Dana und ich laufen am Boker Kanal entlang, ein idyllischer schmaler Weg, direkt am Wasser. Sie findet eine Schnüffelstelle und verweilt fasziniert minutenlang. Ich schaue nach: sie hat eine angetrocknete Blutlache entdeckt, die zum größten Teil schon im Boden versickert ist. Ich habe das Gefühl: "Gleich findest du was Totes!"
Ein ganzes Stück weiter liegt tatsächlich was im Kanal, es hat sich an einem Ast verfangen. Für mich sieht es aus wie "etwas Totes", allerdings ohne Fell. Meine Augen sind nicht mehr die besten, ich habe das Gefühl, ich "konstruiere" mir was ...
Also rufe ich über Handy meine Tochter an, vier Augen sehen besser als zwei. Sie identifiziert das "Tote" als Schaf. "Guck mal, da ist noch ein Rest Fell dran!" - Wir schildern den Fall der örtlichen Polizeiwache, ein Streifenwagen kommt raus. "Ja, das ist eindeutig Blut." Gemeinsam bemühen sich die Beamten, das "Tote" mit langen Ästen dort zu lösen, wo es sich verfangen hat. Der Kanal ist an dieser Stelle tief.
Nach einiger Zeit gelingt die Aktion. Geborgen wird der Rest eines Schafes, das Fell mit den Hinterbeinen, die Därme ..., das Ganze ist umgedreht, die Haut nach außen. Der Kopf fehlt, ist glatt abgetrennt, das eßbare Fleisch fehlt auch ...
RIP Du armes Schaf