Titus' Geschichte ....

wolfdancer

15 Jahre Mitglied
Titus war ein Deutscher Schäferhund. Er wurde 6 Jahre alt.

Als Welpe kam er zu seinem ersten Herrchen. Der war gut zu dem Hund und wollte ihn erzeihen. dazu ging er auf einen Hundeplatz.
man sagte, der Hund habe Potential zum Schutzdienst.
Herrchen probierte es aus, ihm gefiel besonders die Geselligkeit - er begann wieder zu trinken. Dabei hatte er den Rüden angeschafft, um nach seiner Therapie eine Aufgabe zu haben, die ihn vor einem Rückfall in den Alkohol schützen sollte.
Titus wurde plötzlich hart angefasst, für ihn ohne Grund. Er saß viel auf dem Hundeplatz in den dunklen Boxen.
Ab und zu "arbeiteten andere Männer mit ihm. Sie waren grob. Er verstand es nicht.

Einer der netten Männer dort nahm ihn dann mit zu sich und er fühlte sich wieder wohler.
Aber er war nicht der Traumhund für den ambitionierten Hundesportler. Er gab Titus weiter an eine Frau. Die wollte ihn zum spazieren gehen und kuscheln, aber Titus war langweilig. Er suchte sich eine Aufgabe und bewachte alles.
Die Frau bekam Angst vor dem Rüden und gab ihn auf einen Bauernhof als Wachhund.
Eine Frau betrieb den Hof allein und hatte 5 Söhne. Die Kinder beschäftigten sich selber und ärgerten den Hund sehr. Titus Kette wurde auf 2 Meter verkürzt, weil er nach den Jungen schnappte.
Als einer zu dicht kam mit dem Stock biß er zu und er bekam einen Zwinger von 2 x 3 Metern mit einer Hundehütte.
Darin blieb er 2 Jahre.
Füttern tat man ihn gelegentlich, aber man konnte das Futter nur über den zaun werfen, er versuchte sofoert zu beißen, wenn die Jungen die Tür öffneten.
Folglich saß der Hund in seinen Exkrementen und bekam Ekzeme.
Eine dame, die in den Ort gezogen war endeckte den nunmehr 5jährigen Hund in seinem "Verließ" und besuchte ihn täglich.
Fütterte ihn durch den zaun und der Hund vertraute ihr bald.
Die Dame ging zur der Bäuerin und sagte, sie solle mal mit den Jungen reden, dass die den Hund nicht mehr quälten.
Die Bäuerin sagte, der Köter ist bissig und sie solle ihn einfach mitnehmen, sie würde ihn eh erschießen lassen weil er beißt.
Die Dame rief den Tierschutz auf den Plan und Titus kam in ein Tierheim.
Dort verhielt sich der Rüde vorerst freundlich und genoss die Aufmerksamkeit der Pfleger.
Schnell hatte er einen Paten, der täglich mit ihm spazieren ging.
Körperlich war der Hund ein Wrack, aber getan hat dagegen niemand etwas. das wird schon meinte man.
Der Pate begann den Hund ein bischen zu kämmen und sah dabei die vielen offenen Stellen im verklebten Fell. er kaufte eine salbe und half dem Hund damit ein wenig. das kämmen allerdings mochter Titus nicht sehr, er hatte Schmerzen.
er war nicht in der Lage ein Bein zum pinkeln zu heben.
Eines Tages, Titus lebte schon einige Wochen im Tierheim, fiel er über seinen paten her. Auf einem Spaziergang biß er ihm in beide Handgelenke.
Der böse Hund wurde in seinen Zwinger gesperrt und dort blieb er zwei Wochen lang. Ohne Kontakt, ohne decke, nur nackter Boden. beim Reinigen durch das Gitter mußte er dem kalten Wasserstrahl ausweichen - wenn es ging ...
Er stank, war furchtbar wütend, die Knochen schmerzten ihn, die Ekzeme juckten. Er fraß sich die Rute und die Pfoten an.
Dann endschied man seinen Tod.
sein pate rief mich an und flehte, ich müsse dem Hund helfen.
er berichtete, wie es zu dem beißvorfall gekommen war. Er gab dem Hund keine Schuld, der aus Schmerzen gehandelt hatte - nicht weil er "böse" war.
Aber im Tierheim hatte man ihm nicht zugehört. Er durfte nicht mehr zu seinem Titus, er durfte nicht mal mehr in das Tierheim.
Als ich Titus sah, bellte er mich wütend an.
Er schrie seine Wut, seinen Schmerz, seine Verzweiflung gradezu in mein Gesicht.
Ich weiß nicht, warum ich keine Angst hatte, warum ich einfach in seinen Zwinger ging. Er stutzte kurz, dann freute er sich ein Loch in den bauch, das endlich, endlich jemand zu ihm kan und ihn berührte.
Er stank, er klebte vor Kot, er weinte - er weinte wirklich!!
ich erreichte mit Hilfe einiger anderer Personen, dass ich ihn mitnehmen durfte. den bissigen Hund, der eigentlich an diesem Tag sterben sollte!
Der Tierarzt versorgte seine Wunden am Körper, ein Trainingprogramm baute schonend die Muskulatur auf, der Hund konnte endlich wieder sein Bein heben.
Er endwickelte sich rasend schnell zu einem sehr schönen stolzen *********.
er genoss die Beachtung, durfte mit anderen Hunden (bedingt) spielen, sich im Gras wälzen, einfach Hund sein.
Aber dazu kamen seine Erlebnisse, die er nie vergessen konnte! Er hatte manchmal schlechte Laune, knurrte und drohte dann alle an.
Er erzählte uns seine ganze Geschichte. Die Schmerzen durch die Schläge, die Stromschläge auf dem Hundeplatz, die Quälereien durch die Jungen, die Kette, die ihn Jahre festhielt, alles.
Vergessen konnte er das nicht und es brachte ihn in Rage, bei einer falschen Bewegung vergaß er sein Vertrauen, seine Hoffnung!
Mitten im Spiel passierte es, bei einem Spaziergang, immer wieder.
nach der Ruhe kam wieder leben in den Rüden, er brauchte mehr. Es wurde Zeit ihn an einen guten Menschen zu geben, der ihn weiter vergessen ließ, so hofften wir alle irgendwie.
Wir wollten nicht daran denken, dass er gefährlich war, er hatte doch keine Schuld daran!
Meine Meinung wurde nicht berücksichtigt und all die vielen Seiten Papier, die ich über Titus schrieb bleiben ungelesen ....
Das Tierheim gab ihn weiter an eine fachkundigere Person, mir blieb die Hoffnung und der Glaube, dass sie ihm weiter helfen würden ein vermittelbarer Hund zu werden.
Sein Endplatz entsprach dann dem gegenteil von dem, was ich mir vorstellen konnte und es kam wie es kommen mußte:
Er biß seine Leute und ließ sie nicht mehr ins Haus. Ein Fachmann vom örtlichen Hundeverein kam und holte Titus ab. Er ging mit ihm auf den Hundeplatz um zu sehen wie der Hund drauf war. Auch er hatte meine Seiten nicht gelesen.
Titus flippte aus in seiner ganzen Erinnerung und Angst und biß zu.
So wurde er vom Opfer zum Täter und mußte sterben. Nichtmal eine Spritze war ihm noch vergönnt, man erschoß ihn.
Da lag er auf der Wiese, Panik in den aufgerissenen Augen, allein, tot ....

Ich erfuhr es so spät. Hätte ich es noch einmal verhindern können?
Wäre das richtig gewesen?
War schon die erste Rettung vor dem Tod falsch?
Hatte ich nur ein seltenes Glück, dass ich nicht zum Opfer wurde?
Ich hätte ihn wenigstens gern im Arm gehalten als er starb....
Ich hatte nicht die Möglichkeiten ihm gerecht zu werden auf Dauer. Oder war das eine Ausrede?


Und nun sitze ich hier, denke an die vielen Hunde die sterben müssen, weil es so viele "dumme" Menschen gibt und heule über "meinen" Titus.
 

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  • 26. April 2024
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Hi wolfdancer ... hast du hier schon mal geguckt?
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Es tut mir sehr leid :( Ich kann deine Trauer gut verstehen, das war wirklich ungerecht und mal wieder unmenschlich
RIP Titus, ich hoffe du hattest eine gute Reise...
 
Du hast alles getan was du konntest und er hat dich geliebt, sonst wär er, bei allem was er durchmachen mußte, nicht so lieb zu dir gewesen. Du hast ihm gezeigt, dass nicht alle Menschen böse sind, dafür wird er jetzt auf dich aufpassen. Hinter der Regenbogenbrücke hat er das Paradies gefunden. Dort wird er ganz schnell alles schlechte vergessen und endlich "leben". (Und ich glaube , dass sich die Hunde da böse Menschen im Zwinger halten und sie nur raus lassen um ihnen mal richtig in den Ar*** zu beißen.)
 
Es tut mir sehr leid um diesen Hund dennoch wüsste ich gerne in welchem Tierheim der Hund untergebracht war. Die sind definitiv schuld daran, daß es so gelaufen ist,

In dem Th in dem ich bin werden auch bissige Hunde anständig behandelt und medizinisch optimal versorgt.

Traurige Grüße

Mole
 
Wieder eine so unglaublich traurige Geschichte die das Leben schrieb.......
 
RiP Titus :(

Tja, die Schäferhunde.
Von vielen Listi-Haltern verdammt.
Führen die Beißstatistik an.
Ich war nie ein SH-Fan... dachte immer *die habe ihre Lobby*
Bis ich damit konfrontiert wurde, WIE viele SH *geliebt* werden.
Wie sie als *Sportgerät* entsorgt werden.

Auch wenn sie auf keiner Liste stehen, sind viele von ihnen genauso Opfer :(
 
Es tut mit wahnsinnig leid für dich und den Hund..
Er hat aber durch dich in seinem kurzen verkorksten Leben wenigsten noch erfahren dürfen was Liebe ist.
Rip Titus:heul:
Lilo und Lotte
 
a & a schrieb:
RiP Titus :(

Tja, die Schäferhunde.
Von vielen Listi-Haltern verdammt.
Führen die Beißstatistik an.
Ich war nie ein SH-Fan... dachte immer *die habe ihre Lobby*
Bis ich damit konfrontiert wurde, WIE viele SH *geliebt* werden.
Wie sie als *Sportgerät* entsorgt werden.

Auch wenn sie auf keiner Liste stehen, sind viele von ihnen genauso Opfer :(

Ja, mir geht es da sehr ähnlich... :(
 
RIP Titus....

Die Geschichte treibt einem Tränen in den Augen...
Wieso richten wir Menschen immer und immer wieder soviel Leid an?!?
 
das tierheim muß ich nicht mehr nennen, es richtet sich grade selbst hin - und die tiere müssen es ausbaden .....
auch hier haben viele menschen sich engagiert, um die mißstände zu beheben, vergeblich?!
jetzt geht alles einen amtlichen weg - der für die tiere sehr, sehr lang ist .....
 
armer titus... und ich denke, du bist nur einer von vielen... mach's gut.
 
ja, einer von vielen, leider.
aber ich denke immer, wie schade wäre es, ich hätte ihn nie kennengelernt ......
er hat mir viel beigebracht!
 

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Chantal377 schrieb:
Armer Titus, ich sitze hier und habe Tränen in den Augen!:heul: :heul: :heul:

Mir geht es genauso!!!!!!!!

Armer Bursche! Warst nur Produkt deiner Halter.......
Alles Gute hinter der RBB! Jetzt kannst du spielen und toben mit deinen Artgenossen und brauchst keine Angst und keine Schmerzen mehr haben!!
Der Mensch ist die größte Bestie auf Erden!!!!!
 
Ja,ja ,der Mensch.
Wenn man in Frankfurt im Zoo dem Ausgang zustrebt ,kann man ein Schild lesen:Hier sehen sie das schlimmste Raubtier der Welt und gleich daneben ist ein grosser Spiegel.
Das sagt doch alles oder??
LG Lilo
 
Rübenfresser schrieb:
Ja,ja ,der Mensch.
Wenn man in Frankfurt im Zoo dem Ausgang zustrebt ,kann man ein Schild lesen:Hier sehen sie das schlimmste Raubtier der Welt und gleich daneben ist ein grosser Spiegel.
Das sagt doch alles oder??
LG Lilo

wie wahr,

ich habe ebenfalls Pipiwasser in den Augen, noch dazu mit den Wissen das es zuviele Titushunde gibt
 
Rübenfresser schrieb:
Ja,ja ,der Mensch.
Wenn man in Frankfurt im Zoo dem Ausgang zustrebt ,kann man ein Schild lesen:Hier sehen sie das schlimmste Raubtier der Welt und gleich daneben ist ein grosser Spiegel.
Das sagt doch alles oder??
LG Lilo

was für eine gute Idee! Und es ist soooo wahr!
 
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