Wenn man so eine Allergie wirklich managen kann, finde ich es eine Frechheit den Hund deswegen abzugeben.
Das kann man so pauschal nicht sagen. Es
kann gut gehen - gerade bei Hunden klappt es oft relativ gut, besonders im Vergleich zu Katzen - es muss aber nicht.
Allergien können leicht oder wirklich schwer sein, und ja, das verändert sich auch.
Seit meiner zweiten Schwangerschaft reagiere ich extrem allergisch auf die meisten Katzen. Davor war gar nichts. Dafür war ich vorher jaherlangallergisch auf Paprika und kann sie jetzt wieder essen.
Nein, es ist nicht verwerflich, sein Tier für umme herzugeben. Aber es gleich in die Anzeige zu schreiben finde ich fahrlässig.
Das könnte insgesamt eine ziemliche Kurzschlussaktion gewesen sein.
Man stelle sich vor, ein Familienmitglied reagiert hoch allergisch auf den Hund. Sprich, der Hund muss sofort aus der Wohnung, weil's einfach anders nicht geht. Und weil der Garten keinen Zaun hat, muss er an die Kette, und darf von draußen zuschauen, wie seine Familie, mit der bisher immer zusammengewesen ist, ihr Leben ohne ihn weiterlebt.
Das reicht weiß Gott für ne massive Depression, denn woher soll der Hund wissen, warum er plötzlich nicht mehr ins Haus darf.
Weil das kein Zustand ist, soll der Hund weg, so schnell wie es geht. Aber - wie es oft ist - "bloß nicht ins Tierheim, der arme Kerl!" (Das hört man ja doch öfter auch von Leuten, die kein Problem damit haben, dass die Abgabe im TH etwas kostet.)
Also wird "schnell mal" per Handy-Foto und via Handy per Kleinanzeige ein "guter Platz" für diesen Hund gesucht, damit er möglichst nicht so lange in dieser unglücklichen (und tierschutzrelevanten) Situation ausharren muss - und genau so sieht diese Anzeige dann auch aus.
Daraus spräche in diesem Fall ein bemerkenswerter Mangel an Talent, um sich gut zu verkaufen - aber nicht unbedingt
keine Sorge um den Hund, im Gegenteil. - Und alle vorliegenden Indizien würden ebenso ins Bild passen wie bei der "Die kümmert nichts, und der Hund ist draußen angekettet"-Version.
Die Alternative: Der Hund wurde irgendwo gestohlen, sollte gewinnbringend vertickt werden, zeigte sich *sehr* unzugänglich und soll jetzt nur noch schnellstmöglich weg, damit die Leute ihren Garten wieder benutzen können...
Aber meine erste Interpretation gefällt mir besser.
Wobei die Wahrheit vermutlich irgendwo zwischen "meiner" und "eurer" Version liegt.