Sunny ist durchgedreht

Hallo Angel,

freut mich ja, dass es sich langsam bessert.

Über deinen Göttergatten sag ich hier mal besser nix... oder jedenfalls nicht zuviel.

Außer: Selbst wenn ihr euch noch so bemüht, den Hund eure "Differenzen" nicht merken zu lassen - bei solchen Spielchen, wie dein Mann sie hier abzieht, müsste der Hund schon blind und taub sein, um nicht mitzukriegen, was bei euch abgeht.

Jedenfalls musst du dich glaub ich nicht grämen, wenn es bei euch im Moment nicht ganz so rund läuft wie bei anderen Leuten in der Hundeschule... die arbeiten vermutlich zuhause gemeinsam und in dieselbe Richtung an ihrem Hund, während Sunny sich stets entscheiden muss, welchem von euch beiden sie denn nun ihr Gehör schenkt. Das ist für sie nicht nur bequem, wenn einer grad was unangenehmes will, es ist auch belastend. - Stell dir vor, du solltest meinetwegen Zinseszinsrechnung gleichzeitig von zwei Lehrern lernen, die die beide gleichzeitig was erzählen - das würde sicher auch langsamer gehen, als wenn entweder beide ergänzend arbeiten oder nur einer dir erklärt wie es geht.

Also, nicht verzweifeln. Hundeplatz, Agility - ist doch super, vor allem, wenn es gut klappt und der Hund offenbar ebensoviel Spaß dabei hat wie du.

Wegen des Aufgedreht-seins: Ich denke, dass sie im Moment einfach immer noch Stress hat. Sie hat ja in kurzer Zeit recht oft die Pflegestelle gewechselt, und das IST stressig. Sie braucht Zeit, um da wieder rauszukommen. Wenn du in einem Jahr vier Mal umziehen würdest, wärst du auch nicht so gut beieinander, oder?
Und woher soll sie wissen, dass ihr sie nicht nach kurzer Zeit auch wieder weiterreicht?

Um darüber hinwegzukommen, braucht es eine ganze Weile und viel Arbeit, Arbeit, Arbeit, wie du ja schon gesagt hast. Man denkt immer: "Jetzt ist der Hund ja hier und hat es gut, also wird er sich schnell erholen." Leider ist das nicht immer der Fall.

Mir hat mit meine Dobi (der übrigens, als ich ihn kriegte, etwas hatte, von dem ich gerade gelernt habe, dass es Stresskollaps heißt) damals eine Tierkommunikatorin sehr geholfen, die sich besonders auf Tierheimhunde (und vor allem Dobermänner, so bin ich auf sie gekommen) geholfen hat. Und zwar hat mir in Bezug auf das Stressproblem ALLEIN ein Telefongespräch mit ihr mehr gebracht als wochenlange Hundeschulbesuche.

Die wohnt nun allerdings in der Nähe von Bremen, das wäre wohl nichts für dich. Allerdings habe ich hier eine Liste von Gleichgesinnten - vielleicht ist ja jemand in deiner Nähe dabei?

Nur so als Ergänzung für den täglichen Umgang ist das sicher sehr hilfreich. Beispielsweise hat "meine" Beraterin einer Freundin, deren Pflegehund (ein recht verstörter Spanien-Importhund) in extrem nerviger Art und Weise um Aufmerksamkeit bettelte und jeden Blödsinn anstellte - und dann, wenn man ihn endlich beachtete und streichelte, abging wie deine Sunny vor Begeisterung, zu festen "Streichelzeiten" geraten. In der Zwischenzeit wurde der Hund nicht besonders beachtet und konnte für sich sein. Der hatte schnell raus, dass er regelmäßig Aufmerksamkeit bekam, und musste dann nicht mehr darum betteln. Das Ritual hatte ihm Sicherheit vermittelt.

Das sind so Sachen, die dem Hund helfen, die man aber in der Hundeschule nicht unbedingt lernt. Also:

ist der Link, vielleicht wär das ja was?

Ansonsten drück ich euch alle Daumen. Viel Glück!
 
  • 30. April 2024
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Hi lektoratte ... hast du hier schon mal geguckt?
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Hallo,

Das hat der Hundetrainer auf dem Platz gestern auch gesagt. Wenn sie nicht gefletscht hat, ihn nicht angebellt hat und ihn auch nicht starr fixiert hat, dann geht er auch eher davon aus, dass sie sich einfach unbändig gefreut hat, dass er wieder da war, es nicht unter Kontrolle hatte und sie auch sicher keinen interessanten Tag hatte, dass sie einfach überreagiert hat.

Wenn das der Hundetrainer gesagt hat, würde ich schleunigst Platz wechseln. Für so ein beklopptes Statement sollte man niemanden bezahlen.


Wie du schreibst, ist Sunny ein nervöser, unsicherer Hund und scheint ständig unter Stress zu stehen. Wenn du sie, wie du sagst, auslastest, muss du dich fragen, warum sie sonst so gestresst ist.
Hast du mögliche medizinische Ursachen abgeklärt?

Und da wäre eine logische Erklärung die, dass Sunny absolut nicht weiß, wo ihr Platz ist und was sie machen darf, und was nicht. Und es gibt nur wenig, was einen Hund so sehr stresst, wie eine ungeklärte Rangfolge, bzw. eine eingenommene Chefrolle, die sie nicht genügend ausfüllen kann, weil die Menschen ja doch "machen was sie wollen", obwohl sie das aus ihrer Sicht nicht so ohne weiteres dürften.
Zumindest auf der Pflegestelle was sie wohl eindeutig der vermeintliche Chef und die Betreuerin ihre liebste, untergeordnete Bezugsperson, die sie auf "ihrem" Terretorium gegen alles verteidigen wollte. Auch gegen deinen Freund.

Und da solltet ihr euch nicht freuen, dass so wenig passiert ist und euch vom Trainer einlullen lassen, sondern gemeinsam das Problem wahrhaben und etwas dagegen tun. Damit nie wieder sowas oder noch schlimmeres passiert.

Wie und mit wem ihr das tut, müsst ihr entscheiden, aber deinen bisherigen Trainer würde ich dir nicht empfehlen, nach dem, was du erzählst,
lg,
Kaze
 
  • 30. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Kaze schrieb:
Wie du schreibst, ist Sunny ein nervöser, unsicherer Hund und scheint ständig unter Stress zu stehen. Wenn du sie, wie du sagst, auslastest, muss du dich fragen, warum sie sonst so gestresst ist.
Hast du mögliche medizinische Ursachen abgeklärt?
Genau, das hört sich eher nach starkem Stress als nach Aggression an. Da sollte der erste Weg zum Tierarzt führen. Großes Blutbild, SD-Profil, das volle Programm. Was dieser Trainer erzählt ist aber möglicherweise nicht so ganz daneben. Natürlich kennt der Hund weder Grenzen noch Umgangsformen, sonst würde er seine Leute nicht als Kaugummi missbrauchen. Aber mit Aggression hat das Verhalten möglicherweise tatsächlich nichts zu tun.


Es kam nicht direkt zur Sprache, aber es klang so, als hätte der Hund sowohl Trennungsprobleme, als auch einen sehr steilen Erregungsverlauf. Er gerät sehr schnell in einen extremen Erregungszustand und hat sich dann möglicherweise nicht mehr unter Kontrolle. Von alleine kommt er aus diesem Zustand nicht raus und wenn man das Verhalten von außen abbrechen will, braucht man sehr starke Einwirkungen. Man sollte sich genau anschauen, welche Situationen diese extreme Erregung auslösen und dann gezielt an und in diesen Situationen arbeiten.

Auslastung ist immer gut, aber bei einem derartig leicht erregbaren Hund ist Agility vielleicht nicht die allerbeste Idee. Im Agility lernt er zwar (wenn es denn klappt) sich auf hohem Erregungsniveau zu kontrollieren, aber man geht ja im Normalfall nur ein- bis zweimal pro Woche auf den Platz.
Nasenarbeit ist sehr anstrengend und kann mit geringem Aufwand in die tägliche Routine eingebaut werden. Da geht es um ruhiges, konzentriertes Arbeiten. Vielleicht ist das in diesem Fall der bessere Weg zum müden Hund. Andererseits kann man ja auch das eine tun, ohne das anderer zu lassen;).

Außerdem ist viel ruhiges Gehorsamkeitstraining angesagt. Mit ganz viel sitz/bleib und anderen Übungen zur Selbstkontrolle.
AngelBlueEyes schrieb:
wenn ich sie absitzen lassen hab, bleib sie so lange sitzen, bis ich sie gerufen hab, obwohl ich etwas von ihr weggelaufen bin. Möchte das schön weiter üben und sie fordern!!
Ich will das mit ihr hin kriegen!!!

Genau sowas eben. Ich glaube ihr packt das.
Aber wie gesagt... geht auf jeden Fall auch zum TA und lasst den Hund durchchecken.

Liebe Grüsse,
Step
 
steppinsky schrieb:
Auslastung ist immer gut, aber bei einem derartig leicht erregbaren Hund ist Agility vielleicht nicht die allerbeste Idee.
Das denke ich auch.

Als mein Jojo mit einem knappen Jahr aus dem Tierheim kam, war er auch so einer, der sehr schnell hochdrehte und nur schwer wieder runterkam (den Namen Jojo hat er im Tierheim nicht von ungefähr bekommen, zur Alternative stand noch Flummi... :D ).

Ich war mit ihm von Anfang an in der Hundeschule in einem SV. Dort haben wir zuerst den dreimonatigen UO-Grundkurs gemacht und haben dann zu Beginn des Fortgeschrittenenkurses auch mit Agi angefangen.

Uns beiden hat es sehr viel Spaß gemacht, aber bei Jojo artete nur ein kleines bißchen Training sofort in Überreaktionen aus. Drei Hürden genommen, und er fing an an mir hochzuhopsen und mir überall hin zu schnappen. Ich war immer übersät von blauen Flecken. Manchmal hat er auch meinen Pferdeschwanz erwischt. Aua.

Da er aber zu der Zeit einen einigermaßen ordentlichen Grundgehorsam hatte, klappte es noch ganz gut. Hätte ich sofort zu Beginn mit ihm auch mit dem Agi angefangen, wäre das eine totale Katastrophe geworden und ich bin sicher, ich hätte ihn überhaupt nicht mehr kontrollieren können.

Inzwischen haben wir das Agi wieder aufgegeben, weil ich an meinem neuem Wohnort keinen passenden Verein habe. Ich habe ein paar Garten-Agility-Geräte und übe dort ab und zu mit Jojo, aber auch da kann ich es nur ganz kurz machen, damit er nicht wieder so aufdreht. Er schnappt dann zwar nicht mehr, aber ist merklich gestreßt, obwohl er gerne weitermachen würde. Ich glaube, er könnte nie einen kompletten Parcours laufen; am Ende wären seine und meine Nerven ruiniert.

Agility bei Deiner Sunny könnte also auch ziemlich nach hinten losgehen.

Die besten Erfahrungen habe ich bei Jojo mit Futtersuchspielchen. Einfach ein paar Bröckchen in der Wohnung versteckt, im Garten verstreut oder unterwegs auf Baumstämmen etc., und er ist ein ganz ausgeglichener, zufriedener Hund. Gleiches gilt für die Holzspiele von Nina Ottoson, wobei er aber auch dabei das ruhige Suchen erst sehr langsam gelernt hat. Am Anfang hätte er die Holzbretter am liebsten komplett geschreddert, um an die Leckerchen zu kommen... :rolleyes:

Außerdem clickere ich mit ihm, wobei ich auch da die Sequenzen ziemlich kurz halten muß, weil er vor lauter Eifer wieder Streß hat. Aber auch nach kurzen Sequenzen mit ordentlichen Pausen zwischendurch (die ich zum Clickern mit den beiden anderen Hunden nutzen kann) ist er völlig geschafft, schmeißt sich in die Ecke und muß erstmal ausruhen.

Bällchen werfen oder sowas war übrigens früher für Jojo absolut Tabu. Auch das hat ihn wahnsinnig aufgeregt, und er brauchte ewig, um sich wieder zu beruhigen. Heutzutage machen wir das aber relativ häufig, da er inzwischen nicht mehr so kopflos dabei ist und seinen Ball etc. richtig schön ruhig zurückbringt. Na ja, er ist ja nun auch schon ungefähr drei Jahre alt und wird vielleicht doch mal erwachsen. ;)

Ich denke, ich kann mir also ansatzweise vorstellen, wie Sunny drauf ist.

Mach nicht den Fehler, den auch ich anfangs gemacht habe: Immer mehr Bewegung, um den Hund müde zu kriegen. Das muß schiefgehen. Je mehr Bewegung Jojo anfänglich bekam, desto schlimmer wurde es mit seiner Aufgekratzheit.

Ich bin mit Jojo etwa zwei Stunden am Tag unterwegs, wobei das aufgrund meiner praktischen Wohnlage auch volle zwei Stunden Freilauf bedeutet. Dann noch ein bißchen Clickern und ein paar Suchspielchen, und er ist den ganzen Tag total ausgeglichen und im Haus kaum zu spüren. Wesentlich mehr Bewegung führt nicht zu größerer Müdigkeit oder Ausgeglichenheit, sondern kratzt ihn lediglich auf. Wir machen zwar auch ab und zu dreistündige Touren am Stück, aber dann ist für den Rest des Tages nur noch Garten und relaxen auf dem Programm.

Neulich waren wir morgens zwei Stunden mit seinen Tobefreunden unterwegs und nachmittags nochmal knapp zwei Stunden auf einem Leinentreffen. Jojo ist überhaupt nicht mehr zur Ruhe gekommen. Da er Züge von Hospitalismus aufweist (er kam schon ins Tierheim mit der Angewohnheit, stundenlang im Kreis zu laufen), fängt er bei Streß wieder an, im Kreis zu laufen. Je größer der Streß ist, desto schneller läuft er. An dem besagten Abend hätte ich ihn beinahe festbinden müssen, um sein zwanghaftes Kreislaufen zu unterbrechen. Wir haben dann noch ein paar Futtersuchspielchen gemacht, und erst das hat ihn wieder runtergebracht.

Öhm, hat eigentlich jemand diesen Roman bis zum Ende gelesen... :lol:
 
  • 30. April 2024
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Ich auch (zum Ende gelesen)...

ich glaub, du hast es auf den Punkt gebracht, Giladu.

So einen Kreisläufer oder "Tanzdobi" hatte ich am Anfang hier auch. Der hat zwar in diesen Situationen nie nach mir geschnappt, konnte aber das Verhalten, das er als Überreaktion angefangen hatte (meist auf der Stelle im Kreis hüpfen, als wollte er seinen Schwanz fangen - nach dem schnappte er dann unter Umständen auch, sonst schnappte er in die Luft), auch von allein nicht wieder abstellen.

Wie Step beschrieben hat, musst man dann massiv einwirken, um ihn da wieder rauszuholen.
Hinterher zitterte er dann minutenlang und war völlig erledigt.

Auch wenn seine "aggressiven" Verhaltensmuster sich eher gegen ihn selbst richteten, habe ich nachher sehr darauf geachtet, es gar nicht so weit kommen zu lassen. Zerrspiele etwa waren bei uns dann über ein Jahr lang absolut tabu (obwohl am Anfang das einzige, was er überhaupt spielen mochte), weil sie ihn zu sehr gepusht haben.

Bei Garri wurde das Nervenkostüm langsam besser, als es ihm körperlich wieder besser ging...

Wozu mir noch einfällt: Ein Grund für seinen Zustand waren mehrere schwere Futtermittelallergien und -unverträglichkeiten. Als wir die einmal raus hatten, war das quasi der Wendepunkt. Also, vielleicht bei Sunny auch noch mal schauen?

Und dann, als er das Gefühl hatte: Ich kann tatsächlich hier bleiben.

Und drittens, und bislang letztens: Es gab noch eine ganz enorme Verbesserung, als ich letztes Jahr nach längerer Pause, in der ich nur zuHause ganz normal mit ihm gearbeitet und Stress (in seinem Fall mit anderen Hunden) nach Möglichkeit vermieden habe, wieder mit HuSchu (UO und so weiter) angefangen habe, und ich selbst im Umgang mit ihm sicherer wurde. Komischerweise wurde es etwa in dem Moment, wo ich akzeptiert hatte, dass er nun mal ist, wie er ist, sich das nie ganz ändern wird, und man sich einfach über jede kleine Verbesserung freuen muss, fast schlagartig ne ganze Ecke besser mit uns beiden.

Und ich glaube und hoffe ganz fest, dass du mit Sunny diese sehr schöne Erfahrung auch noch machen wirst. Das geht sicher nicht von jetzt auf gleich, aber es geht.

Liebe Grüße,

Lektoratte
 
Und maja hat einen Vorteil, sie weiß, was lektoratte und Giladu schon hinter sich gebracht haben und kann immer nachfragen, welche Alternativen und Möglichkeiten sie mit Sunny hat. Ich finde, das ist ein sehr wichtiger Punkt, denn viele stehen mit so einem überreizten Hund ganz allein da und wissen nicht mehr weiter. So hat man immer jemanden, der schon das Gleiche/Ähnliches durchgemacht hat und man kann seine Fragen an den mann/Frau bringen :)
 
Gestern hatten wir wieder Stunde auf dem Platz und ich muss sagen: Ich ruf heute eine Hundetrainerin für Einzelstunden an ... Gestern war es wirklich ein absoluter Abschuss und vom Agility nehm ich definitiv erst mal Abstand!

Dass ich gestern nicht heulend vom Platz gegangen bin war noch alles.

Gut, wir sind eh rausgeworfen worden, aber was solls. :(

Der Tag gestern war einfach zum k.otzen ... Alles lief schief was nur schief laufen konnte und ich sah mich mal wieder in so einigen Aussagen div. Mitglieder hier bestätigt.

Beim letzten Mal war schon eine Briard Hündin mit dabei, die Sunny nicht mochte und meine Maus sie wohl auch nicht. Die Hündin bellt ständig und ist Sunny diverse Male einfach zu nahe auf den Pelz gerückt und ist sie angegangen. Ich weiss nicht, ob ich es falsch deute oder ob es von Sunny ausgeht, ich weiss es nicht. Gestern haben die beiden sich inne Wolle bekommen (beim Freilauf VOR der Stunde) und sie ist wieder von drei Hunden (Briard, Schäferhund, Retriever) gejagt und div. Male von der dreier Gruppe unterdrückt und bedrängt worden. Ich weiss nicht, ob Sunny was falsch gemacht hat oder ob die drei ihr einfach zeigen wollte, dass sie was falsch macht und sich nicht so "benehmen" kann ... (vielleicht vermenschliche ich es zu sehr).
Die erste Freilaufrunde ging einigermassen gut, aber bei der letzten am Ende der Stunde ist es dann ausgeartet und die beiden Hündinnen haben gar nicht mehr voneinander gelassen und haben sich ständig bekriegt und gebellt und haben sich gegenseitig hoch geschaukelt. Wir mussten dann vom Platz, beide Hunde mit beiden Hundeführerinnen. Keiner der beiden Hunde lies sich abrufen oder kam auch nur freiwillig zurück, auf AUS oder NEIN oder sonst was haben sie gar nicht mehr gehört. :( Die waren total aufeinander fixiert.

In der Stunde selbst lief es auch nicht so toll. Fuss interessiert Sunny gar nicht, muss ich üben, nur mit Leckerchen in der Hand roppt sie mir die komplette Hand auseinander, auf mich lenken lässt sich ihr Blick auch nicht unbedingt. Aufm Platz funktioniert es gar nicht, und dabei klappt es im Feld sogar ohne Leine, aber halt ohne Ablenkung.
Hunde in den Platz, einer läuft Slalom. Nur Sunny konnte nicht ruhig liegen bleiben und hat sich ständig und ständig bewegt, sitz, gedreht und und und ...
Trainer hält den Hund fest, Hundeführer bewegt sich einige Meter weit vor, ruft den Hund, Hund sollte kommen. Sunny kam auch, rannte aber dann an mir vorbei und ne riesen Runde aufm Platz rum und kam auch danach nicht zu mir sondern zum Trainer, der sie vorher gehalten hatte. Gut, im Feld wird ab sofort mit Schleppleine trainiert! Sobald jemand anderes seinen Hund gerufen hat wollte die Madame natürlich auch mitrennen und zu der Person hin ... Klasse.
Dann gings wieder an die A-Wand und da hab ich festgestellt, Agi bleibt erst mal ein schöner Traum ... Sunny hat sich gedreht wie ein Kreisel und war gar nicht mehr zu stoppen. Sie konnte nicht ruhig hoch und runter gehen, neee, schnell hoch und schnell runter, sie war gar nicht mehr zu halten ...

Gestern lief also wirklich alles schief, was schief gehen konnte. Ich weiss nicht, warum ich ihr so einen schlechten Eindruck vermittelt habe und ich will heut Abend eine Hundetrainerin wegen Einzelstunden ansprechen, weil so auf dem Platz kann man ja leider nicht auf jeden einzeln eigehen ...

Schlechter Tag oder ganz schlechtes Omen? Ich weiss es nicht ...

Ich könnt echt heulen wenn ich an den gestrigen Abend denke ... :heul:
 
Maja,

was du schreibst, das kenn ich auch, und nur zu gut.

Also, fühl dich mal von mir solidarisch gedrückt - ich reich dir auch gern ein virtuelles Taschentuch, weil ich weiß, wie ätzend man sich nach so einem Erlebnis fühlt.

Und jetzt mal Butter bei die Fische:
Dein Bericht bestätigt mich in meiner Vermutung, dass Sunny absolut gestresst und völlig durch den Wind ist. Das ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht deine Schuld. Sie hat einfach schon sehr viel hinter sich.

Was das Training angeht:
Du hast nichts "falsch" gemacht, und du hast ihr keinen "schlechten Eindruck" vermittelt.
Eine Gruppentraining ist nur im Moment absolut zu viel für sie.
Alles, was du schreibst, sind (in Verbindung mit ihren sonstigen Symptomen: Schnelles Hochdrehen, Übersprungschnappen, ihre Vorgeschichte) typische Anzeichen dafür. Das Nicht-stillsitzen-Können. Das sich im Kreis drehen vor der Agiwand. Das erstmal ne große Runde rennen, statt gleich zu dir zu kommen.
Das ist vordergründig Ungehorsam, in der Tat aber Stressabbau.
Sunny hat im Moment nicht nur Hummeln im Hintern, sondern Wespen. Die kann nicht anders.

Dass deine Trainerin euch beide vom Platz geschickt hat, ist sicherlich im Sinne der Gruppe verständlich. Dass sie mit dir über diese Probleme aber nicht gesprochen hat, ist ein Zeichen dafür, dass sie mit dieser Art von Verhalten, mit einem psychisch angekratzten Hund, keine Erfahrung hat. - Das ist kein Vorwurf. Fakt ist: Man sieht so etwas nicht allzu oft, und wenn ich nicht genauso einen zuhause hätte, wüsste ich auch nichts darüber.

Du wirst sicherlich eines Tages mit Sunny Gruppentraining machen können. Aber im Moment ist die Ablenkung zuviel für sie. Auch von anderen Hunden gemaßregelt zu werden (ich finde, du vermenschlichst da nicht zu sehr - sie verhält sich halt stressbedingt "anders", und die anderen sind sich einig, dass sie das sch**** finden) ist nichts, was sie im Moment gebrauchen kann, das vergrößert ihren Stress nur.

Einzelstunden zum Bindungsaufbau und dazu, dass der Hund mal in Ruhe lernen kann, was überhaupt von ihm erwartet wird, sind genau richtig in deinem Fall. Sunny kann in der Gruppenstunde nichts aufnehmen, weil sie viel zu aufgedreht und abgelenkt ist. Druck wird aber nach meiner Erfahrung in diesem Fall nichts ändern, weil sie im Moment nicht anders kann. Und selbst darunter leidet.

Also: Ruhe, Konsequenz, und mal ne Basis reinbringen in euer Zusammenleben, auf dem dann Gruppenstunden aufbauen können.

Versuch aber wirklich, für den Anfang wen zu finden, der mit gestressten Hunden Erfahrung hat. Mit der Autoritäts-/Sicherheitsschiene allein kommst du vermutlich nicht weiter.

Ich guck nachher nochmal, irgendwo gibt's auch ein Buch darüber. Wenn ich das gefunden habe, poste ich es hier.

So. Das war es erstmal von mir, das Monster quengelt schon und will raus.

Liebe Gruß,

Lektoratte
 
Ich habe den Eindruck, das der Hund völlig überfordert ist von all den Eindrücken, Aufgaben und Stressituationen, denen er ausgesetzt wird. :verwirrt:

Ist nicht böse gemeint - aber meinst Du nicht, das Du ihr, die in ihrer Vergangenheit viel erlebt hat, nicht zu viel zumutest ? Das Du vielleicht selber - ohne es zu merken - unter einem enormen Erfolgsdruck stehst, was das Verhalten und die Erziehung Deines Hundes angeht ? Ich an Deiner Stelle würde den Hundeplatz in Zukunft erst einmal meiden und - wie Du schon gesagt hast - auf die stressfreiere Variante der Einzelstunden zurück greifen.

Tu Dir und Deinem Hund mal ein wenig Ruhe und Gelassenheit an. :)
 
Hallo,

ich ahbe mal eine Frage an euch.
ich selber habe auch einen listenhund und bin immer aufgewachsen mit Hunden.Aber wann ist der Punkt bei euch, das ihr sagt es geht mit dem tier nicht mehr.
Ich finde es schon sehr krass, wenn der Hund sein eigenes herrchen angeht.
Wie will man das moralisch vertreten, wenn es noch mal woanders passiert und die folgen viel schlimmer sind?
Ich weiß das man einem Hund unheimlich stark hängt und das es ne schwere Situation für euch ist.
Ich will keine Kritik äußern oder aufhetzen hier.
Gruß Leif
 
lektoratte schrieb:
Also: Ruhe, Konsequenz, und mal ne Basis reinbringen in euer Zusammenleben, auf dem dann Gruppenstunden aufbauen können.

Der einzigst posivite Nebeneffekt von gestern und meinen Erzählungen von der Stunde war, dass mein Mann erkannt hat, dass wir mit Sunny konsequenter sein müssen!
Habe ihm gestern auch gesagt, dass wir es nicht mehr so machen dürfen, dass einer Kommandos gibt und der andere rein labert.
Zwei Beispiele konnte ich ihm direkt nennen von letzter Woche.

Er hat es eingesehen und das find ich doch sehr wichtig. So können wir gucken, dass wir eine gemeinsame Basis finden.

@Consulanti - das mit den Einzelstunden werde ich ja jetzt auch wieder in Angriff nehmen. Wir hatten bereits eine und wir müssen jetzt unbedingt damit weiter machen, erst wenn es da klappt, dann können wir zusammen auf den Platz gehen.

Und ja, ich stelle mich leider unter einen enormen Erfolgsdruck. Ich möchte das ja mit Sunny hinkriegen und sobald es auf dem Platz nicht so funktioniert, wie es ja allein mit ihr funktioniert, dann bin ich sowas von enttäuscht.
In den Spaziergängen mit mir schafft sie es ja, aber da ist sie nicht abgelenkt und nix. Da bleibt sie brav sitzen, kommt direkt zu mir gelaufen, läuft brav Fuss, geht nur auf Kommando auf die Baumstämme hoch, aber halt alles NUR wenn wir alleine sind. Hört sich dämlich an und ich weiss nicht, ob mir das hier überhaupt einer abnimmt, aber ich kann gerne mal ne Cam mitnehmen und es aufzeichen ... es ist wie verhext.

@Leif - deiner Meinung nach sollten wir also Sunny abgeben und an die nächste Person weiter reichen, oder wie darf ich das verstehen? Der Hund hat schon X-Pflegestellen hinter sich, das würde ihr Verhalten beim nächsten Besitzer sicherlich auch nicht besser machen!
 
AngelBlueEyes schrieb:
@Leif - deiner Meinung nach sollten wir also Sunny abgeben und an die nächste Person weiter reichen, oder wie darf ich das verstehen? Der Hund hat schon X-Pflegestellen hinter sich, das würde ihr Verhalten beim nächsten Besitzer sicherlich auch nicht besser machen!

Danke, dass ihr das so seht! (Hätte mich aber auch gewundert wenn es anders gewesen wäre;) )
 
AngelBlueEyes schrieb:
Habe ihm gestern auch gesagt, dass wir es nicht mehr so machen dürfen, dass einer Kommandos gibt und der andere rein labert.
Bevor ihr dabei keine gemeinsame Linie fahrt, macht m.M. auch kein Einzeltraining einen Sinn.

Sei mir nicht böse, aber nach allem, was Du bislang über Euren Umgang mit dem Hund geschrieben hast, macht ihr Sunny vollkommen wahnsinnig.

Woher soll sie wissen, was sie tun soll? Wie soll sie lernen?

Sie ist ja offensichtlich ohnehin kein ganz einfacher Hund und von ihrer Vorgeschichte her gestreßt und verunsichert genug. Bei euch hat sie noch das Hin und Her zwischen Dir und Deinem Mann und dieser Tagespflegestelle, und bei all diesem Chaos soll sie auch noch Agility machen, nachdem sie zu allem Überfluß noch mit Hunden in einen Freilauf zusammengeworfen wurde, mit denen sie offensichtlich nicht gut klarkommt. Da würde ja selbst der duldsamste und phlegmatischste Hund durchdrehen.

Du erkennst ja selbst, woran es liegt und daß Eure Schwierigkeiten zu einem nicht unwesentlichen Teil hausgemacht zu sein scheinen.

Bitte, lasst Sunny doch zur Ruhe kommen und einigt euch endlich, wohin die Reise gehen soll.
 
hallo maja,
gibt es denn keine trainer oder übungsleiter bei euch in der nähe, die mit kleinstgruppen arbeiten?
bei so derb angekratzten hunden haben wir auf dem platz ne kleinstgruppe. heisst:
meine oma tequila, der hundeführer u ich. tequila ist nur anwesend. meist liegt sie irgendwo im platz u wartet, bis ich was sage. wir tasten uns dann langsam auch mal in ihre nähe. klappt nicht immer beim ersten mal, aber immer sind fortschritte zu sehen.
für so einen hund gleich ne agigruppe u drei hunde die sie beim freilauf attackieren?
kein vorwurf an dich, aber das muss die trainerin sehen!! man kann nicht einfach mal alle hunde los machen u von sozialisierung reden... die hunde müssen schon charakterlich u problemorientiert zu einander passen.
unsere jade ist auch hyperaktiv, wir hatten das glück sie schon recht früh vom tierschutz zu bekommen. aber am anfang war sie eine katastrophe auf dem hundeplatz. mit oma tequila gings eh gut. habe dann zu erst ganz in einer ecke mit ihr geübt, u immer mal näher an die andern ran. die übungen, die du beschreibst, sind ganz schön viel für einen hund, der unter ablenkung noch gar nicht arbeiten kann. das muss doch eigentlich viel dosierter u vorsichtiger angegangen werden.
wenn sie noch hibbelt im platz u aufgedreht ist, kann sie doch gar nicht zu dir kommen. wieder kein vorwurf an dich.
ich glaube manchmal, es wird auf den übungsplätzen zu wenig auf den einzelnen hund eingegangen u viel zu viel 0815 training gemacht.
gruss claudia
 
Kann Giladu nur zustimmen. Zuviel des Guten kann auch böse nach hinten losgehen ...
 
Hallo,

nein ich spreche nicht von abgeben.
Ich habe eine Frage gestellt.
Ich finde nur, das der Hund wohl wirklich eine Gefahr darstellt oder darstellen könnte.
Es ist mit das größte Problem was wir haben können, das ein hund (sogar einem vertrauten) Menschen angreift und man den grund nicht kennt.
diese Situation könnte immer wieder vorkommen.
Wenn dein Hund sogar Anlauf genommen hat und ihm in Richtung kopf versucht hat zu beißen, dann sollten die Alarmglocken aber auf höchste leistung stehen.
Ich weiß das du an deinem hund hängst, das steht gar nicht zur Debatte.
Aber kannst du die verantwortung noch übernehemen für deinen Hund?
 
Giladu schrieb:
@Leif,
hast Du den Thread komplett gelesen?

hallo,

ja habe ich. Lasse mich auch gerne eines besseren belehren. Vielleicht habe ich ja auch was ausschlaggebendes überlesen.

gruß leif
 
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