da ich seit meiner Kindheit so erzogen wurde sehr sensibel mit diesem Thema umzugehen.

Mein Vater war für Einigkeit und Recht und Freiheit und dies für alle Kulturen und Nationalitäten !

Unter Hitler war mein Vater fünf Jahre seines Lebens im Zuchthaus und mußte Torfstechen .(er hat SPD Blätter über die damalige dänische Grenze geschmuggelt im Fahrradrahmen und ist verraten worden ).

Mein Vater hat massive gesundheitliche Schäden davongetragen und hat sein gesamtes Leben vergeblich vor Gericht um Entschädigung gekämpft !
(er hat sie nie erhalten ).

Ich habe dir mit meinem Beitrag nicht persönlich auf den Schlips treten wollen, ich folge dem Lied meiner Kindheit :wer dagegen ist soll aufstehen !
Wer weghört oder wegsieht ist mit schuldig .

Redewendungen sind gebräuchlich ,Parolen an Wänden werden übersehn und nicht weggemacht .

Ich gehöre zu den Leuten die mit Reiniger und Wurzelbürste an einem Wartehäuschen anrücken und säubern !

Meine Reaktion auf diese Redewendung war und ist bei mir ein reiner Reflex !

Ich bin für Multikulti und ein nettes miteinander !

Sabine ich hoffe sehr das meine Erklärung kein Schuss in den Ofen war und du verstehst was ich meine und dies nicht persönlich gegen dich gerichtet war .

Gruß

Dobifreund

Ich benutze diese Redewendung auch wenn ich einen Triumpf zu verzeichnen habe.
Mir ist der Sinn und Hintergrund dieser Redewendung durchaus klar und ich benutze sie trotzdem.
Genauso wie "Um Gottes Willen" oder "Gott sei Dank", was gegen das Gebot: "Du sollst den Namen des Herrn nicht unnütz im Munde führen" verstößt!

Bitte nicht so pingelig sein, davon kriegt man Falten